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März-Monatsbuch > Stay away from Gretchen - Abs. 1: Kapitel 1 - 2

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message 1: by Verena (last edited Mar 10, 2025 05:16AM) (new)

Verena Hoch | 1863 comments Heute beginnt unsere Leserunde zum Monatsbuch. Da ich in Brasilien sitze, kommt mein Beitrag immer etwas zu spät für euch. Ich werde versuchen die nächsten Threads schon einen Tag vorher Abends anzulegen.

Wie hat euch der Einstieg gefallen?
Wie fandet ihr den Schreibstil?
Die Erzählung wechselt immer zwischen Kriegs-/bzw. Nachkriegszeit und 2015/16. Lest ihr gerne Bücher mit Zeitsprüngen?


message 2: by Antonia (new)

Antonia | 323 comments Der Einstieg hat mir gut gefallen. Die Autorin kann das ganze Geschehen, egal ob zusammenhängend mit der anfangend Demenz Gretas oder Gretas Eindrücken des Kriegsgeschehens sehr gut beschreiben.

Demenz ist eine schlimme Krankheit. Für den Betroffenen und die Angehörigen. Und das kommt gut rüber, wie Greta das alles mitnimmt.

Da ich keine Verwandten habe, die mir von damaligen Ereignissen, Geschehen und persönlichen Eindrücken sowie Wahrnehmungen berichten könnten, ist das für mich eine „Bereicherung“ davon zu lesen.
Es werden zum Teil verschiedene Ansichten beleuchtet. Gretas und Fines Ansicht, die mit der Propaganda groß geworden und für den Führer sind. Sowie ihre Mutter und Großeltern, die mehr Durchblick haben und wissen, was vor sich geht.
Man schreitet im zweiten Kapitel schnell durch die Jahre aber man bekommt einen guten Eindruck, wie das Kriegsgeschehen die Menschen in der Heimat beeinflusst.


message 3: by Miss (new)

Miss Bonsai | 35 comments Der Einstieg hat mir gut gefallen, der Schreibstil gefällt mir sehr gut, ich bin geradezu durch die Seiten geflogen.
Mit Tom hatte ich so meine Schwierigkeiten er ist mir recht unsympathisch. Greta hingegen die merkt dass sie immer mehr vergisst habe ich direkt geliebt.

Die Zeitebene 39-45 fand ich sehr interessant, wie Hitler es geschafft hat die Jugend so zu indoktrinieren dass sie ihn als fast gottgleich sehen. Interessant fand ich auch Gretas Vater der vom fanatischen Anhänger Hitlers im Laufe des Krieges immer stiller (skeptischer) wurde. Ich bin gespannt ob wir von seinem Schicksal erfahren.

Die Flucht war sehr bedrückend zu lesen gerade auch als die russische Armee die Flüchtigen einholt, musste ich das Buch kurz zur Seite legen.


Sternenstaubsucherin | 1078 comments Ich bin auch regelrecht in die Geschichte gesaugt worden.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig, es liest sich sehr gut weg.

Die Darstellung der Demenz bei Greta finde ich sehr gelungen.
Das hatte für mich schon etwas bedrückendes. Ich finde, die Autorin kann das gut transportieren, dieses Gefühl von Verlorenheit. Dieses schreckliche Gefühl. Zumindest empfinde ich es beim Lesen als sehr real.
Aber ich empfinde nicht nur mit Greta Mitgefühl, sonder vor allem auch mit Tom.
Klar kommt er erstmal unsymphatisch rüber, aber er muss mit der Situation auch erst mal klar kommen.
Er hat ja sein eigenes Leben und nun platzt die Krankheit seiner Mutter in sein Leben.
Das ist schon ein Schock, wenn man plötzlich aus seiner Routine gerissen wird und sich von jetzt auf nachher um die Eltern kümmern muss.
Ich bin gespannt, wie Tom das hinbekommt und wieviel Greta zulassen wird. Sie will ja ihre Unabhängigkeit auch nicht verlieren. Es ist nicht leicht, zu erkennen, dass man Hilfe braucht und diese dann auch anzunehmen.
Schon gar nicht von den Kindern. Man will sie ja nicht belasten und sie sollen doch ihr eigenes Leben leben.
Auf diesen Verlauf der Geschichte bin ich sehr gespannt.

Der Abschnitt aus der Kriegszeit fand ich auch sehr interessant und ein wenig erschreckend, sieht man doch schon die Parallelen in unserer heutigen Zeit.

Seite 51
"Ist euch denn gar nichts heilig? - Ach, lass sie doch, um des Familienfriedens!"
So fängt es an, damals wie heute.
Einfach wegschauen oder einfach nichts sagen!
Schuldig sind nicht nur die, die mitmachen, sondern auch die, die schweigend weggesehen haben.

Das mit den Radiosendungen habe ich so gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt.
Russische und Englische Sender geben bekannt, welche deutschen Soldaten noch leben. Für die deutsche Bevölkerung.
Frieden für das deutsche Volk, ja, Frieden für Hitler, niemals. Diese Solidarität geht mir sehr zu Herzen!

Eine Pause musste ich machen, als die Babys am Straßenrand lagen.....

Ich bin sehr gespannt auf die weitere Geschichte und muss echt an mich halten, nicht einfach durchzulesen.

Mit zwei oder drei Zeitsprüngen in Büchern habe ich keine Probleme, aber wenn es mehr sind und diese dann auch so wirr durcheinander sind, da macht mir das lesen dann weniger Spaß.


message 5: by Christina (new)

Christina (bookmagnolia) | 1040 comments Ich bin auch sehr gut in das Buch reingekommen und habe den ersten Abschnitt gestern beenden können.

Mir hat das erste Kapitel mit der Darstellung von Demenz wirklich gut gefallen. Greta ist mir wahnsinnig sympathisch. Ich habe direkt mit ihr mitgefühlt. Gleichzeitig macht mich die starke emotionale Bindung, die ich gespürt habe, neugierig, mher über sie zu erfahren. Ich bin froh, dass wir ihr als Protagonistin folgen.
Tom ist komplizierter. Er ist natürlich eher unsympathisch. Gleichzeitig steht er unter Stress und fühlt sich verloren, da er nicht weiß, wie er seiner Mutter am besten helfen kann.

Die Vergangenheit war anschaulich geschildert. Ich fand es teilweise hart zu lesen, gerade im heutigen politischen Klima. Ich fand es auch interessant, dass wir nicht nur die indoktrinierten Kinder und die eher ablehnende Familie, sondern mit dem Vater auch einen einfachen Mann sehen, der an die Nazi-Ideologie glaubt.

Ich lese öfter Bücher mit Zeitsprüngen. Sofern die einzelnen Ebenen sich gut ergänzen, habe ich damit kein Problem. Bisher waren es noch nicht genügend Kapitel, um das für dieses Buch beurteilen zu können, aber ich bin gespannt.


message 6: by Alexa (new)

Alexa | 997 comments Ich konnte gestern vor dem Spätdienst den ersten Abschnitt in einem Rutsch durchlesen.

Ganz am Anfang bin ich über den Krieg Russlands mit der Ukraine gestolpert, sodass ich erst einmal geschaut habe in welchem Jahr das Buch erschien. Bin dann aber gleich darauf gekommen, dass es sich um die Ereignisse von 2014 handelt. Wäre ja auch zu seltsam gewesen, wenn Frau Abel hellseherische Fähigkeiten hätte :)

Tom löst in mir zwiespältige Gefühle aus. Einerseits der arrogante Fernsehschönling, der seine Mitarbeiter nicht besonders freundlich behandelt. Andererseits der Sohn, der sich plötzlich mit dem mentalen Verfall der Mutter konfrontiert sieht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die unaufhaltsame Erkrankung eines Elternteils wie ein Dorn ins Leben sticht und immer tiefer geht. Da muss man ganz ordentlich dran knapsen und durchlebt krasse Gefühlswelten.

Die Demenz Gretas finde ich sehr realistisch beschrieben aus ihrer Sicht und auch ihre Persönlichkeit zeichnet sich gut ab.

Der Rückblick im zweiten Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte mich richtig hineinversetzen und hatte das Gefühl, die Familie Schönaich schon ewig zu kennen.
Wie Stecknadelstiche setzt sie die Grausamkeiten der damaligen Zeit in das Familienidyll der Schönaichs und ohne, dass es weiter in die Tiefe geht, weiß der Leser um die gefahren und Gräuel.

Zu Beginn dachte ich manchmal, dass die Dialoge wie im Drehbuch gestaltet sind aber im weiteren Verlauf hat mich das nicht mehr gestört bzw. ist es mir nicht weiter aufgefallen.
Dieser erste Teil endet ja gleich mit einem üblen Cliffhanger und ich möchte am Liebsten gleich weiterlesen. Werde aber erst morgen wieder dazu kommen :)


message 7: by Verena (new)

Verena Hoch | 1863 comments Ich bin auch gut in das Buch reingekommen und der erste Abschnitt hat mir gut gefallen.

Tom sehe ich auch, wie Alexa. Auf der einen Seite der arrogante Fernsehschönling und auf der anderen Seite der Sohn, der mit der Demenz seiner Mutter, mit einer neuen Herausforderung konfrontiert wird und nicht so recht weiß, wie er damit umgehen soll.
Gretas Situation kann ich auch gut nachvollziehen. Einerseits merkt sie auch, dass irgendetwas nicht stimmt, andererseits will sie ihre Unabhängigkeit behalten.
Es ist sehr schwer sich einzugestehen, dass man alleine nicht mehr alles schafft. Das habe ich auch bei meinen Eltern gesehen, als sie älter wurden.

Ich gestehe, dass ich nach dem zweiten Kapitel eine Lesepause brauchte. Diese ganze Kriegsschilderung und die Flucht. Erstaunlich fand ich, wie betroffen ich war, obwohl die Autorin eigentlich nicht viel wortwörtlich beschrieben hat.
Es war schrecklich zu lesen, wie die Jugend in der Hitler-Jugend indoktriniert wurde. Hitler wurde ja regelrecht angehimmelt.
Mein Vater, Jahrgang 1922, ist in Brasilien aufgewachsen. Sein Vater war Direktor der deutschen Schule in São Paulo und er ist in dieser deutschen Gemeinde aufgewachsen. Er hat mir erzählt, dass die Hitler-Jugend auch hier in Brasilien aktiv war und sie zusammen Lieder gesungen haben. Das hat wahrscheinlich ein starkes Gemeinschaftsgefühl hervorgebracht. Ich stelle mir das so ähnlich wie eine Gruppe Pfadfinder vor, aber wesentlich militarisierter.


message 8: by Cordula (new)

Cordula | 115 comments Ich habe den ersten Abschnitt auch geschafft. Teil 1, der 2015 spielt, gefiel mir deutlich besser. Bei den Kriegsberichten hatte ich so meine Probleme.
Tom und sein Bezug zu der Aushilfs-Assistentin finde ich ganz interessant und ich kann mir vorstellen, dass uns das noch begleiten wird und die beiden sich noch anfreunden. Die Beschreibung der Demenz finde ich gelungen, weil nicht übertrieben wurde. Ich konnte das auf der Autobahn sogar gut nachvollziehen bei Starkregen, wenn man die Ausfahrt verpasst und nicht weiß wo man gelandet ist 😆


message 9: by Anna (new)

Anna | 730 comments Mir hat der erste Abschnitt wirklich gut gefallen und ich hin gespannt was wir in Vergangenheit und Gegenwart noch so über Gretchen und Tom herausfinden.

Ich frage mich zB warum das Wort Demenz und Depression so eine krasse Wirkung auf ihn hat.
klar niemand möchte gerne erfahren, dass ein geliebter Mensch, hier sogar die Mutter, an Demenz oder Depressionen leidet aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass da noch etwas mehr dahinter steckt
Es wurde ja schon kurz erwähnt, dass Greta schon früher öfter solche Phasen hatte.

Ich finde es auch immer wieder krass zu sehen wie begeistert damals quasi ganz Deutschland vom Krieg und von Hitler war.


message 10: by Hannah (new)

Hannah Ich fand den ersten Abschnitt so lala, vor allem 2015 fand ich relativ langweilig. Der RTL Moderator Kloeppel in jungen Jahren oder wie kann ich mir diesen Herrn vorstellen. Muss auch an den Schreiber aus der Tagesschau denken. Schade, dass die Beziehung zwischen Mutter und Sohn so schlecht ist und er immer von ihr genervt ist.
Die Kriegsberichte finde ich sehr spannend, meine Oma war auch in der HJ, hat aber nie darüber erzählt.
Also ich bin hin und hergerissen.


message 11: by Nicole (new)

Nicole | 16 comments Ich bin super in das Buch reingekommen. Bisher habe ich schon 200 Seiten gelesen und bin schon gespannt wie es weitergeht.

Tatsächlich gefällt mir Gretchen als Charakter wirklich sehr gut. Auch die Darstellung ihrer Demenz Erkrankung finde ich persönlich sehr gelungen. Die ersten Anzeichen, die einem erst einmal so nicht unbedingt auffallen, aber sich aufsummieren und einen irgendwann hellhörig werden lasse.
Einzig und allein Tom sagt mir als Charakter bisher leider nur bedingt zu und regt mich ein wenig auf. Aber ich bin gespannt ob er sich noch in eine andere Richtung entwickelt. Bisher is eher so, ich will es nicht wahrhaben was passiert, also passiert es nicht.

Die Zeit zu Kriegsbeginn und auch im weiteren Verlauf finde ich unheimlich interessant beschrieben. Interessant zu lesen, wie begeistert man von Hitler gewesen zu sein scheint. Kann man kaum glauben. Die Rückblicke aus Gretchens Kindheit etc. fesseln mich förmlich


message 12: by Weingummi (new)

Weingummi | 25 comments Ich kann mich der allgemeinen Stimmung bisher nur anschließen, mir hat es auch sehr gut gefallen und ich bin regelrecht in der Geschichte gefangen.

Ich sympathisiere ebenfalls mit Greta sehr und besonders spannend fand ich ihre Taktik mit den Post-It gegen das Vergessen anzugehen. Da ich selbst -zum Glück- bisher sehr wenig Kontakt mit Demenz habe, hat mich diese Innenperspektive von Greta sehr interessiert. Auch Tom, so problematisch ich ihn ebenfalls finde, finde ich sehr gut beschrieben. Diese Überforderung aus dem Alltag rausgerissen zu werden und dann eine schwerwiegende Verdachtsdiagnose zu erhalten die definitiv Konsequenzen für das eigene Leben haben, stelle ich mir auch sehr schwierig vor. Das Tom da eher ablehnend reagiert bzw. es nicht wahrhaben möchte, macht ihn für mich menschlicher. Die restliche Beschreibung seines Charakters scheint so extrem
geleckt.

Ganz toll fand ich auch den Übergang der Kapitel. Das im zweiten Kapitel die Jahre so schnell zusammengefasst wurden, finde ich irgendwo schade. Wie Greta als kleines Kind Hitler anhimmelt und wie die Stimmung transportiert wird, auch mit der Angst des sozialdemokratischen Opas, fand ich unglaublich augenöffnend und prägend. Auf der anderen Seite waren einzelne Szenen so prägend, unter anderem auch wie Greta dem Führer Briefe schrieb oder die Beschreibungen der Veränderung des Vaters oder der Beginn der Flucht, dass das Lesen fesselte aber auch schmerzhaft war. Ich brauchte auch erstmal eine Pause, bin aber definitiv gefangen.


message 13: by Katzenkindliest (new)

Katzenkindliest | 1449 comments Nur wenig verspätet habe ich jetzt auch den ersten Abschnitt beendet und habe dem Gesagten/Geschriebenen nicht viel hinzuzufügen.

Dass die Beziehung zwischen Greta und Tom nicht ganz einfach ist wird ja schon angedeutet: sein "Rückblick" auf eine depressive Mutter lässt einigermaßen tief blicken. Auch ich finde Tom nicht sonderlich sympathisch, allerdings hat jede Beziehung auch ihre Geschichte. Vielleicht gibt es Gründe, dass er seine Mutter nur selten besucht. Warum er allerdings seiner Assistentin gegenüber so schroff und arrogant ist? Keine Ahnung...

Das Kriegskapitel fand ich sehr eindringlich erzählt. Auch wenn das alles etwas kurz gefasst war, war es doch bedrückend. Und ich denke, dass das ja nur ein "Vorspiel" war, der Einstieg in die eigentliche Geschichte.

Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht und freue mich, dass ich jetzt direkt weiterlesen kann. ;)


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