Osteuropa-Literatur discussion

Der Papierjunge
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Andruchowytsch: Papierjunge > Papierjunge: Allgemeines

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Babette Ernst | 1612 comments Platz für alles, das sich nicht den einzelnen Abschnitten zuordnen lässt.


message 2: by Tom (last edited Sep 15, 2025 10:27AM) (new) - added it

Tom K. | 14 comments Hallo zusammen,

ich bin mit dem Buch gestartet und freue mich sehr, in das Galizien der Kaiserzeit einzutauchen. Ort der Handlung ist Stanislau, das heutige Iwano-Frankiwsk. Den Ort kenne ich leider nicht, andere galizische Städte hingegen schon. In Krakau war ich oft, daneben kenne ich auf der polnischen Seite Tarnow und Przemysl, auf der ukrainischen Seite Lemberg und Czernowitz. Ich liebe die Überlagerung von Kulturen, die dort zu finden war: Polnisch, Ukrainisch, Jüdisch, Deutsch... Vieles davon findet man im Roman wieder. Obwohl Stanislau zur Zeit der Handlung zu Österreich-Ungarn gehört, scheint mir eine gewisse Dominanz des Polnischen zu herrschen, die Straßen und Ortsnamen im Roman sind meist in der polnischen Form genannt. Das Ukrainische hatte sich offenbar noch nicht durchgesetzt. Vor der Eingliederung in das Habsburgerreich hatte der Ort lange zum Königreich Polen gehört.


Babette Ernst | 1612 comments Stanislau also Iwano-Frankiwsk, fiel mir auch gleich auf, das wird Frank freuen, der dort ein paar Jahre gelebt hat. Somit sind wir nicht sehr weit entfernt vom Schauplatz der Zimtläden, unserer vorigen Lektüre.
Es ist beeindruckend, wie multikulturell die Orte damals waren.


Frank (cromus) | 958 comments Ja, freut mich. Hatte bisher nichts von der jungen Frau Andruchowytsch gelesen, die ich kurz mal bei einer Party getroffen habe, der ich mich aber dennoch bisher nicht widmen wollte. Dabei spielte sicher die Negativmeinung von Freunden eine Rolle, die sie - so wie ich ihren Vater - persönlich nicht leiden können. Aber bisher ist das Buch sehr überzeugend. Sowieso soll man Autor/in und Text trennen. ;-)


Frank (cromus) | 958 comments Tom wrote: "Hallo zusammen,

ich bin mit dem Buch gestartet und freue mich sehr, in das Galizien der Kaiserzeit einzutauchen. Ort der Handlung ist Stanislau, das heutige Iwano-Frankiwsk. Den Ort kenne ich leid..."


Darf ich fragen, was dich auf die ukrainische Seite Galiziens verschlagen hat(te)? Ich habe auch in Czernivtsi und Lviv gearbeitet...


message 6: by Tom (new) - added it

Tom K. | 14 comments Frank wrote: "Tom wrote: "Hallo zusammen,

ich bin mit dem Buch gestartet und freue mich sehr, in das Galizien der Kaiserzeit einzutauchen. Ort der Handlung ist Stanislau, das heutige Iwano-Frankiwsk. Den Ort ke..."


Hallo Frank,

das war reines touristisches und kulturelles Interesse. Mich interessierte die multikulturelle Geschichte, in Lemberg stark das polnische Element, in Czernowitz vor allem die literarische Geschichte - es ist ja die Stadt Paul Celans, Rose Ausländers und Gregor von Rezzoris (um nur einige zu nennen).


Frank (cromus) | 958 comments Alles klar. Ich nehme mal stark an, es hat dir gefallen. ;-) - Was für ein Elend, dass Lwiw nun auch Ziel von Bombardierungen ist. Manchmal weine ich mehr über die Zerstörungen in den Städten (besonders Odessa), als über die Menschen. :-( Klingt hart, ist auch nicht richtig, aber die Städte kenne ich, alle Menschen dort nicht... :-( Trotzdem fürchte ich um meine Absolventen und Freunde- das ist natürlich auch klar...


message 8: by Tom (last edited Sep 19, 2025 05:19AM) (new) - added it

Tom K. | 14 comments Also "gefallen" wäre stark untertrieben. :-D Ich fand es großartig und faszinierend. Und war entsetzt, als die ersten Raketen Lemberg trafen. Ich mochte die Menschen sehr. Auf der Zugfahrt von Czernowitz traf ich einen ukrainischen Marinesoldaten, der mich fragte, wie mir das Land gefällt. Als ich ihm sagte, dass ich es wunderbar fand, ging ein Strahlen über sein Gesicht. Er war so stolz. An ihn habe ich schon mehrfach denken müssen. Vielleicht ist er längst tot...


Frank (cromus) | 958 comments Tom wrote: "Also "gefallen" wäre stark untertrieben. :-D Ich fand es großartig und faszinierend. Und war entsetzt, als die ersten Raketen Lemberg trafen. Ich mochte die Menschen sehr. Auf der Zugfahrt von Czer..."

Kann ich alles nachvollziehen. Meine Zeit in der Moldau war menschlich sehr reicht, aber historisch, landschaftlich und eben auch slawisch- menschlich- herzlich hat die Ukraine "im Paket" mehr zu bieten gehabt. Ich glaube, es war, im Rückblick, doch meine schönste Zeit. Und hier besonders die Erlebnisse in Czernowitz, aber auch die angenehme Atmosphäre und die guten Freunde in Iwano- Frankiwsk... Lemberg war natürlich das beliebte Ausflugsziel am Wochenende, wenn Besuch da war, oder wenn ich mit prüfen sollte...


Flying Margarete | 5 comments Spät, aber doch habe ich heute auch angefangen und freue mich auf das Buch!


message 11: by Peter (new) - added it

Peter (slawophilist) | 599 comments Ich bin auch noch dran, Margarete. Du bist also nicht allein.


message 12: by Simone (new) - added it

Simone | 82 comments Ich lese auch noch und plane auch noch meine Eindrücke aufzuschreiben. Ich bin bislang - urlaubsbedingt - nicht dazu gekommen.


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