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Wo waren die herzhaften, die melancholischen, die friedensstiftenden Blumensorten geblieben?Wie riesige Bienenaugen sahen diese blütenkranzlos verdorrten Sonnenblumen aus. Sie lehnten am Zaun, ihre verkümmerten Köpfe immer noch schwebend, immer noch lampenhaft die Umgebung prüfend, aber man sah, dass sie bereits an ihren faulenden Stängeln starben. Der Tod stieg ihnen langsam zu Kopf. Frechheit.

„In Magdeburg saßen auf dem Bahnhofsplatz zahlreiche Krähen, wie im Volkslied, und fraßen Müll. Die Anwesenheit so vieler Tiere in einer zum ersten Mal betretenen Stadt vermittelte das Gefühl, als wäre das Leben, entgegen allen Beteuerungen, am Ende doch nur eine Art Theatervorführung für Krähen, aus der das allerorts auf Mauern, Baumästen und Balkonen hockende Publikum seine täglichen Lehren zog.“

"Rezensionen las ich immer gern. Daß es in einer Zeit der allgemeinen Relativität noch Leute gibt, die sagen, was gut ist und was schlecht, das fasziniert mich."

Einer von uns ;)

...das sogenannte Ich ist ja lediglich eine treuherzige Behauptung der Sprache, eine Behauptung allerdings, die sich immer unverfrorener als Gebot aufspielt. Unsere Irrenanstalten sind nur darum nötig, weil nicht jedermann diesen Identitätsfimmel mitmacht, weil als gestört gilt, wer dem planetarischen Ich-Schwindel nicht auf den Leim kriecht.

Zündel [...] schaute bis Zürich aus dem Fenster und ärgerte sich über die schauderhafte Gepflegtheit der Schweiz.
Die Stadt sieht aus, als leckte eine Million Zungen sie unaufhörlich sauber. Schick sind die Leute gekleidet, einige auch mit Sorgfalt schlampig. Breitspurig ist ihr Dialekt, verkrampft und schief ihr Gang, und ich bin ein alter Griesgram, da kommt mein Tram.

"Heutzutage wird nämlich alles geschützt, nur der Mann nicht."

"Weißt du, all diese verstohlenen Schreiber mit ihren schubladisierten A4-Blättern, diese Lehrer vor allem (aber auch undsoweiter), diese Nebenherliteraten, die den Durchschnitt um genau jenen Millimeter überragen, der nötig ist, um die eigne Mittelmäßigkeit wahrzunehmen und an ihr leiden zu können... widerwärtig, jämmerlich!"

Tell me about it, Zündel!

[...] je me disais que jusque-là il ne m'était vraiment rien arrivé. Sinon la douceur moite d'une jeunesse difficile et courageuse, sinon l'épaisse certitude d'exister que donne la douleur, sinon la petite largeur d'esprit qu'impose une démarche boiteuse et un territoire limité.

Ma peau pesait sur moi de toute sa force, j'en ressentais le moindre pli, la plus minuscule parcelle étendue, collée à moi, rapiécée.Ce vêtement éternel qui aide à la volupté et détermine les sensations, que l'on exhibe sur les plages comme la première et la plus authentique des vertus n'était pas pour moi sujet de fierté.Je la cachais,l'emmitouflais pour l'étouffer et qu'on ne voie pas la bataille qu'elle me livrait

Als Kind konnte Sauser nicht mit Mutter sprechen und sie redete nie zu ihm. Nun spricht sie in sonderbar verstellter Sprache; nicht, als verstecke sie etwas, sondern, als decke sie etwas auf, das niemand erfahren kann. Es ist, als führe sie ihn an der Hand durch ein großes Haus ohne Dach; der Himmel fällt mit seinen hellen Welten herein. Im weiten Park sind Netze gespannt, in denen sich seine Kindheit verfangen hat..

Vor dem Einschlafen denkt er zuversichtlich an den Sonntagnachmittag; da wird er Mutter in der psychiatrischen Klinik besuchen, wo sie sich zusehends verändert, sich in ein fremdes, kleines Mädchen verwandelt, das er kennenlernen möchte. Es ist, als sänken die harten Züge auf ihrem Gesicht durch eine Erschütterung ein, und aus den Wangen leuchten Blumen. [...]

"Historique ou scientifique, la vérité, pour autant qu'il y en ait une, sort souvent de la mystification comme une fille ravissante quitte son linge et chute dans les bras de son amant au sortir du confessionnal."

“Existera-t-il un jour une société très différente de la nôtre, où les individus pourront plus facilement se rapprocher et se séparer les uns des autres?”

Malheureusement, oui.

“Si les lois étaient faites par des hommes charitables, on faciliterait le suicide de ceux qui veulent s'en aller.”

C’est désormais le cas, tant dans le pays d’origine de l’auteur que dans celui où il a vécu.

"Je suis un joueur qui ne demanderait pas mieux que de continuer à jouer, mais qui ne veut pas accepter les règles du jeu.

Il y a beaucoup d'hypocrisie chez ceux qui continuent à vivre. Est-ce que sans le mensonge la vie sociale serait possible? Non.

Le mensonge, l'hypocrisie: voilà, peut-être, ce qui distingue le mieux l'homme de l'animal."

"Je me faisais de la vie une idée tout à fait fausse. J'accordais beaucoup trop d'importance à ce qui est exceptionnel: l'enthousiasme, l'exaltation, l'ivresse. Ce qui occupe presque toute la place dans la vie humaine, ce sont les besognes quotidiennes et monotones, ce sont les heures où l'on attend, les heures où rien n'arrive. L'homme normal est celui qui sait végéter."

"Beaucoup de personnes considèrent le suicide comme un crime. Mais elles ne se disent pas qu'il y a deux sortes de muflerie: celle des criminels et celle des honnêtes gens.

Un minimum de muflerie est indispensable pour vivre.

Un philosophe a dit : « J'ignore ce que peut être un scélérat, mais le cœur d'un honnête homme, c'est affreux. »"

"Ich hatte ja zeit meines Lebens davon gefaselt, daß ich »Schwierigkeiten mit der Liebe« hätte, ohne mir einzugestehen, daß ich dies hätte so formulieren müssen, daß ich aus Mangel an Liebe zugrunde ging und starb. Wenn jemand den Hungertod gestorben ist, sagt man ja auch nicht, er habe am Schluß seines Lebens »Schwierigkeiten mit der Ernährung« gehabt, sondern man sagt, daß er verhungert sei."

"Die Krankheit lag natürlich auf einem ganz anderen Gebiet, auf dem Gebiet, das man etwa das »menschliche« nennen könnte, oder ganz einfach das Gebiet der Gefühle. Die Intelligenz war intakt und hatte keinen Schaden gelitten, aber das Gefühl war verkrüppelt und krank. Ich konnte keine Gefühle haben, vor allem keine Gefühle für andere Menschen; ich konnte niemanden lieben."

"Ich hatte überhaupt keine Probleme und ahnte, daß das auch besser so war, weil ich mich noch nicht damit hätte auseinandersetzen können, wenn ich welche gehabt hätte. Kurz: Ich erfüllte alle Voraussetzungen, um ein sehr unglücklicher Mensch zu werden."

"Wem etwas zu mühsam zu erreichen ist, der sagt gerne, daß er es eigentlich gar nicht haben möchte. Auf etwas zu verzichten ist meist sehr einfach; etwas zu wollen ist häufig sehr mühsam. Oder wie es einer meiner Freunde ausgedrückt hat: Natürlich ist und war Sex immer Sünde, denn um das Verbotene braucht man sich nicht zu bemühen."

"Die Erkenntnis, daß die Sexualität ebenso geistig wie körperlich ist und daß überhaupt Körper und Geist nicht als ein Gegensatzpaar aufzufassen sind, sondern als eine Einheit, ist, wie ich befürchte, an der christlichen Lehre und ihrer einfältigen Hartnäckigkeit vorbeigegangen."

...ich war seltsam, ich war unergründlich, man konnte nichts anfangen mit mir, ich war wie aus einer ganz anderen Welt, und all diese Kuriositäten ließen mich meinen Mitschülern weniger als einen verächtlichen Typ erscheinen denn als ein rares Biest, ein Ungeheuer, bei dem man nicht recht ersehen konnte, was der Kopf und was die Füße waren, von dem man aber wußte, daß es vollkommen harmlos war und nicht beißen konnte

Wenn ich mich heute daran zu erinnern versuche, wie denn die anderen Menschen waren, die es ja außerhalb meines Elternhauses auch noch gab, so möchte ich sagen: sie waren lächerlich und respektabel. Selten erreichten sie das Extrem der totalen Lächerlichkeit, eher noch das der totalen Respektabilität; meistens aber besaßen sie beide Eigenschaften nebeneinander; Eigenschaften, die sich nur scheinbar ausschließen.

"Eine Marotte, uns immer nur mit uns selbst und mit unseren Beziehungen zueinander zu beschäftigen"

"En el campo, y más en otoño o en invierno, una casa siempre es un refugio. Se siente en el cuerpo la inmensidad que la rodea. Una casa en el campo tiene la forma de un gran silencio. El interior es un interior cálido. Luz de tungsteno. Olor a tostadas y café con leche."

Imagen un poquito banal, pero hermosa. Para este tipo de confort y soledad, hay una famosa palabra danesa: "hygge".

Nach „Der Blindensturz“ und diesem Buch kann ich schon sagen, dass Gert Hofmann für mich einfach die größte Entdeckung in der deutschsprachigen Literatur ist. Andere, viel berühmtere Schriftsteller haben gar nicht so toll geschrieben wie Hofmann. Ein Autor, der eine subtil-surrealistische Vorstellung wie Bosch und einen manisch-musikalischen Stil wie Bernhard hat – und so unerkannt und wenig gelesen ist? Unglaublich.

"Misteriosamente, ese contar el paisaje que en principio parece condenado al fracaso, también termina engrandeciendo el paisaje. Intentar nombrarlo, me obliga a mirar en detalle, mirar en profundidad.

A veces, hay cosas que, si no nombramos, no existen: una determinada nube, un determinado árbol, un determinado yuyo.

Nombrar el paisaje también da un cierto/falso sentido de propiedad."

"Vivir el paisaje es una experiencia primitiva que no tiene nada que ver con el lenguaje. No me enfrento a describir un paisaje a menos que se lo quiera contar a otro que no lo conoce, y en general prefiero dar solo un par de detalles, porque sé que al final es un esfuerzo imposible.

Vivo el paisaje con la vista, con la piel, con los oídos, pero no lo pongo en palabras. Ni siquiera lo intento."

"Tengo que dejar que el campo me llene y me enseñe.
Tengo que aprender a mirar y a no tratar de imponerme."

Prima impressione: Mi sembra ci siano affinità tra Moresco e Cărtărescu – entrambi si imbarchino in grandi e minuziose epopee intime e oniriche. Ma c'è anche un'ovvia differenza tra loro: l'italiano ha saputo editare e orchestrare meglio la sua opera, mentre il mio prolifico connazionale ha scritto troppa prosa di getto, sotto pura ispirazione; ci sono passaggi smisurati e ridondanti che sarebbe stato meglio elimiati