Magda > Recent Status Updates

"Diese Briefe übten eine außerordentliche Wirkung auf Naomi aus. Sie hielten sie fester zusammen und haben ihr Definition. Sie hatte immer das Gefühl gehabt, zu lose und aus fadenscheinigem Stoff zusammengenäht zu sein und beim leisesten Anlass - mit einem Schnitt, dem Herausziehen einer Stecknadel oder dem kräftigen Zug an einem Faden - auseinanderfallen zu können. Aber jetzt - endlich - hatte sie feste Gestalt,..."

"Sie stupst mich mit der Schulter an. Es gäbe deutlich weniger Probleme auf der Welt, wenn alle so freundlich miteinander wären und sich gegenseitig so unterstützen würden wie Mädchen auf Damentoiletten."

"Wir werden still - zumindest so viel Stille, wie möglich ist, wenn in der Ferne die Vögel rufen, der Wind in den Tannennadeln murmelt und kleine Wellen leise an den Strand plätschern. Die Geschichte hat sich verändert, und wir beide spüren das."

"Irgendwann im Laufe der Party war das Unwetter vorbeigezogen. Der Himmel war klar und ruhig. Sterne spähten neugierig aus dem weiten dunkelblauen Firmament auf uns hinunter. Auch das Wasser war reglos. Was für Lügner Himmel und Wasser doch sind, dachte ich. Ruhig, reglos und klar, als wäre alles in bester Ordnung. Nur dass nichts in Ordnung war und sicher auch nie wieder in Ordnung sein würde."

"Wir waren ständig von Büchern, Worten und Gedichten umgeben, all den wilden Leidenschaften dieser Welt, gebunden in Leder und Pergament (zum Teil mache ich diesen Umstand für die Ereignisse verantwortlich).

"Bereits Ende April.
Die Zeit gar kein Strahl, sondern mehr so etwas wie eine Suppe."

"Juno fand das Leben halb okay. Aber eben nur halb.
Von einem Dämon befallen?
Es waren mindestens hundert."

"Juno hatte manche Chats als Screenshots gespeichert, das ist eigentlich kein guter Move, wie man so sagt, denn Chats sind wie Gespräche, sie sollten mit dem Wind versehen, und es sollte nur die Erinnerung an sie geben. Dennoch, sie wird die Chats haben. Ein Beweis, dass es Benu wirklich gab. Dass er anwesend war, zwar fern, aber immerhin."

"Benu. Ein Satellit, der verloren gegangen war. Eine Stille Wespe lag auf der Fensterbank im Tanzstudio, ihr Körper war im letzten Sommer geblieben."

"Sie rauchten. Juno winkte. Einen Fuß im Wasser. Weit weg war Jupiter. Er winkte zurück, Juno war nicht sicher, ob er gesehen hatte, dass sie halb im Teich stand. Es war auch nicht so wichtig."

"Eine glühende Kugel war am Himmel.
Aber es war bloß der Mond."

"Macht der Tee mich auch fröhlicher?, fragte Juno, und ihre Mutter sagte, dass bei ihr kein Tee der Welt helfen könne. Sie wollte einen kleinen, eher zärtlichen Spaß machen, das hörte man an ihrem Tonfall. Aber dann waren sie beide für einen Moment still.
Wahrscheinlich stimmt das, antwortete Juno."

"Man muss nur kurz die Erde anheben, sagte Jupiter mal, es ist nicht so schwer."

"Jedes Mal, wenn ich einen einfachen schwarzen Kugelschreiber der Marke Monami sehe, halte ich den Atem an und warte. Ich warte darauf, dass die Zeit alle Wunden heilt."

"Meine Seele schien sich Stück für Stück aufzulösen, wie Schaumblasen, die aufquellen, bevor sie zerplatzen."

"Von Anfang an war es nicht ihre Absicht gewesen, alles zu tun, um zu überleben."

... und eine Brieftasche."

"Sie weiß, dass sie in Momenten wie diesem über sich selbst hinauswachsen muss. Ein Teil ihres Bewusstseins löst sich von ihr wie ein Stück Papier, das man gewohnheitsmäßig entlang der immer gleichen Linie faltet. Sie öffnet ihre Tasche, ohne dies als Erniedrigung zu empfinden. Sie enthält neben einem Taschentuch etliche Kaugummis mit Akaziengeschmack, ein Stiftetui, eine Druckfahne, Kippenbalsam, ein Notizbuch...

"Du starrst auf die dunklen Ringe unter ihren Augen und denkst nach. Wo nistet das Vögelchen, das den Körper eines Verstorbenen verlässt, solange dieser noch am Leben ist? Zwischen den Augenbrauen? Oder schwirrt es wie ein Heiligenschein um den Kopf herum?"

"Er hatte häufig das Gefühl aus etwas Flüssigem zu bestehen, etwas, das ständig von einer bunten Flasche in die andere geschüttet wurde, wobei jedes Mal ein wenig verloren ging. Aber seine Freundschaft mit Jude gab ihm das Gefühl, dass sein Wesen einen realen und unveränderlichen Kern hatte, dass er seinen Leben hinter Masken zum Trotz etwas Elementares in sich trug, etwas, das Jude sah, ..."

"Er war ein Optimist. Monat für Monat, Woche für Woche entschied er sich dafür, die Augen aufzuschlagen, einen weiteren Tag in der Welt zuzubringen. Er tat es, wenn er sich so schrecklich fühlte, dass die Schmerzen ihn in einen anderen Zustand versetzen schienen, einen, in dem alles, selbst die Vergangenheit, die zu vergessen er sich so bemühte, zu einem grauen, aquarellartigen Schleier verschwamm..."

"Ich hatte alle Hände voll damit zu tun, mich in meinem auf den Kopf gestellten Alltag einzurichten. Man kann einen Alltag nicht auf den Kopf stellen, ohne dass er zerfällt und nicht mehr als Alltag erkennbar ist. Er ist dann ein Durcheinander von Bestandteilen, in deren Mitte man steht wie das Strichmännchen in IKEA-Aufbauanleitungen, auf den Bildern, die zeigen, wie man es nicht machen soll." - Schneppi sagt Merci

Als er aufwacht ist die Nacht schon dünn. Der letzte Rest Dunkelheit dringt durch die duftigen Vorhänge und zeichnet alles im Zimmer weich.

Sein Unbehagen steckt er zu den Hundertdollarscheinen im Umschlag und versucht, beides nicht zu genau anzuschauen.

1 von 4 Romanen erledigt. Versetzt mich sehr in die Zeit zurück, als ich Sonea, etc. gelesen habe, mit der Ausnahme, dass es bisher keinen einzigen starken weiblichen Charakter gibt... Nur eine verrückte Tante und eine kleine Schwester und beide kommen kaum zu Wort...

Jetzt schon eine riesige Empfehlung! Wie kann es auch anders sein, wenn es Kapitel aus der Perspektive von Bäumen gibt?! :)

"[...] Und man konnte sich mich auch gut in Hellgrün vorstellen.
Ein Blatt der Zimmerpalme hatte sich auf dem Kopf des Feuerwehrmanns niedergelassen und tätschelte ihn unmerklich, wenn er sich bewegte. Ich nahm eine Tasse und schenkte dem Feuerwehrmann Kaffee ein.
"Kann man aber im Ganzen noch was draus machen", sagte er."

"Ich kochte Kaffee und fand, dass der Feuerwehrmann im Grunde nicht über die Küche, sondern über mich sprach. Wahrscheinlich roch auch ich nicht besonders gut, auch ich war ein Trauerspiel, mein Brandverhalten war auch nicht mehr das, was es mal war, auch ich war ziemlich verdreckt und wacklig, auch ich gehörte woanders hingestellt, wo ich weniger verloren aussähe, in mir war auch nichts drin [...]"

"An der Hirschhorngarderobe hinter der Bleiglastür, die zum Speiseraum führte, hingen die Träume ihrer Mutter - dort war neben den Mänteln der wenigen Gäste immer genügend Platz"

"Die Assistentin bringt einen Teller Kekse und Kaffee in einer Cafetiere. Marty sagt, er nimmt ihn schwarz, und sie gießt ihm eine Tasse ein. Für Max fügt sie Milch und zwei Stück Zucker hinzu, und Marty merkt, wie ein wenig von seinem Respekt vor dem Mann abbröckelt."