Lew Marschall's Blog

November 13, 2025

Flunsch! Das Cultivation LitRPG-Abenteuer mit einer ganz besonderen Fähigkeit

Nehmen wir mal an – vollkommen fiktiv natürlich –, du liebäugelst mit einem extrem teuren Gaming-PC, traust dich aber nicht einmal, deinen Kontostand abzufragen.

Wenn du Raphael Salzer bist, könntest du ihn dir trotzdem ergattern. Nämlich kostenlos.

Also nicht ganz kostenlos. Natürlich zahlt Raphael, aber nicht mit Geld.

Sondern mit Geheimnissen. Geheimnisse anderer Menschen, die er ausplaudern muss.

Dadurch füllt Raphael zwar seinen Energiespeicher, verliert aber auch an Ansehen bei denen, die ihm etwas anvertraut haben.

Aber mit dieser Energie könntest du jetzt wie Raphael einen Überzeugungsflunsch ausführen. Du stapfst also in den Computerladen (am besten einen, in den du nicht mehr vorhast, aufzutauchen) und ziehst einen Flunsch – oder eine Schnute, eine Lippe oder einen Schmollmund.

Dann kanalisierst du deine Flunschenergie auf den Verkäufer, et voilà, er schenkt dir einen PC. Wie lange er unter deinem Einfluss steht, hängt davon ab, wie gut dein Flunsch gelungen ist und wie gut ihr resoniert.

Falls du mit Raphael erleben möchtest, wie man diese Fähigkeit wirklich nutzt, solltest du den neuen LitRPG-Roman Flunsch lesen.

Dich erwartet ein System von Erkenntnisstufen, in die das Universum eingeteilt ist, ein MC, dem Cultivation schwer fällt, und ein Tower-Defense-Mechanismus für die großen Kämpfe.

Der MC ist Weltraum-Ingenieur beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und somit erwartet dich auch eine Menge coole Science.

Wo du den Roman bekommst

Hier gibt’s das E-Book: https://amzn.eu/d/fM42Txv

Möchtest du das Hardcover von Flunsch mit Signatur vom Autor? Just click.

Klappentext

Im weiten Universum rangiert die Erde auf dem untersten Level der Erkenntnisstufen: [Opfer].
Damit ist sie das perfekte Ziel für intergalaktische Quests – und für Wesen, die sich danach die Finger lecken.

Raphael Salzer pfeift auf Erleuchtung; schon der Gedanke an Meditation macht ihn wahnsinnig.
Doch er beherrscht eine Fähigkeit, die fast jeder Mensch mit dem Erwachsenwerden verliert: den Flunsch, einen manipulativen Gesichtsausdruck, gespeist aus den tiefsten Geheimnissen anderer.

Als Ingenieur am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt verfolgt er ein irrwitziges Ziel: selbstreplizierende Von-Neumann-Sonden zum erdähnlichen Planeten K2-18b zu schicken, um diesen zum nächsten Kapitel der menschlichen Evolution zu formen.

Doch als eine Explosion in Cottbus Deutschland erschüttert und seine Partnerin schwer verletzt wird, steht Raphael vor der Entscheidung: seine Menschlichkeit behalten oder seine Grenzen überschreiten.

Was er nicht ahnt: Der wahre Feind operiert längst auf einer höheren Erkenntnisstufe.
Er spielt die Menschheit wie ein Tower-Defense-Game.

Ein LitRPG-Abenteuer über Fortschritt, Manipulation und die gefährlichste Superkraft von allen – den Flunsch.


Für Fans von Cultivation LitRPGs – eine fesselnde Mischung aus Science, Progression und Verschwörung made in Germany.

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Published on November 13, 2025 10:29

January 15, 2024

Die besten GameLit und LitRPG inspirierten Filme.

Rollenspiele zocken macht glücklich!

Ob am Computer, mit Stift und Würfel am Tisch oder beim Lesen von LitRPG- oder GameLit-Romanen. Letztere erobern die E-Reader von Spielverückten im Sturm und formen ein neues Genre.

Aber woher kommt das Glücksgefühl beim RPG?

Jeder Stufenaufstieg deines Charakters löst einen Dompainstoß aus.
Endlich kann der langbärtige Zwerg die legendäre Axt schwingen, weil er genug Kraft hat. Die gewiefte Diebin betört den Grafen und der Magier mit Hutfetisch erlernt einen Feuer-Schutzzauber, um den Lavagolem zu überwinden.

Obwohl spielen und lesen die beste Art für RPGs, manchmal hast du bestimmt Bock, dich einfach zurückzulehnen und von einem guten Film unterhalten zu werden.
Aber im Gamelit bzw. LitRPG Style.

So wie man das als Spieler eben mag.

Und da drängt sich natürlich die Frage auf: Gibt es eigentlich gute Filme für Gamer, LitRPG- und Rollenspielfans? 

Am besten auch solche, die du mit Freunden schauen kannst. Also auch für Nicht-Nerds.

Überraschenderweise gibt es die. 

Teilweise sind diese Filme verdammt gut und in diesem Fall merken eigentlich nur LitRPG- und Gamelit-Fans, dass der Film in dieses Genre passt.

Ich liste hier nur die, dich ich sehenswert finde und nicht offensichtlich sind. Am Ende des Artikels vervollständige ich die Liste noch. Diese Filme kennst du aber wahrscheinlich sowieso schon. 

Dann mal los.

Übrigens: Falls du dich fragst, worum es hier eigentlich geht, dann steht hier, was LitRPG bedeutet.

1. Free guy.

Ich sage nur Ryan Reynolds. Sein Humor ist der Hammer und die Story feinster LitRPG-Stoff. Guy ist ein NSC, erlangt Bewusstsein und verliebt sich in eine Spielerin. Wenn das als Hook nicht reicht. 

Meine Wertung: 9/10
IMDb Wertung: 7.1

Image Source: IMDb

2. Pixars Onward: Keine halben Sachen

Mega und einfach mein Lieblings-Rollenspiel-Film. Pen&Paper-Elemente in einer wunderbar mitreißenden Story, die man mehrmals schauen kann, und jedes Mal etwas Neues entdeckt. Die beiden Elfenbrüder gehen auf eine wunderbar mitreißende Heldenreise.

Und die Jungs von Pixar habens auch einfach drauf.

In diesem Sinne noch eine Buchempfehlung: Creativity, Inc. von Ed Catmull. Ein Buch mit vielen Einsichten über Pixars kreativien Prozess und die Zusammenarbeit mit Steve Jobs.

Meine Wertung: 10/10
IMDb Wertung: 7.4

Image Source: IMDb

3. Gamer.

Der 2009 erschienen Film “Gamer” mit Gerard Butler. Ein actiongeladenes Spektakel, in dem ein Junge a la CounterStrike die Kontrolle über einen Gefangenen übernimmt, der in einem Kriegsspiel mitmischt, um zu freizukommen.

Meine Wertung: 6/10
IMDb Wertung: 5,7

Image Source: IMDb

4. Grand Tourismo. 

Die Story beruht auf einer wahren Begebenheit, bei der Grand-Tourismo-Spieler auf die echte Rennbahn gebracht worden sind, um gegen Profi-Fahrer anzutreten.

Gute Story mit GameLit-Element, wenn der Held beim Fahren eines echten Rennwagens die Optimallinie von Grand Tourismo vor Augen hat.

Meine Wertung: 8/10
IMDb Wertung: 7,2

Image Source: IMDb

5. The Legend of Vox Machina. 

Nicht ganz meins, weil ich mich nicht voll darauf einlassen kann. Aber geliebt von Vielen. Einfach ausprobieren, es muss auf jeden Fall genannt werden. Die Heldengruppe erlebt die verrücktesten Abenteuer in Pen&Paper-Manier und die Helden sind wunderbar ausgearbeitet.

Meine Wertung: 6/10
IMDb Wertung: 8,4 

Image Source: IMDb

6. Boss Level. 

Eigentlich „nur“ ein Actionfilm mit Zeitschleife.

Aber die vielen Gaming-Verweise und die Aufmachung als Computerspielwelt erfüllen alle Kriterien für diese Liste. 

Sozusagen „Täglich grüßt das Murmeltier“ in Gamer-Style.

Meine Wertung: 7/10
IMBb Wertung: 6,8

Image Source: IMDb

7. Jumanji: The Next Level

Mit Dwayne „The Rock“ Johnson und Jack Black.

Super unterhaltsam, auch für nicht RPG-Fans. 

Meine Wertung: 7/10
IMDb Wertung: 6,7

Image Source: IMDb

8. Pixels 

Schräge Komödie mit Adam Sandler. Aliens empfangen Signal von der Erde, die Videospielsequenzen beinhalten und immitieren diese, als sie uns besuchen.

Meine Wertung: 6/10
IMDb Wertung: 5,6

Image Source: IMDb

9. Die bekannten Vertreter. 

Über die folgenden Filme/Serien bist du sicher selbst schon gestolpert. Der Vollständigkeit halber, liste ich sie hier mit auf.

Sword Art OnlineDie Dungeons & Dragons FilmeReady Player OneEndor’s GameDisneys Ralph

Viel Spaß beim nächsten Fernsehabend mit einem GameLit- bzw. LitRPG-Movie.

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Published on January 15, 2024 01:36

July 27, 2023

Der Buchladen: Wie er Amazon mit einem neuen Genre ausstechen kann.

Buchläden und neue Trends

Ganz leise und nahezu unsichtbar etabliert sich ein Trend.

Süchtige Lese kaufen sehnsüchtig die frisch gedruckten Bücher, die neue Autoren auf den Markt bringen.

Buchhändler wissen davon kaum etwas, denn selbst die Großhändler haben dieses Genre nicht auf dem Radar. 

Es ist eine Nische.

Noch dazu durchsetzt mit Übersetzungen aus dem Englischen, ohne deutschen Verlag.

Doch eine Sache ist spannend: In dieser Nische sind Leser bereit, mehr Geld auszugeben, als für typische Fantasy-Titel. 

Vieles davon passiert auf Amazon.

Aber es gibt eine tolle Gelegenheit für Buchhändler, um ihrerseits davon zu profitieren. Einfach mal den Spieß umdrehen.

Ich spreche vom Genre LitRPG, das eng verwandt mit Fantasy- und Science-Fiction-Romanen ist. Es nutzt deren Tropes und vermischt sie mit Gaming und Rollenspiel-Elementen.

Wie passt das in den Buchladen?

Das Kundengespräch im Laden

Stell dir das folgende Gespräch mit einem Kunden im Buchladen vor:

Kunde: “Hallo, ich schaue nur.”

Buch-Berater: “Willkommen. Machen Sie das. Aber kennen Sie schon das neue Genre LitRPG?”

Kunde: “Nein. Was ist das?”

Buch-Berater: “Dabei geht es um Fantasy-Romane, bei denen der Protagonist in einem Computerspiel handelt.”

Kunde: “Oh, interessant. Ich spiele aber nicht.”

Buch-Berater: “Sicher kennen Sie einen Zocker?”

Kunde: “Ja, meine Nichte. Die spielt wie verrückt.”

Buch-Berater: “Was schenken Sie zum Geburtstag oder Abitur?”

Kunde: “Das ist immer eine schwierige Geschichte.”

Buch-Berater: “Jetzt nicht mehr …”

Leser sind oft auch Gamer!

Fast jeder zockt. Es gibt kaum mehr Unterschiede ob Männlein oder Weiblein. Ob Rollen- oder Strategiespiel, die Menschen vertreiben sich damit ihre Zeit. 

Ein klarer Konkurrent zum Buch. 

Von vielen Menschen denkt man das oft gar nicht, weil sie nicht darüber sprechen, bis man es erwähnt. “Klar spiele ich Hogwarts Legacy!” Oder Diablo 4, Das schwarze Auge oder Warhammer.

Als Buchhandlung kann man nun genau das anbieten, was die “Gamer” oder “Zocker” unter den Kunden (oder deren Bekannten), wollen. 

Lesen und gleichzeitig das Gefühl haben, zu zocken.

LitRPG-Romane sind “stinknormale” Romane. Sie sind kein Spielbuch, oder Soloabenteuer. Der Leserin kann keinen Einfluss auf die Geschichte nehmen. Aber sie taucht mit dem Protagonisten in ein Spiel ab. 

Eben wie bei Harry Potter. Und doch ein bisschen anders.

Denn es werden auch die sogenannten “Stats” des Spieler aufgelistet. Und hier wird das LitRPG besonders:

Es zeigt Lebensenergie, Waffenschaden und Skills. 

Level, Erfahrungspunkte und Zauberwerte.

Jeder Gamer wird in das Buch gesaugt wie Limonade durch einen Strohhalm in den Kindermund. Die Leserin blättert Seite um Seite weiter, nur um noch das nächste Level Up mitzubekommen. Zucksüßer Stoff.

Gespielt wird in jedem Alter und jeder Schicht.

Ob Arzt oder Unternehmerin, Schülerin oder Lehrling, Student oder Pflegekraft.

Alle vereint die Liebe zum Spiel.

Buchläden und LitRPG: Gegen Amazon punkten

Fantasy-Fans sind schnell neugierig auf das Genre (sowie Manga- und Science-Fiction-Fans. Das weiß ich aus eigener Erfahrung von Conventions.) 

Außerdem ist das Genre größtenteils auf Amazon vertreten. Weil E-Books aus dem Ausland schnell übersetzt und publiziert sind. 

Als Buchladen damit zu punkten, ist ein Differenzierungsmerkmal.

Ich war schon in Rollenspielläden, die keine LitRPGs im Sortiment hatten. Argh!

Jetzt ist die Gelegenheit, den Kunden etwas Neues zu bieten, sie am Trend teilhaben zu lassen. 

Stand heute verdient Amazon wahrscheinlich am Meisten daran. 

E-Books in diesem Genre liegen über den Preisen für Fantasy. 

LitRPGs sind neu und gefragt.

Das Genre ist spannend, ein toller Gesprächsaufhänger und ein großartiges Geschenk.

Also darf es in der Buchhandlung nicht fehlen! Oder?

Ich freue mich über die begeisterten Buchhändler*innen, die mit LitRPG neue Kunden gewinnen und bestehende begeistern.

Buchläden: So gut können LitRPGs aussehen

In der Lesezeit in Türkheim wird LitRPG prominent platziert. Sogar ein kleines Plakat wurde für das neue Genre aufgestellt:

Buchläden mit LitRPG und Gamelit – Der Fluch des schwarzen Phönix und Der Sohn des OrkschamanenBuchladen Lesezeit in Türkheim mit LitRPG im Schaufenster.Aufpassen beim Einkauf!

Aber Vorsicht: Es gibt tatsächlich viele schlechte Bücher des Genres. Das fängt beim billigen Buchsatz an, betrifft den Text, der nie einen Lektor gesehen hat, und erstreckt sich über den flachen Protagonisten und eine miese Story.

Meistens reicht es, die ersten zwei Seiten zu lesen, um das zu erkennen.

Fragt nach LitRPG bei den Barsortimenten. Der Weg des Schamanen ist bei Bastei-Lübbe erschienen.

In unserem kleinen Verlag, arbeiten wir gerne mit Buchhändlern zusammen, um ihnen das neue Genre zu erklären. 

Ich biete meine Bücher über das VLB oder direkt an. 

In höchster Qualität – äußerlich und inhaltlich. 

Für eine Autoren- und Buchvorstellung, schreiben Sie uns einfach an.

Großzügige Buchhandelssrabatte sind garantiert.

Abschließend möchte unser kleines Team all den Buchläden danke sagen, die für eine Durchmischung des Buchmarkts kämpfen. Sie schauen nicht nur auf den Mainstream, sondern übernehmen die mutige Rolle, auch regionale und kleine Verlage zu supporten.

Buchläden mit LitRPG und GameLit im Angebot

Wir finden euren Mut beeindruckend!

Im folgenden eine kleine Liste der Buchläden, in denen LitRPG und der Fluch des schwarzen Phönix zu haben ist.

Bitte shopt dort und unterstützt unsere Buchhändler.

Lesezeit Türkheim: https://www.genialokal.de/buchhandlung/tuerkheim/lesezeit-tuerkheim/Drachenwinkel: https://www.genialokal.de/buchhandlung/dillingen/drachenwinkel/Seitz Buchloe: https://www.schreiben-lesen-seitz.de/filiale-buchloe/ Squiggz: https://www.squiggz.com/ Comicdealer: https://www.comicdealer.de/

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Published on July 27, 2023 04:27

July 10, 2023

Deutsche LitRPG Hörbücher: Ein professioneller Blick hinter die Kabine bei der Hörbuchproduktion 

Hi, ich bin Isy und ich bin LitRPG-Hörbuchsprecherin. 

Ähhh… was?

Fangen wir erst einmal von vorn an. Ich bin Sprecherin, das heißt, ich mache Voice Over und Sprachaufnahmen für Werbung, Mediationen, Ansagen, Videos – und auch für Hörbücher.

Da sind wir schon bei der Hörbuchsprecherin angekommen. Als ebendiese verleihe ich Geschichten und Charakteren eine Stimme und damit Leben. Eine wundervolle Tätigkeit, die sowohl Kreativität und Leidenschaft, als auch Disziplin und Zeit in Anspruch nimmt.

Wenn ihr wissen wollt, was genau ich bei einer Hörbuchproduktion alles mache und was die Arbeit an einem Hörbuch im LitRPG besonders macht, folgt mir gern in meine Kabine.

Wie wird aus einem LitRPG Roman ein Hörbuch? 

Zuerst bereite ich mich auf das Skript vor, lese es komplett und mache mir Markierungen.

So bekommen die Charaktere in ihrer wörtlichen Rede alle eine eigene Farbe und teilweise setze ich Betonungen oder Pausen, wenn der Satz besonders lang oder komplex ist.

Dann überlege ich mir, welche Stimme ich dem jeweiligen Charakter geben möchte und nehme diese schon mal auf, falls ich später nachhören muss.

Jetzt geht es ans Aufnehmen: Ich spreche Stück für Stück die Kapitel, das Intro und das Outro. Parallel gehe ich auch in die Bearbeitung: Dabei schneide ich alle Fehler, Störgeräusche und zu lange Pausen raus.

Sobald die Kapitel fertig bearbeitet sind, kommt mein Korrekturhörer ins Spiel, der das Hörbuch überprüft und mit dem Text abgleicht. Bei solch langen Aufnahmen werden immer noch ein paar Fehler gefunden.

Die Korrekturen nehme ich im Anschluss auf und pflege sie in die Audiodateien ein.

Zum Schluss werden die Dateien noch gemastert: Dabei wird die Lautstärke und der Klang angepasst, sodass für einen angenehmen Hörgenuss gesorgt ist und das Hörbuch in den Shops vertrieben werden kann.

Insgesamt sitze ich also auch ziemlich lang am Schreibtisch.

Das Sprechen selbst nimmt zeitlich tatsächlich den kleineren Teil ein, der Feinschnitt dauert deutlich länger bei mir. Beim Sprechen gibt es dennoch ein bisschen was zu beachten, wenn man tiefer einsteigt.

Was ist beim Hörbuchsprechen wichtig? 

Ganz grundsätzlich, unabhängig vom Genre, ist eine gesunde, tragfähige Stimme unabdingbar. Sie sollte ohne Anstrengung über einen langen Zeitraum gleichbleibend performen. Das ist nicht zu unterschätzen, denn bei falscher Stimmbenutzung, da geht es schon bei der korrekten Haltung und Atmung los, kann die Stimme stark geschädigt werden, bis zur vollständigen Heiserkeit, wo gar nichts mehr geht.

Auch die richtige Sprechtechnik ist wichtig, um eine Geschichte über Stunden hinweg angenehm und gleichzeitig mitreißend zu erzählen. Dazu gehört eine angemessene Betonung von Wörtern und Sätzen, eine entspannte Atmung und ein gleichmäßiges Tempo mit sinnvollen Pausen.

So sollen die Hörer*innen vor Langweile nicht direkt einschlafen, aber auch nicht genervt abschalten. Denn wenn zu viele Wörter betont werden, die Geschwindigkeit holpert und Schnappatmung mit von der Partie ist, entsteht auch kein schöner Sprechfluss, dem man gern lauschen möchte. Jeder findet seinen eigenen Sprechstil, ein paar Grundregeln gibt es dennoch, wie ihr seht. 

Nun zum spaßigsten Teil: die Charakterstimmen mit all ihren Persönlichkeiten, Emotionen und  Gedanken und die Grundstimmung der jeweiligen Situation zu transportieren. Wie gelingt das?

Für mich ist das eine ganz intuitive Sache. Ich fühle mich in den entsprechenden Charakter und in die Situation ein, als wäre ich selbst dort, als wären es meine Gedanken und Gefühle. Dann kommt die gewünschte Stimmung von ganz allein. Vergleichbar mit einem Schauspieler, nur dass man beim Hörbuchsprechen in sehr viele Charaktere innerhalb kurzer Zeit hineinschlüpft.

Hier spielt die Wandlungsfähigkeit mit rein: schnelles Umschalten zwischen verschiedenen Charakteren, der Erzählstimme und im Fall des LitRPG-Genres auch mit den Konsolenprotokollen, die bei mir eine eigene Stimme bekommen. Tauchen wir bei der Gelegenheit doch gleich tiefer ins LitRPG-Hörbuchsprechen ein.

LitRPG-Hörbuchsprechen – Welche Unterschiede gibt es zu anderen Genres?

Wenn ihr noch nicht wisst, was LitRPG eigentlich ausmacht, empfehle ich euch den Blogartikel: LitRPG: Was ist das eigentlich?

Da in einer LitRPG-Geschichte das Thema Gaming allgegenwärtig ist, sollten mir als Sprecherin gängige Gaming-Begriffe bekannt sein, wie NSC, Quest, Mana und vieles mehr. Da ist es natürlich praktisch, wenn man selbst schon Erfahrung in dem Bereich hat. Ansonsten müsste man, wie bei anderen Themen, mit denen man sich nicht auskennt, gründlich recherchieren und sich darauf vorbereiten. 

Eine Besonderheit im Skript stellen für mich die Konsolenprotokolle dar, die in der Erzählung eine zentrale Rolle spielen, wie zum Beispiel bei Kampfszenen oder dem Charakterbogen. Da diese Besonderheit eine Brücke zur Computerwelt schlägt, wollte ich die Protokolle auch in einer Art Computerstimme sprechen.

Anbei ein Beispiel einer LitRPG Konsolenausgabe in „Der Fluch des schwarzen Phönix“ von Lew Marschall.

Der Fluch des schwarzen Phönix – deutscher LitRPG-Roman von Lew Marschall. Der Fluch des schwarzen Phönix – deutscher LitRPG-Roman von Lew Marschall.

Wichtig dabei ist natürlich der Sprechstil, es sollte eher künstlich klingen.

Passend dazu habe ich auch beim Schnitt darauf geachtet, alle Atmer zu entfernen und gleichlange Pausen einzufügen, damit es weniger menschlich klingt. Besonders herausfordernd ist es, wenn nur einzelne Wörter im Satz mit der künstlichen Stimme gesprochen werden, damit der Erzählfluss nicht verloren geht. Mir macht dieses Wechselspiel unfassbar viel Spaß.

Außerdem kommen, wie in „Der Fluch des schwarzen Phönix“, noch Fantasy-Elemente dazu, die mir mindestens genauso viel Freude bereiten.

In der Fantasy Welt gibt es eine größere Charaktervielfalt, denn es kommen beispielsweise im Vergleich zum gewöhnlichen Thriller oder Drama auch nicht-menschliche Wesen vor, wie Zwerge, Orks, Elfen oder solche, die wir noch gar nicht kennen.

Der Fantasie sind dahingehend keine Grenzen gesetzt.

Das öffnet natürlich auch die Tür für außergewöhnliche Charakterstimmen, die ich wahnsinnig gern spreche. Ich liebe es, dem Zwerg eine grummelige, durch den Bart gedämpfte Stimme zu geben oder dem Drachen eine monumentale, einnehmende Stimme oder den kleinen Holzkohlemännchen – wer nicht weiß, wovon ich rede, unbedingt das Hörbuch zu „Der Fluch des schwarzen Phönix“ hören 😉 – eine fiepsige, niedliche Stimme.

Dabei kann ich Grenzen überschreiten und so richtig kreativ werden. 

Wie erzeuge ich die Charakterstimmen? 

Hier arbeitet der Körper mit.

Mit unserer Körperhaltung können wir schon stark die Intention des jeweiligen Charakters ausdrücken, was sich automatisch auch in der Stimme widerspiegelt. Das fängt bei einfachen Emotionen wie Wut, Trauer oder Freude an und geht beispielsweise weiter bei einer herrschsüchtigen Person, die Befehle erteilt.

Konkretes Beispiel: Wenn die Königin aus „Der Fluch des schwarzen Phönix“ ein Kommando schreit, stehe ich stolz, ein wenig arrogant in meiner Kabine, mit entschlossenem Gesicht und schwinge meinen Arm mit Druck nach oben beim Sprechen, wenn ich dem Gesagten noch mehr Ausdruck verleihen will.

Deshalb nehme ich auch am Liebsten im Stehen auf, da ich da noch mehr Bewegungsfreiraum habe. Ja wer hätte es gedacht, Hörbuchsprechen kann Ganzkörperarbeit sein. 

Nun zu speziellen Charakteren, wie zum Beispiel dem Zwerg. Dieser hat nämlich eine Stimme von mir bekommen, die eigentlich so gar nicht meinem physiologischen Stimmsitz entspricht. 

Dafür habe ich meinen Kopf beim Sprechen ein wenig nach unten und zur Seite geneigt. Damit ist meine Stimme noch weiter weg vom Mikro als sonst, was einen leicht gedämpften und durch die Haltung einen gepressten Klang ergibt. Meine Intention dabei war, dass der Zwerg durch seinen Bart spricht und auch ein wenig kurzatmig ist aufgrund seines korpulenten Körperbaus.

Tipp: Den Zwerg Sandor könnt ihr auch in der Hörprobe des Hörbuchs zu „Der Fluch des schwarzen Phönix“ hören. 

Solche Anstrengungen mache ich natürlich nicht bei allen Charakteren, es reicht oft auch die Mimik entsprechend anzupassen, aber eben gern wenn es sich ergibt.

Das macht so viel Spaß, da man sich so richtig austoben kann. Hier gilt jedoch die Devise: nicht zu sehr übertreiben. Da gibt es meiner Meinung nach auch keine festen Grenzen.

Wichtig ist nur, dass es zum eigenen Sprechstil und der Geschichte passt und nicht erzwungen oder zu gewollt klingt. Dann fügt es sich wunderbar ins Bild und ist dennoch schön abwechslungsreich.

Das finde ich übrigens allgemein sehr wichtig und sinnvoll: sich selbst treu zu bleiben und das, was man macht, mit Freude zu tun. 

LitRPG-Hörbuchsprecherin – mit Freude und Leidenschaft

Klingt alles gar nicht so kompliziert? Ist auch keine Zauberei. Wie bei jeder anderen Tätigkeit, wächst man auch hier mit seinen Aufgaben und mit der Erfahrung fällt einem vieles leichter. Gründliche Vorbereitung, Training, regelmäßige Selbstreflexion und Optimierung der Technik sind unabdingbar, um ein zufriedenstellendes Ergebnis abliefern zu können.

Bei der ganzen Übung aber bitte eins nicht vergessen: den Mut aufzubringen, ein Projekt in Angriff zu nehmen und dabei dann alles zu geben.

Warum Mut? Nicht nur mit deiner individuellen Stimme sondern auch mit deiner Interpretation und deinem Stil offenbarst du einen Teil deiner Persönlichkeit. Du öffnest dich ein Stück weit und machst dich dadurch auch angreifbar für jegliche Kritik. Beachte also beim Schreiben einer Kritik, dass immer eine Person hinter dem fertigen Werk steht.

Und andersherum beim Sprechen, nimm konstruktive Kritik auf, lasse dich aber nicht von Kritik persönlich angreifen, negativ beeinflussen oder gar zurückhalten. Eins noch: Wenn du deine Arbeit mit Freude und Leidenschaft machst, hört man das.

Oder? Hört gern ins Hörbuch „Der Fluch des schwarzen Phönix“ rein und erstattet Bericht, würde mich freuen 🙂

Auch wenn ihr Fragen habt, immer raus damit! 

Über die Autorin:

Isabel Kluth, geboren 1992, baute sich als gelernte Logopädin und studierte Sprechwissenschaftlerin ein umfangreiches Fundament im Bereich Stimme, Sprache und Sprechen auf. Da sie selbstständig und kreativ arbeitet, hat sie sich im Jahr 2021 nach dem Besuch verschiedener Workshops und Kurse für den Sprecherberuf entschieden. Als freiberufliche Sprecherin mit Homestudio erstellt sie Sprachaufnahmen und Voice Over für Werbungen, Webvideos, eLearning, Meditationen, Hörbücher, Telefonansagen, Podcasts, Audio Guides und Apps.

https://www.sprecherin-speakisy.de/

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Published on July 10, 2023 07:34

Hörbuchsprecherin für deutsche LitRPGs – Ein Blick hinter die Kabine bei der Hörbuchproduktion 

Hi, ich bin Isy und ich bin LitRPG-Hörbuchsprecherin. 

Ähhh… was? 

Fangen wir erst einmal von vorn an. Ich bin Sprecherin, das heißt, ich mache Voice Over und Sprachaufnahmen für Werbung, Mediationen, Ansagen, Videos – und auch für Hörbücher.

Da sind wir schon bei der Hörbuchsprecherin angekommen. Als ebendiese verleihe ich Geschichten und Charakteren eine Stimme und damit Leben. Eine wundervolle Tätigkeit, die sowohl Kreativität und Leidenschaft, als auch Disziplin und Zeit in Anspruch nimmt.

Wenn ihr wissen wollt, was genau ich bei einer Hörbuchproduktion alles mache und was die Arbeit an einem Hörbuch im LitRPG besonders macht, folgt mir gern in meine Kabine.

Wie wird aus einem Buch ein Hörbuch? 

Zuerst bereite ich mich auf das Skript vor, lese es komplett und mache mir Markierungen.

So bekommen die Charaktere in ihrer wörtlichen Rede alle eine eigene Farbe und teilweise setze ich Betonungen oder Pausen, wenn der Satz besonders lang oder komplex ist.

Dann überlege ich mir, welche Stimme ich dem jeweiligen Charakter geben möchte und nehme diese schon mal auf, falls ich später nachhören muss.

Jetzt geht es ans Aufnehmen: Ich spreche Stück für Stück die Kapitel, das Intro und das Outro. Parallel gehe ich auch in die Bearbeitung: Dabei schneide ich alle Fehler, Störgeräusche und zu lange Pausen raus.

Sobald die Kapitel fertig bearbeitet sind, kommt mein Korrekturhörer ins Spiel, der das Hörbuch überprüft und mit dem Text abgleicht. Bei solch langen Aufnahmen werden immer noch ein paar Fehler gefunden.

Die Korrekturen nehme ich im Anschluss auf und pflege sie in die Audiodateien ein.

Zum Schluss werden die Dateien noch gemastert: Dabei wird die Lautstärke und der Klang angepasst, sodass für einen angenehmen Hörgenuss gesorgt ist und das Hörbuch in den Shops vertrieben werden kann.

Insgesamt sitze ich also auch ziemlich lang am Schreibtisch.

Das Sprechen selbst nimmt zeitlich tatsächlich den kleineren Teil ein, der Feinschnitt dauert deutlich länger bei mir. Beim Sprechen gibt es dennoch ein bisschen was zu beachten, wenn man tiefer einsteigt.

Was ist beim Hörbuchsprechen wichtig? 

Ganz grundsätzlich, unabhängig vom Genre, ist eine gesunde, tragfähige Stimme unabdingbar. Sie sollte ohne Anstrengung über einen langen Zeitraum gleichbleibend performen. Das ist nicht zu unterschätzen, denn bei falscher Stimmbenutzung, da geht es schon bei der korrekten Haltung und Atmung los, kann die Stimme stark geschädigt werden, bis zur vollständigen Heiserkeit, wo gar nichts mehr geht.

Auch die richtige Sprechtechnik ist wichtig, um eine Geschichte über Stunden hinweg angenehm und gleichzeitig mitreißend zu erzählen. Dazu gehört eine angemessene Betonung von Wörtern und Sätzen, eine entspannte Atmung und ein gleichmäßiges Tempo mit sinnvollen Pausen.

So sollen die Hörer*innen vor Langweile nicht direkt einschlafen, aber auch nicht genervt abschalten. Denn wenn zu viele Wörter betont werden, die Geschwindigkeit holpert und Schnappatmung mit von der Partie ist, entsteht auch kein schöner Sprechfluss, dem man gern lauschen möchte. Jeder findet seinen eigenen Sprechstil, ein paar Grundregeln gibt es dennoch, wie ihr seht. 

Nun zum spaßigsten Teil: die Charakterstimmen mit all ihren Persönlichkeiten, Emotionen und  Gedanken und die Grundstimmung der jeweiligen Situation zu transportieren. Wie gelingt das?

Für mich ist das eine ganz intuitive Sache. Ich fühle mich in den entsprechenden Charakter und in die Situation ein, als wäre ich selbst dort, als wären es meine Gedanken und Gefühle. Dann kommt die gewünschte Stimmung von ganz allein. Vergleichbar mit einem Schauspieler, nur dass man beim Hörbuchsprechen in sehr viele Charaktere innerhalb kurzer Zeit hineinschlüpft.

Hier spielt die Wandlungsfähigkeit mit rein: schnelles Umschalten zwischen verschiedenen Charakteren, der Erzählstimme und im Fall des LitRPG-Genres auch mit den Konsolenprotokollen, die bei mir eine eigene Stimme bekommen. Tauchen wir bei der Gelegenheit doch gleich tiefer ins LitRPG-Hörbuchsprechen ein.

LitRPG-Hörbuchsprechen – Welche Unterschiede gibt es zu anderen Genres?

Wenn ihr noch nicht wisst, was LitRPG eigentlich ausmacht, empfehle ich euch den Blogartikel: Was Ist Eigentlich LitRPG?

Da in einer LitRPG-Geschichte das Thema Gaming allgegenwärtig ist, sollten mir als Sprecherin gängige Gaming-Begriffe bekannt sein, wie NSC, Quest, Mana und vieles mehr. Da ist es natürlich praktisch, wenn man selbst schon Erfahrung in dem Bereich hat. Ansonsten müsste man, wie bei anderen Themen, mit denen man sich nicht auskennt, gründlich recherchieren und sich darauf vorbereiten. 

Eine Besonderheit im Skript stellen für mich die Konsolenprotokolle dar, die in der Erzählung eine zentrale Rolle spielen, wie zum Beispiel bei Kampfszenen oder dem Charakterbogen. Da diese Besonderheit eine Brücke zur Computerwelt schlägt, wollte ich die Protokolle auch in einer Art Computerstimme sprechen.

Anbei ein Beispiel einer LitRPG Konsolenausgabe in „Der Fluch des schwarzen Phönix“ von Lew Marschall.

Der Fluch des schwarzen Phönix – deutscher LitRPG-Roman von Lew Marschall. Der Fluch des schwarzen Phönix – deutscher LitRPG-Roman von Lew Marschall.

Wichtig dabei ist natürlich der Sprechstil, es sollte eher künstlich klingen.

Passend dazu habe ich auch beim Schnitt darauf geachtet, alle Atmer zu entfernen und gleichlange Pausen einzufügen, damit es weniger menschlich klingt. Besonders herausfordernd ist es, wenn nur einzelne Wörter im Satz mit der künstlichen Stimme gesprochen werden, damit der Erzählfluss nicht verloren geht. Mir macht dieses Wechselspiel unfassbar viel Spaß.

Außerdem kommen, wie in „Der Fluch des schwarzen Phönix“, noch Fantasy-Elemente dazu, die mir mindestens genauso viel Freude bereiten.

In der Fantasy Welt gibt es eine größere Charaktervielfalt, denn es kommen beispielsweise im Vergleich zum gewöhnlichen Thriller oder Drama auch nicht-menschliche Wesen vor, wie Zwerge, Orks, Elfen oder solche, die wir noch gar nicht kennen.

Der Fantasie sind dahingehend keine Grenzen gesetzt.

Das öffnet natürlich auch die Tür für außergewöhnliche Charakterstimmen, die ich wahnsinnig gern spreche. Ich liebe es, dem Zwerg eine grummelige, durch den Bart gedämpfte Stimme zu geben oder dem Drachen eine monumentale, einnehmende Stimme oder den kleinen Holzkohlemännchen – wer nicht weiß, wovon ich rede, unbedingt das Hörbuch zu „Der Fluch des schwarzen Phönix“ hören 😉 – eine fiepsige, niedliche Stimme.

Dabei kann ich Grenzen überschreiten und so richtig kreativ werden. 

Wie erzeuge ich die Charakterstimmen? 

Hier arbeitet der Körper mit.

Mit unserer Körperhaltung können wir schon stark die Intention des jeweiligen Charakters ausdrücken, was sich automatisch auch in der Stimme widerspiegelt. Das fängt bei einfachen Emotionen wie Wut, Trauer oder Freude an und geht beispielsweise weiter bei einer herrschsüchtigen Person, die Befehle erteilt.

Konkretes Beispiel: Wenn die Königin aus „Der Fluch des schwarzen Phönix“ ein Kommando schreit, stehe ich stolz, ein wenig arrogant in meiner Kabine, mit entschlossenem Gesicht und schwinge meinen Arm mit Druck nach oben beim Sprechen, wenn ich dem Gesagten noch mehr Ausdruck verleihen will.

Deshalb nehme ich auch am Liebsten im Stehen auf, da ich da noch mehr Bewegungsfreiraum habe. Ja wer hätte es gedacht, Hörbuchsprechen kann Ganzkörperarbeit sein. 

Nun zu speziellen Charakteren, wie zum Beispiel dem Zwerg. Dieser hat nämlich eine Stimme von mir bekommen, die eigentlich so gar nicht meinem physiologischen Stimmsitz entspricht. 

Dafür habe ich meinen Kopf beim Sprechen ein wenig nach unten und zur Seite geneigt. Damit ist meine Stimme noch weiter weg vom Mikro als sonst, was einen leicht gedämpften und durch die Haltung einen gepressten Klang ergibt. Meine Intention dabei war, dass der Zwerg durch seinen Bart spricht und auch ein wenig kurzatmig ist aufgrund seines korpulenten Körperbaus.

Tipp: Den Zwerg Sandor könnt ihr auch in der Hörprobe des Hörbuchs zu „Der Fluch des schwarzen Phönix“ hören. 

Solche Anstrengungen mache ich natürlich nicht bei allen Charakteren, es reicht oft auch die Mimik entsprechend anzupassen, aber eben gern wenn es sich ergibt.

Das macht so viel Spaß, da man sich so richtig austoben kann. Hier gilt jedoch die Devise: nicht zu sehr übertreiben. Da gibt es meiner Meinung nach auch keine festen Grenzen.

Wichtig ist nur, dass es zum eigenen Sprechstil und der Geschichte passt und nicht erzwungen oder zu gewollt klingt. Dann fügt es sich wunderbar ins Bild und ist dennoch schön abwechslungsreich.

Das finde ich übrigens allgemein sehr wichtig und sinnvoll: sich selbst treu zu bleiben und das, was man macht, mit Freude zu tun. 

LitRPG-Hörbuchsprecherin – mit Freude und Leidenschaft

Klingt alles gar nicht so kompliziert? Ist auch keine Zauberei. Wie bei jeder anderen Tätigkeit, wächst man auch hier mit seinen Aufgaben und mit der Erfahrung fällt einem vieles leichter. Gründliche Vorbereitung, Training, regelmäßige Selbstreflexion und Optimierung der Technik sind unabdingbar, um ein zufriedenstellendes Ergebnis abliefern zu können.

Bei der ganzen Übung aber bitte eins nicht vergessen: den Mut aufzubringen, ein Projekt in Angriff zu nehmen und dabei dann alles zu geben.

Warum Mut? Nicht nur mit deiner individuellen Stimme sondern auch mit deiner Interpretation und deinem Stil offenbarst du einen Teil deiner Persönlichkeit. Du öffnest dich ein Stück weit und machst dich dadurch auch angreifbar für jegliche Kritik. Beachte also beim Schreiben einer Kritik, dass immer eine Person hinter dem fertigen Werk steht.

Und andersherum beim Sprechen, nimm konstruktive Kritik auf, lasse dich aber nicht von Kritik persönlich angreifen, negativ beeinflussen oder gar zurückhalten. Eins noch: Wenn du deine Arbeit mit Freude und Leidenschaft machst, hört man das.

Oder? Hört gern ins Hörbuch „Der Fluch des schwarzen Phönix“ rein und erstattet Bericht, würde mich freuen 🙂

Auch wenn ihr Fragen habt, immer raus damit! 

Über die Autorin:

Isabel Kluth, geboren 1992, baute sich als gelernte Logopädin und studierte Sprechwissenschaftlerin ein umfangreiches Fundament im Bereich Stimme, Sprache und Sprechen auf. Da sie selbstständig und kreativ arbeitet, hat sie sich im Jahr 2021 nach dem Besuch verschiedener Workshops und Kurse für den Sprecherberuf entschieden. Als freiberufliche Sprecherin mit Homestudio erstellt sie Sprachaufnahmen und Voice Over für Werbungen, Webvideos, eLearning, Meditationen, Hörbücher, Telefonansagen, Podcasts, Audio Guides und Apps.

https://www.sprecherin-speakisy.de/

Der Beitrag Hörbuchsprecherin für deutsche LitRPGs – Ein Blick hinter die Kabine bei der Hörbuchproduktion  erschien zuerst auf Lew Marschall.

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Published on July 10, 2023 07:34

July 8, 2023

Wie gut ist die deutsche Übersetzung des LitRPG-Romans: „Survival Quest: Der Weg des Schamanen“ von Vasily Mahanenko?

Der Hacker Mahan fällt auf die hübsche Marina herein, die ihm ein Date anbietet, wenn er die Sicherheitssystem der Stadt hacken kann.

Mahan lebt in einer futuristischen Welt, in der die Länder der Erde gleichgeschalten sind und Menschen hauptsächlich im Computerspiel Baliona leben. 

Spieler begeben sich dafür in Kapseln, die ein Höchstmaß an Immersion erlauben. Für die körperlichen Bedürfnisse gibt es sogar In-Game Freudenhäuser, in der jegliche Kulturen und Rassen miteinander Spaß haben.

Mahan macht sich also ans Werk, um ein Date mit Marina zu bekommen. Sein Einbruch funktioniert. Doch anstatt das Testsystem zu überwinden, legt er (zufälligerweise?) das Produktivsystem lahm.

Die Kanalisation der Stadt fällt aus, ein zentraler See kippt um und die Menschen flüchten, weil der Gestank nicht auszuhalten ist. Für die Stadt entsteht ein Schaden von 100 Millionen Goldmünzen, die Mahan mit Geld aus dem Spiel Baliona zurückzahlen muss.

Er wird zu acht Jahren als Gefangener verurteilt und in die Pryke-Miene verfrachtet.

Für Sträflinge gibt es im Spiel keine Sinnesfilter, weswegen Anstrengung und Schmerzen der Spielwelt ihn direkt betreffen. 

Das ist ein (sadistischer) Teil der Bestrafung.

Mit der unbeliebtesten Klasse Schamane beginnt er seine Karriere als Bergbauer. Er zerhaut täglich Erz in einem ihm zugewiesenen Patch ab. 

Als Beruf bekommt er den Juwelier zugewiesen, reichlich sinnlos, so scheint es, für einen Mienenarbeiter. 

Schnell gewinnt Mahan Freunde und Feinde. 

Und natürlich, wie es sich für einen Hacker gehört, entdeckt er Schlupflöcher im streng getakteten Ablauf der Mienenarbeit. 

Nett beschrieben ist, wie die Gefangenen gleichzeitig in Zwietracht und Liebenswürdigkeit leveln. Denn alle Lächeln ihn zwar an, aber verderben ihm mit Sand das begrenzte Essen. Auf diese Weise leveln sie gleich beide Fertigkeiten.

Für ein LitRPG ist das Buch super geschrieben bzw. übersetzt. Ich habe die Taschenbuchversion von Bastei Lübbe gelesen.

Einige Dialoge wirken leider hölzern und sind eher Infodump als Gespräch. Im Großen und Ganzen stört das aber nicht.

Mahan agiert immer zielgerichtet: Aus der Miene in die Hauptwelt kommen. Das schafft er, wenn er seinen Status dem Mienenvorsteher gegenüber, auf Respektvoll erhöht. 

Kein leichtes Unterfangen, wie sich herausstellt.

Mahans Strategien, und wie der Autor sie umgesetzt hat, gefallen mir gut. Es macht Spaß sie zu verfolgen. Es gibt auch immer ein kleines Problemchen, was es dem Helden nicht leicht macht. 

Das Erfahrungs- und Levelsystem ist gut zu verstehen. Die Formatierung im Buch war teilweise merkwürdig, weil Skillfortschritte teilweise unzusammenhängend auf einer Zeile gelistet wurden. Nachdem ich das verstanden hatte, konnte ich die Terminalausgaben sauber lesen.

Die Reihe zu beginnen, ist kein Problem. Auf der Suche nach dem Taschenbuch für Teil 2, stieß ich auf horende Preise mit bis zu 40€ für das Exemplar. 

Da werde ich wohl nach gebrauchten Büchern ausschau halten.

Alles in allem, ein perfektes LitRPG, dass alle gängigen Tropes unterhaltsam bedient. 

Ich denke, dass Vasily Mahanenko in seinen Figuren und deren Verhalten die Stimmung seiner Heimat eingefangen hat. 

Das Buch aus dieser Sicht noch einmal gelesen zu haben, war spannend, obwohl die Andeutungen subtil sind. 

Lest selbst. 

Lews Bewertungskatalog:

Stil: Guter Schreibstil der Übersetzerin Carola Kern, Dialoge gewöhnungsbedürftig und holprigLitRPG Level: 9 von 10, LitRPG-Klassiker!Story: 9 von 10Attribute: Leveling, Exploits, Ruf aufbauen, PartySexuelle Inhalte: Nicht expilizitGewalt: Mittel, Beschreibungen meist über Lebensenergie, Altersvorschlag des Verlags: ab 16 JahreSpannung: Durchweg hoch, Motivation und Dilemma des Helden hervorragend ausgearbeitet

Kennst du Survival Quest bereits und was denkst du über den Roman? Schreibe es gerne in die Kommentare.

Wenn dir Survival Quest gefallen hat, dann wirst du den Fluch des schwarzen Phönix ebenfalls mögen.

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Published on July 08, 2023 11:26

June 30, 2023

Die Umfangreichste Liste der Besten LitRPG Tropes mit Bestseller-Beispielen.

LitRPGs sind der heiße Stoff. Das Genre wächst rasant mit neuen Büchern und neugierigen Lesern.

Wenn du selbst einen Roman in LitRPG-Genre schreiben willst, dann ist die folgende Liste für dich hilfreich.

Falls du ein süchtiger LitRPG-Leser bist, suche nach deinem Lieblings-Trope und hinterlasse einen Kommentar. Gerne mit dem Hinweis, was dir gefällt oder fehlt.

Solltest du eine kurze Einführung zu LitRPG suchen, dann schau dir zuerst diesen Post an.

Legen wir los!

Durchschnittliche Spieler als außergewöhnliche Helden (Unorthodox Farming, Survival Quest, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Der Protagonist spielt für sein Leben gerne MMORPGSs. Vielleicht arbeitet er oder sie daran, ein Profi zu werden, doch entweder waren die Bedingungen nicht perfekt, das Timing oder die äußeren Umstände wie Familie und Bankkonto. Viele Protagonisten wuchsen in miesen Verhältnissen auf. In diesem Sinne sind LitRPGs die Spiegel der Kultur, in der ihre Autoren aufgewachsen sind.

Am Ende wachsen die Underdogs aber über sich hinaus und schaffen das Außergewöhnliche.

Hochgefühl beim Stufenaufstieg (Der Fluch des schwarzen Phönix, Unorthodox Farming, Survival quest)

Ein Trope, das weit verbreitet ist, lässt den Protagonisten den Stufenaufstieg als Rausch süchtigmachenden erleben. Als Gegenspiel werden Verletzungen oder der Tod als grausame Schmerzen dargestellt. Dieses Mittel hilft, die Spielwelt des Romans für den Leser echter darzustellen.

In Survival Quest wird es auf die Spitze getrieben, weil der Aufstieg süchtig macht, und die Spieler so ziemlich alles für ihren nächsten Schuss tun.

Mentale Steuerung des Menüs (He Who Fights With Monsters, Survival Quest, Unorthodox Farming, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Menüs werden vom Protagonisten in LitRPGs mental gesteuert. Ob Charakterbogen, Verteilung von Attributen oder der Beschreibung von Skills. Der Protagonist denkt daran und die Aktion wird ausgeführt. Auf diese Art greift der Protagonist häufig auf die Karte der Spielwelt zu, die dann in seinem Sichtfeld schwebt.

Der Aufstieg zum »King of Games« (Life Reset, Ascend Online)

Der Protagonist kommt als Noob ins Spiel oder die Regeln sind ihm völlig fremd. Doch der Held findet einen Weg, sich an die Spitze zu arbeiten. From rags to riches in der Spielwelt.

Gefangen als NSC im Spiel (Der Fluch des schwarzen Phönix)

Der Protagonist gelangt nicht als Spieler, sondern als Nicht-Spieler-Charakter (NSC) in die neue Welt. Das führt zu signifikanten Problemen, wie ein gesperrtes Logout oder Sicherungsmechanismen. Bei diesem Trope herrscht höchste Lebensgefahr und Spannung, weil ein NSC begrenzte Möglichkeiten besitzt und das Spiel durch Exploits überwinden muss.

Der Umgang mit unverwundbaren NPCs (Ascend Online)

Wie Spieler in Skyrim, die einen Bug finden, indem sie den wichtigen Quest-NSC mit einer Schubkarre töten, sucht im LitRPG der Protagonist nach Möglichkeiten, um das Regeln zu umgehen und das Gameplay zu zerstören. Typischerweise sind das Strategien von Antagonisten.

Auflösende Gegenstände im Spiel (Unorthodox Farming)

Münzen, Zauberstäbe, Tränke und Schriftrollen lösen sich nach Gebrauch in Luft auf. Das ist ein feines Rollenspiel-Element, was sich natürlich in LitRPG-Romanen wiederfindet. Die begrenzte Nutzung erzeugt Spannung: Wofür setzt es der Held wohl ein? Für sich oder um etwas Gutes für die Gemeinschaft zu tun?

Der »Rich Bitch« Gegner: Pay-to-Win Strategien (Ascend Online)

Jeder Gamer kennt mindestens einen Spieler, der sich unverschämterweise alles erkauft: Punkte, Items, Ruhm und einen Platz in der besten Gilde. Diese Gegner sind können schlechte Spieler sein, dafür aber extrem mächtig und gefährlich. 

Um einen draufzusetzen, könnten sie superreiche Profispieler sein.

Das Level- und Attributsystem in LitRPGs (Ascend Online, Survival Quest, Der Fluch des schwarzen Phönix, Life Reset )

Dieser Punkt stellt ein grundsätzliches Trope in LitRPGs dar. Es geht um XPs, Level, Gegenstände und Attribute. 

Leser lieben es, dem Helden dabei zuzusehen, wie er seine Punkte verteilt. Die besten LitRPG-Romane lassen den Protagonisten strategisch darüber sinnieren, wie und warum eine ungewöhnliche Verteilung zu einem besseren Ergebnis führt. In den allerbesten Büchern korreliert das direkt mit der Story.

Basisbau als Schlüsselelement (Life Reset)

Viele Rollenspiele bieten strategische Elemente wie den Aufbau einer Basis. Dabei beobachtet der Leser den Helden, wie er seine Zentrale, Werkstätten, Minen und Zaubertürme baut. Diese Art von LitRPG kann höchst befriedigend sein, wenn es als zusätzliche Ebene mit anderen Tropes verbunden wird.

Das Ausnutzen von Spielmechaniken (The Way of the Shaman, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Leser lieben es, wenn die Heldin das Spiel überlistet oder einen Bug ausnutzt. Ob es nun der berühmte Schubkarren-Kill ist, mit dem ein unverwundbarer NSC eben doch getötet werden kann, oder eine unscheinbare schwache Charakterklasse, die im entscheidenden Moment die Wendung bringt. Der Fantasie des Autors sind hier keine Grenzen gesetzt.

Die versteckte Wahrheit hinter der Spielwelt (Der Fluch des schwarzen Phönix, Survival Quest)

Die Fantasy-Spielwelt, in der die Heldin hineingezogen wird, entpuppt sich als etwas völlig anderes, als gedacht. 

Hinter dem Spielkonzept steht ein Imperium, das an die Informationen in den Köpfen der Spieler gelangen will. Dieser Trope eignet sich großartig für einen Twist zu Beginn des dritten Akts.

Wenn die Spielwelt zur Realität wird (Survival Quest, Life Reset, Play to Live)

Der Protagonist kann der realen Welt entfliehen, um in einem Computerspiel Unsterblichkeit zu erlangen. Auslöser dieser Möglichkeiten sind vielseitig. In Play to Live ist es eine Pandemie. 

Interessant daran ist die Idee, um damit dem Leiden in der echten Welt zu entfliehen. Das ist der Aufhänger in Richard Schwartzs Eisraben-Chroniken. Mehr dazu müsste ich in einem eigenen Blogpost schreiben.

Eine weitere Möglichkeit ist die Versklavung durch eine Alienrasse, die den Menschen Fähigkeiten des Levelns und der Skills verleiht.

Die Verschmelzung von Mensch und Quantencomputer wird im Fluch des schwarzen Phönix umgesetzt.

Die Spielwelt als alternatives Universum (Unorthodox Farming)

Eine erfolgreiche Abwandlung des Tropes, der realen Spielwelt ist das alternative Universum. In diesem Fall wird der Protagonist in unorthodox Farming in unserer Realität getötet und mittels eines Rituals in einem Paralleluniversum wiedergeboren. Das ist einem MMORPG nachempfunden. 

Hier lebt sich der Protagonist aus, levelt, löst Probleme und sucht nach Exploits. Ein neues Universum hat einen weiteren Vorteil: es kann die abstrusesten Regeln glaubhaft machen. 

Immersive VR-Welten in LitRPG (Ready Player One, Survival Quest, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Einfach und der Bestseller. Protagonist wird an eine, wie auch immer geartete, VR-Technologie eingestöpselt und erlebt das Spiel wie das Leben selbst.

Die Macht der Combo-Attacken (Ascend Online)

Ob gewollt oder ungewollt, der Protagonist erschafft sich selbst mächtige Skills, weil er die Grundlagen des Spiels durchschaut. Dabei erkennt er Zusammenhänge, die anderen Verborgen bleiben. Die Möglichkeiten sind endlos. 

Die Heldin könnte durch einen Stolperer bei einem Wuchtschlagangriff den Sturmangriff oder Drunken Punch entdecken.

Der unerwartete Held: Nutzlose Charakterklassen (Survival Quest, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Im Weg des Schamanen ist es die Klasse Schamane. In Life Reset der Goblin. Im Fluch des schwarzen Phönix die Klasse Versager. Alle sind im Spielkonzept schwache Ausgangspunkte, die kein Powergamer wählen würde. 

Der Protagonist kommt aber damit zurecht. Seine Gewitztheit und die Unausweichlichkeit der Lage führen zu spannenden Story-Twists.

Der übermächtige Protagonist in LitRPG (The hero is overpowered but overly cautious)

Der Leser folgt einem Overpowered Protagonist, der nicht handelt, solange er nicht sicher ist, dass es funktioniert. Mehr Beispiele auf Reddit.

Humor in LitRPG (Unorthodox Framing, He Who Fights With Monsters)

Wortspiele und Humor sind Bestandteil vieler LitRPGs. Es kommt dabei zu merkwürdigen Situationen zwischen Charakteren. Meist ist das Lustige reduziert auf Kindisches oder Sexistisches. 

Zum Beispiel erscheint der Held nackt in der Spielwelt und denkt über die Freiheit seiner Geschlechtsteile nach. Am schlimmsten: Witze gehen auf Kosten von Frauen. Leider, leider aus meiner Sicht ein großer Nachteil und Anzeichen fehlender Lektoren. Damit meine ich nicht Zensur, wenn gut gemacht, kann das witzig sein. Aber nicht auf Kosten von Minderheiten bitte oder übermäßig pubertär.

Das doppelte Schwert: Das einzigartige Item (He Who Fights With Monsters)

Einzigartige Items können das Salz in der Suppe sein oder die Deus-Ex-Machina. Sie sind mystisch und haben Flair, doch sollten sie nicht nur Plot-Item sein, sondern mit dem Thema und dem Charakter (kurz: der Story) in Zusammenhang stehen. Gute Bücher nutzen das einzigartige Item voll aus und lassen es nicht zufällig gleich zu Anfang des ersten Kapitels droppen.

Die Rolle der Nemesis in LitRPG (Ascend Online)

Der Protagonist entwischt haarknapp einem übermächtigen Gegner, der ihn deswegen im Verlaufe der Geschichte jagt. Sehr schön umgesetzt, wird das in Ascend Online. Die Nemesis eignet sich hervorragend als Subplot.

Vertraute Wesen in der Spielwelt (Unorthodox Farming, Life Reset)

Das Familiar bzw. der Begleiter ist der Obi Wan und Yoda in LitRPGs. Auch bekannt aus Fantasyromanen wie Feywind von Peter Hohmann. 

Dort begleitet ein Schrumpfdrache den glücklosen Zauberer. In LitRPGs lernt der Protagonist vom Familiar mehr über die Welt oder wird von ihm beschützt. Unorthodox Farming und Life Reset arbeiten stark mit diesem Trope.

Die Dynamik von Liebe und Beziehungen in LitRPG (Life Reset, Der Fluch des schwarzen Phönix)

LitRPGs tendieren dazu, Liebesbeziehungen einseitig und pubertär darzustellen. 

Der Protagonist wirkt dabei (grundlos) magnetisch auf das andere Geschlecht. Die körperlichen Reize stehen im Vordergrund und sind ausreichend für ein intimes Zusammentreffen.

Gut daran: Die Bücher sind offen für verschiedene Helden- oder Monsterarten miteinander kuscheln. Diversität ist erwünscht.

Charaktererstellung: Beginn des Abenteuers (Ascend Online)

Der Leser möchte bei der Erstellung des Charakters zuschauen. Typischerweise führt das zu Kapiteln mit viel Exposition bzw. Infodump. Gute Autoren schaffen es, das Notwendige in die Charaktererstellung einzubauen und diese in die Handlung einfließen zu lassen. 

Der einfache Weg ist die blasse Beschreibung.

Basis-Klassen und ihre Spezialisierungen (Unorthodox Farming, Survival Quest)

Protagonisten erstarken im Laufe des Abenteuers und ebenso ihre Statistiken. 

Der Spielstil und die Fähigkeiten ergeben sich aus der Basis-Klasse und deren Erweiterung. Ein Mittel, um die Spannung hochzuhalten, sind Spezialisierungen ab festgesetzten Levelgrenzen. Diese haben oft Voraussetzungen, für die die Heldin ordentlich arbeiten muss.

Wie man bestimmte Spezialisierungen oder Skills erhält, kann das Ziel des Helden in einem kompletten Roman darstellen. Siehe der Weg des Schamanen oder der Fluch des schwarzen Phönix.

Der Konflikt zwischen Charakter und Spielwelt (Unorthodox Farming, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Bei diesem Trope wehrt sich der Protagonist gegen die Regeln der Spielwelt. Als Arnold in Unorthodox Farming in einer Parallelwelt als Farmer wiedergeboren wird, macht er nichts anderes, als sich gegen die Einschränkungen der Klasse zu wehren. Er hasst es, Felder zu beackern, und wäre lieber ein Krieger. 

Die Welt erlaubt aber dem Farmer weder eine Waffe zu halten, noch Monster zu bekämpfen. Jedenfalls nicht auf dem herkömmlichen Weg. 

Gildengründung und Verrat in LitRPG (Life Reset)

Ein interessantes Trope betrifft das Gründen von Gilden. 

Der Held gründet eine Gilde, um andere Spieler um sich zu scharen und Macht zu erlangen. Oder der Anführer einer erfolgreichen Gilde wird hintergangen und als Monster in eine ferne Ecke der Spielwelt verbannt.  

Verschiedene Questarten in LitRPG (Ascend Online)

Quests kommen in den unterschiedlichsten Geschmäckern. Kettenquest, Gildenquest, Tagesquest, Blitzquest, sich gegenseitig ausschließende oder einzigartige Quests. 

Die Unterschiede eigenen sich hervorragend, um dem Protagonisten Ärger zu machen oder Abwechslung in den Plot zu bringen. Im besten Fall, schieben die Questarten die Story voran (und nicht nur den Plot).

Herausforderung gemeistert: Vom Leveln bis zum Überleben (Play to Live)

Abgeschlossene Herausforderungen sind coole Überraschungen und geben dem LitRPG Flair. 

Der Held hat 1000 Vampire gekillt, erhält einen Batch und Punkte. 

Bestimmte Herausforderungen könnten dem Protagonisten das Leben einfacher machen, müssen aber hart erarbeitet werden. 

Dieses Trope bietet Vielfalt und Komplexität.

PvP: Der Spieler als Jäger und Gejagter (Life Reset, Der Fluch des schwarzen Phönix, Survival Quest)

Spieler, die Spieler jagen(oder Player Killer) ist ein verbreiteter Trope. 

Das ist besonders spannend, wenn der Protagonist auch in Wirklichkeit sterben kann, wenn sein Charakter besiegt wird. Er wird alles dafür tun, nicht vom Bösewicht besiegt zu werden. Hier wird das LitRPG zum Thriller.

Der dunkle Pakt: Böses tun für ein gutes Ziel (Life Reset)

Bei diesem Trope geht der Protagonist einen Pakt mit dem Bösen ein, um Gutes zu tun bzw. Schlechtes von seinen Schützlingen abzuwenden. 

In Life Reset ist es der Pakt mit einem dunklen Gott, der den Helden auf seine Seite ziehen will und zu blutigen Taten zwingt. 

Diese Zwickmühle und das moralische Dilemma sind spannend, herausfordernd und komplex.

Die Rolle des Auserwählten in LitRPG: Chosen oder Dark One (Ready Player One)

Der Protagonist ist auserwählt wie Neo in Matrix. Er bringt herausragende körperliche Eigenschaften mit. Wie in Life Reset ein übermenschliches Gehirn. In anderen Büchern besitzt der Spieler überragende Reflexe.

Die negative Variante hat besonderen Charme als Dunkler oder Verfluchter.

Begegnungen mit furchteinflößenden Gegnern (Ascend Online, der Fluch des schwarzen Phönix, Unorthodox Farming)

In der In-Game-Welt lauern die größten Gefahren in Form von Monstern und Endgegnern. Dabei bedient sich LitRPG bei allen anderen Fantasy-Romanen und deren Geschöpfen. Interessant daran ist aber eine Eigenheit des LitRPG: Für den Endgegner und Antagonisten gibt es Werte. 

Dadurch wird die übermenschliche Gefahr extrem verdeutlicht.

In diesem Sinne kann im LitRPG-Roman nicht stilistisch getrickst werden. Der Protagonist muss sich den hohen Attributen des Monsters stellen und der Leser kann Zeile für Zeile nachverfolgen, wie zum Beispiel die Trefferpunkte des Helden, den Gegner in die Knie zwingen (oder auch nicht).

Die Künstliche Intelligenz als Kontrollinstanz im Spiel (Ascend Online, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Eine übermächtige Künstliche Intelligenz lungert oft im Hintergrund der LitRPG-Geschichte und macht dem Protagonisten das Leben schwer. Diese hat oft andere Ziele, als es oberflächlich scheint.

Damit webt der Autor eine zusätzliche Ebene in den Roman, was befriedigende Plotkomplexität schaffen kann.

Gefangen in der VR: Das Spiel als Todesfalle (Sword Art Online, Life Reset)

In dem Moment, in dem der Protagonist in der Realität in die VR-Umgebung eintaucht, ist sein Leben in Gefahr. Denn stirbt er im Spiel, versagen die lebenserhaltenden Mechanismen der VR-Umgebung. 

Oder der virtuelle Schock ist dermaßen groß, dass der Körper des Spielers aufgibt.

Geheimnisse des Spiels: Versteckte Klassen und Fähigkeiten (Life Reset: New Era Online, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Die Spielmechaniken in LitRPG-Welten sind oft flexibel angelegt. In Life Reset oder dem Fluch des schwarzen Phönix kann ein Spieler Skills erfinden bzw. entdecken. Der Skill gehört dann dem Protagonisten und nur dieser kann sie weitergeben. Das ist erstens cool, weil es einen Machtgewinn darstellt und zweitens, sich damit clevere Lösungen für ausweglose Situationen schaffen lassen.

Unvorhersehbarkeit und Zufall sind nicht umsonst süchtigmachende Elemente in Gamification-Frameworks.

Zwischen Realität und Fantasie: Settings in LitRPG (Ready Player One, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Die Protagonisten in LitRPGs stammen häufig aus der modernen Welt und werden in mittelalterliche o.ä. Settings geworfen. Der daraus entstehende Kontrast macht Spaß. Wenn der Protagonist im Ghetto-Slang mit dem König im Thronsaal parliert, sind Konflikte und witzige Dialoge vorprogrammiert.

Die Kunst der Kombination: Skills und Waffen (Ascend Online)

Protagonisten in LitRPGs sind oft nur dann erfolgreich, wenn sie eine Schlüsselstrategie entwickeln, mit der sie die Spielmechanik überwinden. Das Trope nutzt dabei Combos aus geheimen und bekannten Skills. Dazu mischt der Held Waffen oder Zauber, was die Komplexität weiter erhöht und den Leser mitreißt.

In dieselbe Kerbe haut das Ausnutzen von Seiteneffekten oder Lücken in der Spielmechanik. Unorthodox Farming oder Der Fluch des schwarzen Phönix nutzt dieses Element intensiv.

Der Einfluss von RPG und Tabletop-Slang in LitRPG (Life Reset, He Who Fights With Monsters)

Wie jede andere Domäne entwickelten RPG- und Tabletopspieler eine Fachsprache. DPS für Damage Per Second, XP für Experience Points oder HP für Health Points sind leicht verständliche Beispiele.

LitRPGs gehen davon aus, dass die Leser diese Abkürzungen verstehen, ohne sie genauer zu erklären.

Futuristische Technologie in LitRPG: Plausible Zukunft oder Sci-Fi? (Life Reset, Survival Quest, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Ein spannendes Trope ist der Blick in die Zukunft. 

Dabei gehen LitRPGs selten zu weit, tanzen also auf der Klippe des Möglichen. Hoffentlich stürzen sie nicht ab. Denn das macht es für Leser so interessant, weil die Technologie schon existiert und die Geschichte damit glaubhaft wird.

Quantencomputer, künstliche Intelligenz und virtuelle Realität sind Beispiele.

Der Kämpfer und sein Schwert: Klassische Helden in LitRPG (Eisraben-Chroniken)

Ein typisches und einfaches Trope, das Leser gerne erleben, ist der schwertschwingende Held. Klassisch aber immer wieder gut.

Der Umgang mit zerbrechlichen Gegenständen im Spiel (Ascend Online)

In einigen LitRPGs besitzen Gegenstände eine Haltbarkeit oder begrenzte Ladungen. Durch diese Knappheit entstehen dem Helden Probleme, was bei einem Leser natürlich für ein frohes Jauchzen sorgt.

Schönheit und Verletzungen: Darstellung im Spiel (Ascend Online, Der Fluch des schwarzen Phönix, Survival Quest)

Interessant ist dieses Trope, weil Verletzungen in Kämpfen die Schönheit des Protagonisten nicht verringern. In diesem Sinne kommen LitRPGs mit wenig Gore aus.

Das rührt natürlich da her, dass Verletzungen mit einer abnehmenden Lebensenergie ausgedrückt werden.

Umgang mit Störenfrieden in LitRPG (Der Fluch des schwarzen Phönix, Survival Quest, Life Reset)

“Jerk Gamer” sind Störenfriede und eigenen sich als sekundäre Antagonisten. Sie verkomplizieren schwierige Situationen, indem sie unnötig fies oder hinterhältig sind.

Diese Art von Spieler existiert ja angeblich (und traurigerweise) in echten MMOs.

Die Matrix in LitRPG: Codezeilen und Terminalausgaben (Unorthodox Farming, Survival Quest, Ascend Online, Life Reset, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Dieses Trope ist definitiv ein LitRPG-Markenzeichen. Vielleicht das ungewöhnlichste für Leser, die neu ins Genre einsteigen. Mit auffälligem Buchsatz erscheinen vor den Augen des Lesers die Terminalausgaben, die der Protagonist vor sich im Raum schweben sieht.

Im Grunde sind die meisten Informationen clever positionierte Infodumps. Beschreibungen von Klassen und Quests, Level-Ups und Talentproben, Zauberschaden und Waffenproben.

Kann man noch von LitRPG sprechen, wenn dieses Trope fehlt? Was meinst du?

Zeitsprünge und Spielgeschwindigkeit: Taktik oder Herausforderung? (Life Reset)

Ein weiteres Trope ist die verstellte Uhr. Die Zeit im Spiel vergeht für den Spieler langsamer oder schneller als in der Realität. 

An diese Anwendung seiner Theorie hat Einstein wahrscheinlich nicht gedacht. 

In Life Reset zum Beispiel, vergeht für den Protagonisten in der Monsterwelt, die Zeit um ein Vielfaches langsamer, sodass er eine Chance hat, sich gegen einen Angriff seiner ehemaligen Gilde vorzubereiten.

Echtwelt-Einflüsse auf das Spielgeschehen (Der Fluch des schwarzen Phönix, Survival Quest, Ascend Online)

Dieses Trope lässt Realwelt-Einflüsse auf die Spielwelt zu. Der Antagonist hat Zugriff auf den Code des Spiels und damit die Macht, Patches einzuspielen, die es dem Protagonisten schwer machen. 

Oder der Protagonist versteckt sich vor dem Support, weil dieser ihn aus dem Spiel entfernen will. 

Geschickt eingesetzt erhöht das die Komplexität des Romans und gibt der Story Glaubwürdigkeit.

Freundschaften und Beziehungen im Spiel: Real oder Fiktion? (Survival Quest, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Dieses Trope bezieht sich auf die Beziehung zwischen menschlichen und künstlichen Charakteren. 

Ein Beispiel: Der Protagonist verliebt sich Hals über Kopf in einen NSC, der ja nur durch eine AI gesteuert wird. 

In Survival Quest muss der Spieler die Gunst vieler NSCs erlangen und verhält sich entsprechend freundlich ihnen gegenüber, obwohl kein echter Mensch dahintersteckt.

Wenn man tiefer darüber nachdenkt, wird das Thema philosophisch. Wenn ich mit ChatGPT interagiere, nutze ich oft unbewusst Bitte oder Danke, obwohl es der AI nicht egaler sein könnte.

Wettbewerbe und Turniere als Herausforderung in LitRPG (Ascend Online)

Dieses Trope ähnelt dem Lanzengang in Fantasy-Romanen (siehe Game of Thrones) oder Rollenspielen. Der Autor kann dem Leser so vor Augen führen, wie fähig (oder hilflos) der Protagonist ist. 

Damit können schöne Effekte in der Story erzeugt werden, weil der Leser den Fortschritt des Helden deutlich erkennt.

Moralische Entscheidungen und ihre Auswirkungen im Spiel (The Way of the Shaman)

Begibt sich ein Protagonist in Gefahr, um einem NSC das Leben zu retten? Ist es in Ordnung, einen Menschen zu bestrafen, indem man ihn in ein Spiel einsperrt? 

Sollten Sinnesfilter eingebaut werden, um Schmerzen und Gefühle in der Spielwelt zu unterdrücken?

Moralische Dilemmas sind großartige Aufhänger für Romane.

Spieler gegen Umgebung: PvE in LitRPG (Ascend Online, Life Reset)

Ein tpyisches Trope ist Player vs. Environment. Dabei nutzt der Protagonist die Spielwelt, um Erfahrung zu sammeln. Er kämpft in dunklen Dungeons, erledigt Monster und bestreitet herausfordernde Questen.

Dieses Trope führt den Leser in die Mechaniken und das Flair der Spielwelt ein. Es schafft stimmungsvollen Hintergrund, der mit dem Leser resoniert.

Fortgeschrittenes KI-Verhalten in LitRPGs (Life Reset, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Kann Künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickeln? Hat sie Ziele? Schon frühe AIs haben den Turing-Test bestanden. Ein Mensch kann nicht unterscheiden, ob ein Mensch oder eine Maschine mit ihm kommuniziert.

LitRPGs nutzen die übermächtige AI und deren zielgerichtetes Handeln (zum Guten wie zum Bösen) als Trope. Hier nähert sich LitRPG der Science-Fiction an.

Anti-Trope: Schlechter Schreibstil. schlechtes Storytelling, fehlender Character-Arc

Ich lege oft LitRPGs nach wenigen Seiten weg, weil es keinen Spaß macht, sie zu lesen. 

Das kann am Schreibstil liegen (billige DeepL Übersetzungen), holprigen Sätzen, schlechtem Buchsatz oder einer Menge Rechtschreibfehler. 

Oft fehlt sichtbar der Lektor, der dem Buch die nötige Qualität gegeben hätte. Auch inhaltlich schaffen es einige LitRPGs nicht, um als Story zu gelten. Es passiert zwar Vieles (Plot), aber im Grunde werden nur Situationen geschildert, die keinerlei kohärente Story bilden.

Protagonisten bleiben anonyme Behälter, die durch die Spielwelt rennen. Ihr Verhalten wirkt zufällig, inkonsistent oder inkonsequent. Eine Motivation ist nicht vorhanden. Eigentlich geschieht ihnen die Geschichte, anstatt vom Helden vorangetrieben zu werden. 

Storytelling, Need und Want gehören (noch) nicht zum Handwerkzeug der Autoren. Ich hoffe, dass sich die Qualität des Genres verbessert und die Spieler, die die Bücher schreiben, sich dem Autorenhandwerk nähern. Eins ist klar. Das Genre macht Spaß und Leser wollen mehr davon. 

Quantität darf aber nicht gänzlich der Qualität zum Opfer fallen. 

Das würde dem Ruf des Genres langfristig schaden.

Glitches: Fehler und Anomalien führen zu neuen Möglichkeiten (Unorthodox Farming, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Jeder Spieler hat schon einmal frustriert den Controller in die Couch gedroschen, weil er wegen eines Bugs gestorben ist oder nicht mehr weiterkam. Ist zwar ärgerlich, aber ein toller Trope für LitRPGs. 

Denn diese Bugs sind für die Protagonisten ein gefundenes Fressen. Sie nutzen jede Schwäche im Code zu ihrem Vorteil aus. 

Transformation der Charaktere: Monster wider Willen (Life Reset, Der Fluch des schwarzen Phönix)

Dieser Trope verwandelt den Protagonisten in andere Rassen oder Klassen. Als Spieler gäbe es nichts Nervigeres, wenn das Spiel mir vorschriebe, was ich zu wählen habe. Ich träume davon einen Elfen zu Leveln, freue mich auf Zauberei und Bogenschießen. Kurz darauf verwandelt mich das Spiel in einen Ork und zwingt mich, damit weiterzuspielen.

Wahrscheinlich würdest du dich ausloggen. Aber was, wenn der Protagonist das nicht kann?

Aufbau Imperium und Königreich: King of the Hill! (Life Reset, Unorthodox Farming)

Ob als Monster-Kingdom oder riesiges Farm-Imperium. Dieses Trope ist beliebt. Der Protagonist baut Schritt für Schritt sein Reich auf, heuert Gefolgschaft an und erweitert seine Basis. Nicht selten kommen hier dann Statistiken von Rohstoffen und Gebäuden ins Spiel. 

Dies liefert eine coole zusätzliche Ebene der Komplexität.

Diplomatie (Unorthodox Farming, Life Reset)

Ich habe das Trope selten gelesen, außer in unorthodox Farming und Life Reset. Es wäre schön, wenn mehr Autoren es nutzen. Diplomatie statt Schwertstreich. Das ist schwieriger umzusetzen, aber erschafft wunderbare Kontraste. 

Der gute Protagonist (kein Angeber oder Overpowered)

Ein seltener Trope: Der Protagonist verhält sich unterwürfig und gutmütig, anstatt arrogant und rücksichtslos. Weil viele LitRPGs vorrangig plot- und weniger charaktergetrieben sind, steht Action im Vordergrund. Damit handelt der Protagonist eher wie ein wildgewordener Actionheld, der planlos durch die Gegend rennt.

Lass den Leser verstehen, wer der Held ist, gib ihm eine Seele und er wird glaubwürdiger handeln. Webe Need und Want ein und die Geschichte hebt ab.

Langsamer Aufstieg zur Macht

Natürlich kann dem Protagonisten gleich im ersten Kapitel das legendäre Superartefakt, nach dem Kill einer Fliege droppen. Aber das ist reine Effekthascherei.

Ein besserer Trope ist das gemächliche Wachsen des Protagonisten, wenn er sich durch die Story weiterentwickelt. 

Abschließend:
Zusätzlich zu den Tropes gibt es Kategorien oder Subgenres, die häufig auftreten und ihre eigenen typischen Tropes haben. Dazu gehören das Virtual Reality LitRPG, das Gamer LitRPG, das System Apocalypse LitRPG, das RPGVerse und das Meta LitRPG​.

Hier findest du weitere Tropes in anderen Genres.

Lass mich wissen, was du denkst. Ist dieser Post hilfreich? Welche Tropes fehlen dir?

Tipp: Wenn du Lust auf LitRPG bekommen hast, schnapp dir doch den Fluch des schwarzen Phönix.

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Published on June 30, 2023 11:39

June 16, 2023

Life Reset: New Era Online – LitRPG Rezension auf deutsch.

Stell dir vor du spielst Diablo 4 und erschaffst eine starke Gilde. Du bist sogar dermaßen erfolgreich, dass du deinen Lebensunterhalt damit verdienst. Deine Gildenmitglieder finden einzigartige Artefakte, die du für echtes Geld verkaufst. 

Zusätzlich entdeckst du einen neuen Skill im Game und bist der einzige, der ihn unterrichten kann. 

So startet das Buch Life Reset. Gleich vorweg, ich habe das englische Original gelesen.

Unser Protagonist lebt ein reiches und unbeschwertes Leben als Anführer der besten Gilde im Spiel NEO.

Doch, was lange währt, zieht Neider an.

Und so verhält sich sein engster Vertrauter eines Tages merkwürdig. Mit dem Vorwand ein neues Artefakt gefunden zu haben, überlisten sie den Helden und verwandeln ihn … in einen Goblin.

Monsterklassen werden wie NSCs behandelt. Niemand spielt sie und sie haben einen eigenen Bereich auf der Karte, wo sie wachsen und gedeihen können. Außerdem überfordern Monster als Charaktere die Gehirne der meisten Spieler, was sie in echte körperliche Gefahr bringt.

Das Reich der Monster im Spiel ist unerforscht, wird allein von der Spiel-AI kontrolliert und ist deswegen höchst gefährlich.

Als Monster wird unser Held aber genau dahin teleportiert.

So findet er sich als Fußabtreter in der Hackordnung wieder. Lang ist es her, dass sein Held in Gefahr war. Doch selbst in seinem Stamm ist Oren nicht sicher, denn der Schamane ist nicht unbedingt ein Fan von ihm. 

Durch einen Trick und glückliche Umstände kann er jedoch den Schamanen töten, womit auch seine Reise beginnt.

Sein Ziel ist es, seine Gilde zurückzubekommen, sich zu rächen. Er plant eine “Gilde” aus Monstern kreieren, um den Verräter zu vernichten. 

In seiner Wohnung ist Orens Körper in einem VR-Simulator gefangen, der sein Gehirn aufs Höchste fordert. Zum Glück hat er besondere körperliche Voraussetzungen, um die Zeit in der Monsterwelt zu überstehen, wo die Uhr vielfach schneller tickt. 

Doch sicher ist das nicht.

Zusätzlichen kämpfen die Gedanken und Gefühle des Goblins mit seinen menschlichen um die Oberhand.

Eine spannende Geschichte formt sich, bei dem wir unseren Goblinhelden kämpfen sehen, wie er Gelegenheiten bekommt, zu wachsen. 

Er gewinnt Freunde und Feinde, baut eine Siedlung über der Ruhestätte eines dunklen und vergessenen Gottes auf und verschlimmert seine Situation mit jedem Versuch, ihr zu entkommen.

Schon bald wird Oren sich entscheiden müssen, ob er sich mit der Dunkelheit verbündet.

Das Buch ist spannend, die Story clever angelegt. Die Motivation und der Hintergrund des Helden ist glasklar (im Gegensatz zu einigen anderen LitRPGs).

Die guten Bewertungen auf Amazon sind absolut berechtigt.

Dich erwartet Leveling, Crafting, coole Kämpfe und Endgegner, sowie Base Building. 

Eine weitere Stärke von Life Reset sind die Nebencharaktere. Die Figuren, die unseren Helden auf seiner ungewöhnlichen Reise begleiten, sind vielfältig und gut ausgearbeitet. Sie haben eigene Persönlichkeiten, Motivationen und Geschichten, die der Handlung Tiefe und Vielschichtigkeit verleihen.

Die actiongeladenen Szenen und Kämpfe in diesem Buch sind wirklich beeindruckend. Kuznits versteht es, die Aufregung und das Risiko von Kämpfen in der Spielwelt lebendig darzustellen. Egal ob es sich um einen Kampf gegen andere Monster oder um einen strategischen Angriff auf eine feindliche Basis handelt, der Einsatz und die Kreativität, die unser Held in diese Auseinandersetzungen bringt, sind packend.

Das Buch ist ein großartiges Beispiel dafür, wie LitRPG das Beste aus Gaming und Literatur kombinieren kann, um eine Geschichte zu schaffen, die aufregend, mitreißend und emotional ansprechend ist. 

Es ist ein Muss für jeden LitRPG-Fan. Life Reset bietet eine faszinierende, tiefgründige und actionreiche Leseerfahrung, die man nicht so schnell vergessen wird.

Lews BewertungskatalogStil: Sehr guter SchreibstilLitRPG Level: 8 von 10, für eine LitRPG-Fans eine PerleStory: 9 von 10Attribute: Base Building, Mitreißend, Komplexes System, EnglischSexuelle Inhalte: Nicht explizitGewalt: Hoch, es geht heftig zur SacheSpannung: Durchweg hoch, Motivation und Dilemma des Helden hervorragend ausgearbeitet

Das vorgestellte Buch gibt es hier.

Ganz viel Spaß,
Dein Lew!

P.S. Für eine geniales deutsches LitRPG, check “Der Fluch des schwarzen Phönix!”

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Published on June 16, 2023 03:15

June 13, 2023

Warum LitRPG das Twitch des Bücherregals ist!

Vor kurzem hatte ich (also dein Lew Marschall), die Ehre als deutscher LitRPG-Autor, bei dem renommierten Schreibmind Podcast zu Gast zu sein. 

Elias, der charmante Host und Fantasy-Autor, stellte mir eine Frage, die dich sicherlich auch schon mal beschäftigt hat: ‚Wie kann ein LitRPG-Roman, ohne jegliche Interaktion, spannend sein?‘ 

Charakterbögen, Skills, Waffenschaden – all das sind Elemente, die man eher mit einem interaktiven Erlebnis verbindet.

Elias‘ Frage brachte mich zum Nachdenken, da es für mich als LitRPG-Autor eine Selbstverständlichkeit ist, dass dieses Genre fesselnd ist. Oder hat zu dieser Annahme jemand Einwände? 

Es geht hier nicht nur um ein passives Leseerlebnis, sondern vielmehr darum, eine Reise zu begleiten, die sich anfühlt wie ein echtes Spiel. Wir leben fiebern mit dem Protagonisten und jeder einzelnen Entscheidung. 

Nehmen wir beispielsweise die nostalgischen Zeiten meiner Jugend, als wir „Heroes of Might and Magic“ spielten – ja, die allererste Version. In dem kühlen Keller meiner Eltern, an einem 486er, saßen wir zu viert und wechselten uns rundenweise ab.

Klar haben wir verärgert gesagt: “Jetzt zieh am Finger!”, wenn jemand einfach nicht zum Ende seiner Runde kam. Aber es hat total Gaudi gemacht. 

Doch das Besondere: Vier weitere Freunde saßen hinter uns, knabberten Pistazien, befahlen uns, was wir zu tun hatten oder quatschten über Mädels. 

Dieses Phänomen erinnert an die heutigen Twitch-Zuschauer, die Spieler beim Diablo-IV-Zocken zusehen, ihre Skills bewundern oder etwas lernen wollen.

LitRPGs schlagen in die gleiche Kerbe. Du verfolgst einen Protagonisten auf seiner Reise. Live erklärt dir der Charakter, warum er welche Wahl beim Steigern trifft, den rechten anstatt den linken Weg beschreitet oder eine Waffe mit +3 Feuerschaden craftet.

Einen deutschen LitRPG-Roman zu lesen, ist also wie einem Streamer beim Zocken zuzusehen, nur noch fesselnder, weil du die Geschichte und die Welt durch die Augen des Protagonisten erlebst. Sowie den vor ihm schwebenden Chararkterbogen, der so typisch für die Stories ist.

Als einer der wenigen deutschen LitRPG Autoren kann ich sagen, dass LitRPG mehr ist als nur ein Genre – es ist eine Erfahrung. 

Ein Beispiel ist mein Roman „Fluch des schwarzen Phönix“. 

Mit jedem Kapitel erleben die Leser, wie Lena levelt, neue Fähigkeiten erlernt und ihre Abenteuer meistert. Sie versucht die Spielmechanik zu hintergehen. 

Die Geschichte ist dabei nicht nur ein Abenteuer, sondern eine Einladung, hautnah bei der Entwicklung des Helden dabei zu sein.

Die Grenzen zwischen Spiel und Erzählung verschwimmen in meinen LitRPG Romanen, sodass es sich anfühlt, als würde man einen Blick hinter den Vorhang der Spielwelt werfen.

Dabei sind es nicht nur Gamer, die dieses Genre spannend finden. Jeder, der eine gute Geschichte zu schätzen weiß, wird von den komplexen Charakteren, den fesselnden Handlungsbögen und den überraschenden Wendungen, die die deutsche LitRPG-Landschaft zu bieten hat, begeistert sein.

LitRPG ist nicht nur ein Genre, sondern eine völlig neue Art des Geschichtenerzählens, die eine Brücke zwischen dem Erlebnis eines Videospiels und der Immersion einem gut geschriebenen Roman schlägt. 

Und ich finds großartig, mit meinen Romanen, Teil dieser faszinierenden Bewegung zu sein. 

Also, taucht ein in meine Bücher und erlebt die spannende Welt des deutschen LitRPG!

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Published on June 13, 2023 02:50

June 8, 2023

Wie gut ist das Buch „Oh, great! I was reincarnated as a farmer.“ LitRPG Rezension auf deutsch.

Ich lege gerade dieses 600 Seiten Epos von Benjamin Kerei zur Seite. Kerei, ein Neuling in der Literaturwelt seit Oktober 2021, hat es geschafft, sich mit seinem originellen und humorvollen Schreibstil einen Namen zu machen.

Mit gemischten Gefühlen blicke ich auf dieses Werk. Keine Frage, das Buch hat mich unterhalten. Und es ist ein Bestseller, viele haben es gelesen und der erste Teil einer Duologie (ob noch mehr folgt?). Auf Amazon hat das Buch zur Zeit über 5800 Bewertungen. Durschnitt: 4,6. Hochachtung!

Gleich vorneweg, ich habe die englische Version gelesen. Ich glaube aber auch nicht, dass es eine Übersetzung gibt. Noch nicht.

Eigentlich wollte ich “He Who Fights With Monsters” durchackern, doch schon nach der ersten Seite gab ich auf. Leider verging mir der Spaß, weil das Buch einfach einen schlechten Stil hat. Aber ich werde ihm w’lich noch eine Chance geben. Die Story soll gut sein.

Aber ich hatte nun Zeit für den Farmer. Also holen wir die Harke raus.

Die Geschichte beginnt spannend. Arnold ist Semi-Profi Gamer. Er kommt gerade zu spät zu einem Wettkampf, als wir ihn kennenlernen und ihn kurz darauf eine Cosplayerin umhaut. Klingt nicht weiter schlimm? Abwarten.

Hierbei handelt es sich um eine urkomische Verkettung von Umständen, die Arnold, unseren Semi-Pro-Gamer, in den Körper eines Bauern katapultiert, der sein übergewichtiger Zwilling hätte sein können.

Bald wacht er in einem Tempel wieder auf und erfährt, dass sein Körper auf der Erde tot sei. In dieser neuen Welt, inkarnierte er in einen verstorbenen Farmer. Und Arnold ist kein Held, er ist kein Bösewicht, er ist sicherlich nicht der Auserwählte, der die Welt retten soll. Er ist ein bürokratischer Fehler.

Aber damit nicht genug, er bekommt eine oberschlaue Katze an die Seite, die er vor einem Dämon verbergen soll. Salem, der Name des plüschigen Gelehrten, hasst es von Geistern gestreichelt zu werden und zeigt Arnold auf humorvolle Art, wie dumm er doch ist.

Und diese neue Welt macht es ihm nicht leicht. Im Grunde erinnert es an eine Fantasy-Farming-Simulation. Arnold kann leveln, hat Attribute, Skills und sogar Mana. Apropos, die Illustrationen des Charakterbogens geben dem Buch einen coolen Touch.

Aber Arnold kann keine Erfahrung sammeln, indem er heldenhaft Monster jagt. Was sein Ziel ist. Am liebsten wäre er Krieger oder Magier.

Stattdessen muss er herausfinden, dass für ihn Erfahrung nur durch bearbeiten seiner Farm erreicht werden kann.

Er erkennt, dass er in einem Universum gelandet ist, dass seine vollkommen eigenen verrückten Regeln hat. Im Buch geht es oberflächlich darum, wie es ist, zu wissen, nie wieder nach Hause zu kommen.

Ich möchte nicht zu viel verraten, aber Geschichte führt humorvoll durch Arnolds Pläne, um einen Klassenwechsel durchzuführen. Dafür muss er aber Level 100 als Farmer erreichen. Dabei hasst er farmen und tut alles, nicht auf dem Feld stehen zu müssen. Durch diese Verweigerung entdeckt er eine Lücke in den Regeln. Dieser Exploit beschert ihm massive Vorteile aber auch mächtige Neider.

Am Ende steht ein epischer Endkampf, der hervorragend vorbereitet war aber für mich nicht zufriedenstellend endet. Natürlich ist genau das Geschmacksache. 

Was wohl auch daran liegt, wie das zweite Buch weitergeht.

Ganz generell: Definitiv eine LitRPG Leseempfehlung.

Lews Bewertungskatalog:

Stil: Guter Schreibstil.LitRPG-Level: 7 von 10, für Anfänger w’lich schwieriger.Story: 8 von 10.Attribute: Humorvoll, Komplexes System, Englisch.Schmutzige Szenen: Überraschenderweise (für ein LitRPG) nicht vorhanden.Gewalt: Hoch.Spannung: Durchweg hoch, nur wenige Flauten zum Durchatmen.

Ich hoffe, die Rezi schürt deine Lust auf LitRPG. 🙂
Dein Lew!

P.S. Wenn du gerade mit LitRPG anfängst, lege ich dir „Der Fluch des schwarzen Phönix“ ans Herz. Eines der wenigen deutschen LitRPG Romane für Einsteiger, bei denen auch Fortgeschrittene voll auf ihre Kosten kommen.

Der Beitrag Wie gut ist das Buch „Oh, great! I was reincarnated as a farmer.“ LitRPG Rezension auf deutsch. erschien zuerst auf Lew Marschall.

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Published on June 08, 2023 02:27