Ursula Mirbach's Blog
July 9, 2022
Des Julis Symphonie aus Licht
Orange - hahnenfrüh entsteigt die ries’ge Sommersonne
Ihrem orientalischen Bett in einer anderen Welt
Im Erwachen streckt sie sich – voll leiser Wonne
Vor’m großen Aufstieg am pastellenem Himmelszelt.
Über Blüten perlen kristalline winz’ge Wassertropfen
Kühl atmen Weiher’s Wiesen nachtfrischen Morgentau
Fein säuselt Wind durch Seegras, Bambus, Hopfen
Noch schmeckt die Luft ganz süß und frühlingslau.
Quecksilberkurven streben schnell zu steilen Höhen
Der Sonne Strahlenzunge leckt das trock’ne Erdgesicht
Ach – gäb’s nur `nen Zauberspruch für kalte Böen –
Doch windstill spielt des Julis Symphonie aus Licht.
Die Stadt versengt unter einer unsichtbaren Lupe
Ihre heiße Luft – sie zittert, flackert, tanzt und flirrt
Durch ferienleere Stille kreischt `ne laute Hupe
Doch niemand rührt sich, nur ein Eiswürfel klirrt.
Ihrem orientalischen Bett in einer anderen Welt
Im Erwachen streckt sie sich – voll leiser Wonne
Vor’m großen Aufstieg am pastellenem Himmelszelt.
Über Blüten perlen kristalline winz’ge Wassertropfen
Kühl atmen Weiher’s Wiesen nachtfrischen Morgentau
Fein säuselt Wind durch Seegras, Bambus, Hopfen
Noch schmeckt die Luft ganz süß und frühlingslau.
Quecksilberkurven streben schnell zu steilen Höhen
Der Sonne Strahlenzunge leckt das trock’ne Erdgesicht
Ach – gäb’s nur `nen Zauberspruch für kalte Böen –
Doch windstill spielt des Julis Symphonie aus Licht.
Die Stadt versengt unter einer unsichtbaren Lupe
Ihre heiße Luft – sie zittert, flackert, tanzt und flirrt
Durch ferienleere Stille kreischt `ne laute Hupe
Doch niemand rührt sich, nur ein Eiswürfel klirrt.
Published on July 09, 2022 13:10
Juni in Seidenrosa
Des Jahres Garten steht in seiner vollen Blüte
Fast ist seine erste Hälfte nun schon durchgelebt
Tauchten wir in’n Pechfaß? Oder in’ne Wundertüte?
Allein es zählt wieviel wieweit wir war’n bestrebt!
Längst hat des Jahres großer Tag nun schon begonnen
Als Sommer strahlt er goldhell durch des Nordens Welt
Unter seinem Licht sind Wintersorgen bald zerronnen
Ganz frei von Wolken ist des Himmels weites Zelt.
Seidenrosa ist dieses Monats kitschig-süße Farbe
Blumenhändler binden sie zum üppigen Bukett
Von Pastell bis Tiefpink reicht der Nuancen Garbe
Des Juni’s Lied erklingt im schillernden Falsett.
Das Leichte übertönt die erdig-dunklen Klänge
Im Nu - unerträglich schnell verschwingt das Schwere
Es ist als ob ein leuchtender Phoenix leise sänge
Geträumte Verse füllen unsere große Leere.
Fast ist seine erste Hälfte nun schon durchgelebt
Tauchten wir in’n Pechfaß? Oder in’ne Wundertüte?
Allein es zählt wieviel wieweit wir war’n bestrebt!
Längst hat des Jahres großer Tag nun schon begonnen
Als Sommer strahlt er goldhell durch des Nordens Welt
Unter seinem Licht sind Wintersorgen bald zerronnen
Ganz frei von Wolken ist des Himmels weites Zelt.
Seidenrosa ist dieses Monats kitschig-süße Farbe
Blumenhändler binden sie zum üppigen Bukett
Von Pastell bis Tiefpink reicht der Nuancen Garbe
Des Juni’s Lied erklingt im schillernden Falsett.
Das Leichte übertönt die erdig-dunklen Klänge
Im Nu - unerträglich schnell verschwingt das Schwere
Es ist als ob ein leuchtender Phoenix leise sänge
Geträumte Verse füllen unsere große Leere.
Published on July 09, 2022 13:03
Mairegen
Stetig fällt an diesem jungen Maitag lauer Regen
Seit dem Morgengrauen geht er nieder ohne Unterlaß
Er begleitet uns ganz sanft auf uns’ren Alltagswegen
Der Stadt frischgrünes Antlitz `s schimmert naß.
Glasige Tropfen perlen über samtviolette Lilienblüten
Und kullern wie ein Rinnsal über junges Ahornlaub
`n Netz aus Wasser zittert über Dächern, Planen, Tüten
Der Mairegen verwäscht des Winters allerletzten Staub.
Alte Ulmen schwimm‘n durch’n dichten Fadenschleier
Unter ihren Blätterkronen finden Kinder Schutz
Eine bunte Regenschirmparade defiliert am Weiher
Von alten Herrenhäusern rieselt ständig Putz.
Weißrosa Kerzen tragen üppige Kastanien, weinen
Süß-bitt’re Tränen ob ihrer kurzgelebten Pracht
`n pastellener Knospenteppich liegt bis zu den Hainen
Frühlings milde Melancholie gewinnt an Macht.
Seit dem Morgengrauen geht er nieder ohne Unterlaß
Er begleitet uns ganz sanft auf uns’ren Alltagswegen
Der Stadt frischgrünes Antlitz `s schimmert naß.
Glasige Tropfen perlen über samtviolette Lilienblüten
Und kullern wie ein Rinnsal über junges Ahornlaub
`n Netz aus Wasser zittert über Dächern, Planen, Tüten
Der Mairegen verwäscht des Winters allerletzten Staub.
Alte Ulmen schwimm‘n durch’n dichten Fadenschleier
Unter ihren Blätterkronen finden Kinder Schutz
Eine bunte Regenschirmparade defiliert am Weiher
Von alten Herrenhäusern rieselt ständig Putz.
Weißrosa Kerzen tragen üppige Kastanien, weinen
Süß-bitt’re Tränen ob ihrer kurzgelebten Pracht
`n pastellener Knospenteppich liegt bis zu den Hainen
Frühlings milde Melancholie gewinnt an Macht.
Published on July 09, 2022 12:58
April 7, 2022
Aprilschauern
Sattes Blau spannt endlich über Himmels weiter Runde
Wattige Wolken malen darauf einen langen Kranz
Der Wind surrt sanft, er flüstert Frühling’s Kunde
Trauerweidenzweige schwirr’n in einem stummen Tanz.
Leicht träumt sich’s müde Herz und summt ganz leise
Ein filigranes Lied ganz frei von herben Wintertönen
Doch, ach, am Horizont ist bleiernes Gewölk auf’r Reise
Um gleich die laue Luft mit eisigem Hagel zu verhöhnen.
Die Welt und wir erzittern unter kalten Schauern
Zwischen frischem Grün, weißem Apfelblütenregen
Zieh’n ganz unverhofft heran, die Schauern dauern
Stell‘n sich kühl dem heit’ren Traum entgegen.
Immer noch entfacht der greise Winter heftige Wogen
Mit seinen Alterslaunen will er überall noch lauern
Dem Nichts entspringt ein transparenter Regenbogen
Bunt, frostig, vorübergehend sind die Aprilschauern.
Wattige Wolken malen darauf einen langen Kranz
Der Wind surrt sanft, er flüstert Frühling’s Kunde
Trauerweidenzweige schwirr’n in einem stummen Tanz.
Leicht träumt sich’s müde Herz und summt ganz leise
Ein filigranes Lied ganz frei von herben Wintertönen
Doch, ach, am Horizont ist bleiernes Gewölk auf’r Reise
Um gleich die laue Luft mit eisigem Hagel zu verhöhnen.
Die Welt und wir erzittern unter kalten Schauern
Zwischen frischem Grün, weißem Apfelblütenregen
Zieh’n ganz unverhofft heran, die Schauern dauern
Stell‘n sich kühl dem heit’ren Traum entgegen.
Immer noch entfacht der greise Winter heftige Wogen
Mit seinen Alterslaunen will er überall noch lauern
Dem Nichts entspringt ein transparenter Regenbogen
Bunt, frostig, vorübergehend sind die Aprilschauern.
Published on April 07, 2022 02:21
Märzens Grün
Dem hungrigen Auge grünt ein heller
Kahle Zweige sind ganz sanft davon benetzt
Schon dachten wir der müde Winter ende nimmer
Doch’s ist der junge Frühling – hier und jetzt!
Stetig flicht er violette, rot` und gelbe Fäden
Ins aschegraue Kleid der großen lauten Stadt
Knarzend öffnen sich verstaubte Fensterläden
Luft! Die kalte Jahreszeit ist endlich matt!
Schnell eröffnet sich ein farbiger Lichterreigen
Tanzt über`m See und dem großen kahlen Platz
Davor möcht‘ sich der winterkarge Sinn verneigen
In tiefes Blau entfliegt ein geschwätz‘ger Spatz.
Schwarzweiß und lang trug der Winter seine Jacke
Die Welt und wir legen sie nun endlich fort
Auf daß der Lenz sie lang, ganz lang verpacke
Märzens Grün überzieht nun den ganzen Ort.
Kahle Zweige sind ganz sanft davon benetzt
Schon dachten wir der müde Winter ende nimmer
Doch’s ist der junge Frühling – hier und jetzt!
Stetig flicht er violette, rot` und gelbe Fäden
Ins aschegraue Kleid der großen lauten Stadt
Knarzend öffnen sich verstaubte Fensterläden
Luft! Die kalte Jahreszeit ist endlich matt!
Schnell eröffnet sich ein farbiger Lichterreigen
Tanzt über`m See und dem großen kahlen Platz
Davor möcht‘ sich der winterkarge Sinn verneigen
In tiefes Blau entfliegt ein geschwätz‘ger Spatz.
Schwarzweiß und lang trug der Winter seine Jacke
Die Welt und wir legen sie nun endlich fort
Auf daß der Lenz sie lang, ganz lang verpacke
Märzens Grün überzieht nun den ganzen Ort.
Published on April 07, 2022 02:15
Februar's Konfetti
Dünnes Eis klirrt unter dicken Gummisohlen
Es bricht, es splittert und‘s knirscht auf,
Kaltes Licht bahnt sich – ganz unverstohlen
Seine Wege und begleitet nun der Dinge Lauf.
Die Stadt, sie atmet unter Februar’s Sonne
Ihre Strahlen spiegeln schnödes Glas wie Edelstein,
Sie ist des wintermüden Herzens helle Wonne
Beharrlich scheint sie in die fahle Welt hinein.
Das Quartier erwacht aus seiner öden Winterpause
Gähnt noch unter `ner schmutzig-schnee’gen Schicht,
Doch bald steigt des Jahres erste große Sause
Der Karneval zeigt uns sein lachendes Gesicht.
Kinder tragen Masken und sind farbenfroh verkleidet
Für einen Tag sind sie Prinzessin, Hexe oder Clown
`n bunter Umzug an dem das Aug‘ sich weidet
Februar’s Konfetti regnet wirbelnd übern Zaun.
Es bricht, es splittert und‘s knirscht auf,
Kaltes Licht bahnt sich – ganz unverstohlen
Seine Wege und begleitet nun der Dinge Lauf.
Die Stadt, sie atmet unter Februar’s Sonne
Ihre Strahlen spiegeln schnödes Glas wie Edelstein,
Sie ist des wintermüden Herzens helle Wonne
Beharrlich scheint sie in die fahle Welt hinein.
Das Quartier erwacht aus seiner öden Winterpause
Gähnt noch unter `ner schmutzig-schnee’gen Schicht,
Doch bald steigt des Jahres erste große Sause
Der Karneval zeigt uns sein lachendes Gesicht.
Kinder tragen Masken und sind farbenfroh verkleidet
Für einen Tag sind sie Prinzessin, Hexe oder Clown
`n bunter Umzug an dem das Aug‘ sich weidet
Februar’s Konfetti regnet wirbelnd übern Zaun.
Published on April 07, 2022 02:08
January 28, 2022
Homes
Our homes are in us
Brussels is only our place
Our true homes, thus
Live inside us – cosy a space.
Our spirits they are torn
Shaky, and sometimes just lost
Brussels isn’t where we were born
But its jobs pay all our cost.
Our loves are long broken
Weird were they – always so blue
From each we keep a token
After they came to a clue.
Our tongue belongs to no land
All-world words make Eurospeak
It’s only us who fully comprehend
Though understanding we all seek.
Our lives are odd zig-zags
Labyrinths, edgy, without any signs
Our inner homes have no flags
But shapes, colours – all kinds.
Our homes are in us
Brussels is only our place
Capital of the homeless, thus
For us the onliest space.
Brussels is only our place
Our true homes, thus
Live inside us – cosy a space.
Our spirits they are torn
Shaky, and sometimes just lost
Brussels isn’t where we were born
But its jobs pay all our cost.
Our loves are long broken
Weird were they – always so blue
From each we keep a token
After they came to a clue.
Our tongue belongs to no land
All-world words make Eurospeak
It’s only us who fully comprehend
Though understanding we all seek.
Our lives are odd zig-zags
Labyrinths, edgy, without any signs
Our inner homes have no flags
But shapes, colours – all kinds.
Our homes are in us
Brussels is only our place
Capital of the homeless, thus
For us the onliest space.
Published on January 28, 2022 04:48
January 1, 2022
Erste Januartage
Die Welt schläft nach den großen Festen
Es verschwindet des Dezembers Leuchtgewand
Still zehren wir von ihren kargen Resten
Und kehren aus den lauten Weihnachtstand.
Zähes Dunkel zieht durch Januar’s erste Tage
Seine Stunden faltet er zum eisigen Paket
Weiß und glatt liegt es als stetige Frage
Auf uns’res Herzens unbestelltem Beet.
Des Alten Jahr’s Geschicke sind nun ausgezeitet
Ein Neues Jahr wirft aus sein langes Band
Noch wissen wir nicht wohin‘s uns leitet
Denn alle Wege kann nur führen Schicksal‘s Hand.
Zögernd machen wir die ersten kurzen Schritte
Durch eishelle Parks in einer Mittagsstunde
Und an die Zukunft haben wir nur eine Bitte:
Leichtigkeit in der noch jungen Lebensrunde.
Es verschwindet des Dezembers Leuchtgewand
Still zehren wir von ihren kargen Resten
Und kehren aus den lauten Weihnachtstand.
Zähes Dunkel zieht durch Januar’s erste Tage
Seine Stunden faltet er zum eisigen Paket
Weiß und glatt liegt es als stetige Frage
Auf uns’res Herzens unbestelltem Beet.
Des Alten Jahr’s Geschicke sind nun ausgezeitet
Ein Neues Jahr wirft aus sein langes Band
Noch wissen wir nicht wohin‘s uns leitet
Denn alle Wege kann nur führen Schicksal‘s Hand.
Zögernd machen wir die ersten kurzen Schritte
Durch eishelle Parks in einer Mittagsstunde
Und an die Zukunft haben wir nur eine Bitte:
Leichtigkeit in der noch jungen Lebensrunde.
Published on January 01, 2022 02:19
December 6, 2021
Poem for St. Lucia-Day on 13 Dec
Der dunkle der helle Dezember
Der Monat der Lichter gebärdet sich finster
`ne kalte Nacht bricht früher ein in jeden Tag,
Knorr’ge Ulmen sind nun kahle Wintergespinster
Steh’n vor fliehn’den Wolken wie zu stummer Klag‘.
Kühles Grau webt er ins Kleid der großen Stadt
Ganz lautlos schweben Federnebel über’m Weiher,
Der Vögel Ruf erklingt in Moll und ist ganz matt
Doch dann lädt Lucia ein zu ihrer hellen Feier:
Eine lichte Symphonie tönt durch die Winterwelt
Übers Häusermeer wirft sie ein buntes Festgewand,
Zu oft will’s nur erheischen schnödes Geld
Doch strahlt in ihm ein weißes Hoffnungsband.
Im schwarzen Dezember läßt sie Lichter funkeln
Ihr Silberklang erhellt ihn bis zum fernsten Rand,
Die allerlängste Nacht soll nicht erstarr‘ n im Dunkeln
Ihr Schein strahlt heilig, denn er ist Gottes Pfand.
Der Monat der Lichter gebärdet sich finster
`ne kalte Nacht bricht früher ein in jeden Tag,
Knorr’ge Ulmen sind nun kahle Wintergespinster
Steh’n vor fliehn’den Wolken wie zu stummer Klag‘.
Kühles Grau webt er ins Kleid der großen Stadt
Ganz lautlos schweben Federnebel über’m Weiher,
Der Vögel Ruf erklingt in Moll und ist ganz matt
Doch dann lädt Lucia ein zu ihrer hellen Feier:
Eine lichte Symphonie tönt durch die Winterwelt
Übers Häusermeer wirft sie ein buntes Festgewand,
Zu oft will’s nur erheischen schnödes Geld
Doch strahlt in ihm ein weißes Hoffnungsband.
Im schwarzen Dezember läßt sie Lichter funkeln
Ihr Silberklang erhellt ihn bis zum fernsten Rand,
Die allerlängste Nacht soll nicht erstarr‘ n im Dunkeln
Ihr Schein strahlt heilig, denn er ist Gottes Pfand.
Published on December 06, 2021 10:28
November 14, 2021
Travel in the Time of Cholera
Going from Brussels to Edinburgh tomorrow. Spent at least one full day with preparatory work - reading UK entry regulations, doing tests, filling forms etc. Feels more like heading to North Korea than another European town a 1h40m plane journey away from the Heart of Europe. Missing the golden era of insouciance! Back then, we took cool city hopping for granted and had no idea how blessed we were.
Published on November 14, 2021 01:14


