Oper Quotes

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Mark Twain
“Nichts lieben die Deutschen so von ganzem Herzen wie die Oper. Sie werden durch Gewohnheit und Erziehung dahin geleitet. Auch wir Amerikaner können es ohne Zweifel eines Tages noch zu solcher Liebe bringen. Bis jetzt findet aber vielleicht unter fünfzig Besuchern der Oper einer wirklich Gefallen daran; von den übrigen neunundvierzig gehen viele, glaube ich, hin, weil sie sich daran gewöhnen möchten, und die andern, um mit Sachkenntnis davon reden zu können. Letztere summen gewöhnlich die Melodien vor sich hin, während sie auf der Bühne gesungen werden, um ihren Nachbarn zu zeigen, daß sie nicht zum erstenmal in der Oper sind. Sie verdienten dafür gehängt zu werden.”
Mark Twain, Meistererzählungen

Werner Herzog
“Ich las die Übersetzung des Piaveschen Librettos zu Ernani, herausgegeben in Zürich 1952, und im Vorwort steht in atemberaubender Dummheit, man habe die krassesten Unglaubwürdigkeiten ausgemerzt, wo doch gerade das Unfaßbare das Schöne an der Geschichte ist, oder besser: an der Gattung Oper an sich, weil gerade was von keiner auch noch so exotischen Wahrscheinlichkeitsrechnung mehr erfaßbar ist, in der Oper zu einer machtvollen Verwandlung der ganzen Welt in Musik als das Natürliche erscheint.

Auch die großen Gefühle der Oper, die oft als übersteigert abgetan werden, kommen mir eher in die Gegenrichtung aufs äußerste reduziert vor, auf das Archetypische der Gefühle verdichtet, nicht mehr weiter in ihrer Essenz konzentrierbar. Es sind Axiome von Gefühlen. Das ist es, was Oper und Dschungel verbindet.”
Werner Herzog, Conquest of the Useless: Reflections from the Making of Fitzcarraldo