Status Updates From Što pepeo priča

Chayyams Ermittlungen verdichten sich auf die Familie des Ermordeten. Das belastet und entfremdet ihn von seinen Mitmenschen und seinem Selbstbild. Trotzdem sieht er sich als Diener der (mathematisch-logischen und damit göttlichen) Wahrheit. Trost gibt ihm die Betrachtung des Nachthimmels, in dem die Sterne alleine, aber durch das Band der Gravitation doch alle miteinander verbunden sind.

Der Wezir befielt Chayyam zusammen mit dem Polizeichef und dessen
besten Spitzel Mirchonds Tod aufzuklären. Chayyams idealistisches Menschbild wird durch den zynischen Pragmatismus dieser Beiden in seinen Grundfesten erschüttert: Der liebe Gott hat den Leuten Verstand geschenkt, damit sie betrügen, lügen und stehlen können ...

Chayyam fühlt sich mitschuldig am Tod seines Freundes Sali, der an einem von Chayyam inspirierten wissenschaftlichen Selbstversuch gestorben ist. Und auch den Vater seine Freundes Feridun kann Chayyam nicht retten, da seine auf Studien der arabischen Gelehrten begründete Diagnose "Fleischvergiftung" zu spät kommt. Der Arzt lag falsch und Chayyam ist "nur" Naturwissenschaftler.

Ich hatte das Buch direkt nach der Verleihung des Goethepreises der Stadt Frankfurt an den Autor gekauft. Dann einer der Literatur des östlichen Europas gewidmeten Lesegruppe ist er nun auf meinen Nachttisch gelandet. Es beginnt sehr Vielversprechend mit einer Szene aus dem Leben des persischen Universalgelehrten Omar Chayyam.