Status Updates From Henry James: Selected Liter...

Mit viel Sympathie und Verständnis für die Schwächen des charmanten Autors gezeichnetes Porträt von Daudet, der insgesamt eher geschont wird, auch wenn sich der ohne persönlichen Zugang zum Protestantismus geschriebene L'Evangéliste nicht retten lässt. Saintsbury geht mit den aus persönlichen Bekannten und Personen des öffentlichen Lebens gespeisten Schlüsselromanen härter ins Gericht und lüftet sämtliche Pseudonyme.

Die Essays über RLS und George Sand sind beide brillant, J kommt dem jugendlichen Gemüt des Kollegen, der mehr in guten Stil als in eine Frau verliebt ist, ebenso auf die Spur wie dessen Tendenz sich nie zu wiederholen. Bei der Analyse von George Sands Leben und Werk, wirft er auch ein bezeichnendes Licht auf das Liebesleben in englischen Romanen: Leidenschaft ist ein Fremdwort für die Briten von Austen/Dickens/Eliot

Die Essays über Zola und Balzac sind harte Kost für Fans der beiden Autoren, aber Henry James formuliert einfach zu brillant, dadurch werden selbst die bittersten Pillen, bzw. Kennzeichnungen der Grenzen der Talente absolut akzeptabel. Einfach gnadenlos brillant.