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Viktoria
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Ich weiß nicht mal, wann ich das letzte Mal so tief in ein Buch versunken war. Ich meine das so, dass man nicht mal eigenes Atem umd Reflexe wie Lidschlag wahrnimmt, oder man vergisst zu schlucken. Diese rohe, wilde Männerwelt ist mir fremd und grausam, jedoch auch so faszinierend. Das liegt an dem wunderbaren Können J.Williams Atmosphäre zu schaffen. Ich bin auch in der Wildnis mittendrin!
Apr 27, 2025 12:09AM
Butcher's Crossing

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Viktoria "Ihm kam der Gedanke, dass er nicht wegen eines weibischen Widerwillens gegen Blut, Gestank und herausquellendes Gedärm des Büffels rebelliert hatte; ihm kam der Gedanke, dass ihm übel geworden war und er sich abgewandt hatte, weil er es nicht verwinden konnte, den Büffel, der noch wenige Augenblicke zuvor stolz, edel und voller Lebenswürde gewesen war, nun derart nackt und hilflos vor sich hängen zu sehen, ein Haufen lebloses Fleisch, seines Selbst beraubt oder doch zumindest dessen, was Andrews in ihm gesehen hatte, nunmehr nur ein bloßes Etwas, das auf groteske, spöttische Weise vor ihm baumelte. Es war nicht länger  es selbst, oder es war nicht das Selbst, das er ihm zugeschrieben hatte. Dieses Selbst war ermordet worden; und während der Ermordung hatte er, Andrews, gespürt, wie etwas in ihm zerbrach, und dem hatte er sich nicht stellen können. Also hatte er sich abgewandt."


message 2: by Anna Carina (last edited Apr 27, 2025 12:37AM) (new) - added it

Anna Carina Prima, das liegt noch ungelesen hier. Freue mich drauf.
Das Zitat stellt mir die innere Spannung zu sehr aus. Mir ist das übererklärt. Ich lese so etwas lieber in der bildlichen Darstellung von Stimmung, Körperreaktionen, Verhalten.
Liest sich dennoch sehr intensiv.


Viktoria Ist jetzt die einzige Stelle, die so übereklärt bis jetzt ist. Mich hat es aber nicht gestört, weil der Protagonist diese Natur und sich selbst darin kennen lernt.

Mein Lieblingskapitel war zuvor die Odyssee durch die Prärie, danach den Wald und schließlich die Berge auf der Suche nach der Büffelherde. Dort bekommt man das, was du in dem Zitat vermisst:)

Ich bin aber selbst gespannt, wie der Roman sich weiter entwickelt, bin absolut ahnungslos, was die Endwirkung angeht.


Viktoria Ach so, und das Zitat bezieht sich nicht nur auf die Jagd, sondern knüpft auch auf die Situation mit Francine (einer Hure) in Butcher's Crossing an, wo er auch weggelaufen ist.
Auf jeden Fall bin ich dem Autor dafür ausnahmsweise dankbar, das würdigt mMn das, was davor geschah und sehr naturalistisch und fast emotionslos (gefühlt) beschrieben wurde.


message 5: by Anna Carina (last edited Apr 27, 2025 05:50AM) (new) - added it

Anna Carina Viktoria wrote: "Ist jetzt die einzige Stelle, die so übereklärt bis jetzt ist. Mich hat es aber nicht gestört, weil der Protagonist diese Natur und sich selbst darin kennen lernt.
Mein Lieblingskapitel war zuvor..."


Das denke ich mir, da ich von Stoner weiß, dass so etwas auch nicht seine Art ist.
Ach ja, guter Hinweis auf die vorherige Szene die hier verzögert in Gefühle eingebettet wird. Ja das überzeugt mich, dass das so dann Sinn macht 😃


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