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Rudi
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„Populismus arbeitet mitVerkürzungen, mitZuspitzungen u.Überspitzungen. [...] Er arbeitet mit haltlosenBehauptungen, mitHalbwahrheiten und glattenLügen. DasKalkül ist, dass dieInformationsblase derMenschen zwar seine leerenBehauptungen beinhaltet, nicht aber den sie entkräftendenFaktencheck. Oder dass dieAufmerksamkeitsspanne der meistenMenschen für dieHalbwahrheiten reicht — für die Richtigstellung aber nicht mehr.“
— Sep 27, 2025 10:06PM
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Rudi’s Previous Updates
Rudi
is on page 44
„Die Radikalisierungsdynamik des Populismus macht die ihm zugrundeliegende Freund/Feind-Bestimmung ab einem gewissen Punkt schlicht unüberbrückbar. Vor diesem geistigen Hintergrund wird aus dem politischen Gegner letztlich der Feind. [...] Der Feind ist derjenige, der vernichtet werden muss.“
Es ist eigentlich klar, wohin die AfD uns führen will.
— Sep 28, 2025 12:07AM
Es ist eigentlich klar, wohin die AfD uns führen will.



Das Fatale an der gegenwärtigen Politik ist, dass sie das Spiel der Populisten mitspielt. So werben manche Parteien etwa um die (potenziellen) Wähler der Populisten. Und sie meinen, dafür genau das, was die Populisten offenbar attraktiv macht, so oder so ähnlich vertreten zu müssen. Damit verstärken sie aber vor allem die Positionen der Populisten. Sie normalisieren diese Positionen als Teil des legitimen Meinungsspektrums. Sie schaffen damit ein geistiges und gesellschaftliches Klima, in dem es etwa normal ist, rechte und rechtsradikale Positionen zu vertreten. Sie verschieben den Diskurs insgesamt nach rechts. — Nicht die Populisten, die Eablierten! Die Populisten wären nicht imstande, derartig über ihre Nische hinaus zu strahlen, wenn Teile von Politik, Medien und Gesellschaft nicht wie Multiplikatoren wirken würden. Das zeigt sich etwa in der Migrationsdebatte sehr deutlich. Das zeigt sich bei der Identitätspolitik. Und aktuell besonders plakativ beim gemeinsamen Hass auf die Grünen: CDU, CSU, Freie Wähler und Bündnis Sahra Wagenknecht konkurrieren alle um (potenzielle) Wähler der AfD. Das Feindbild Nummer Eins der AfD-Sympathisanten war — so lange sie noch Kanzlerin war — Angela Merkel. Jetzt sind es die Grünen. Also überbieten sich CDU, CSU, FW und BSW gegenseitig in der Erklärung der Grünen zum Hauptgegner. Sie wollen für die Grünenhasser besonders attraktiv sein. Was sie damit vor allem erreichen: Sie verstärken den Hass auf die Grünen. Sie normalisieren ihn. Womit das antagonistische Prinzip wieder ein wenig stärker in die Gesellschaft hineingetrieben wird und sie noch ein wenig mehr zersetzt. Was sie erreichen ist, dass der tätliche, übergriffige Protest gegen unliebsame Parteien und Politiker wieder ein bisschen normaler wird. Ob sie damit erreichen, dass sie selbst für Grünenhasser attraktiver werden? Gut möglich. Aber ob diese sie wählen, oder nicht doch die AfD, die die Grünen eben immer noch am lautesten, heftigsten und kompromisslosesten hasst, ist dann doch fraglich.“