Anna Maria’s Reviews > Nichts in den Pflanzen > Status Update

Endlich, ein bisschen Ehrlichkeit. Schade, dass die Erzählerin die nicht sich selbst gegenüber aufbringen konnte, sondern aus dem Mund ihrer Konkurrentin hören musste. Kluger Schachzug von der Autorin, so kurz vor Ende ihrer Protagonistin den Spiegel vorzuhalten.

Dieses Buch zieht mich echt komplett mit. Diese Erzählerin ist echt... Ein Meisterwerk der Selbst-Sabotage.

...lieber doch kein Buch aus der Sicht des anderen Leons, was für ein Blender!

Diese unendlichen Aufzählungen! Hätte ein bisschen Lektorat vertragen können.

Ich weiß immer noch nicht, was mir das Buch so richtig sagen will. Ist es nur ein Buch von einer Frau, die über ihre eigenen Ängste vor dem Schreiben und ihre Prokrastination schreibt? Der Stil ist jedenfalls viel besser als am Anfang des Buches. Ich habe zu spät gemerkt, dass die Kapitel Zeitsprünge sind. Kein Wunder, dass es sich zerfasert anfühlte.

Das Buch ist besser, interessanter, wenn die Erzählerin nicht so fokussiert auf sich selbst und ihr Selbstmitleid ist. Wenn sie draußen ist, in Gesprächen, sich mitreißen lässt - dann sind die Dialoge spannend und sie ist nicht so unerträglich. Jetzt, weiter in der Mitte des Buches, werden nicht mehr so viele unnötig komplizierte Worte genutzt. Die Sprache ist direkter, das gefällt mir.

Das Buch ist wie eine Aneinanderreihung zerrissener einzelner Episoden. Wie, als ob eine Freundin, die sich nicht mehr ganz an den letzten Abend erinnert, dir noch in verkatertem Zustand in einzelnen WhatsApp Nachrichten davon erzählt. Dass die Hauptfigur die ganze Zeit so viel trinkt, nervt mich. Dass sie sich für so klug hält, noch mehr. Dennoch kann ich nicht aufhören zu lesen. Es geht weiter und weiter und weiter

Die Erzählerin ist unfassbar unsympathisch, eingenommen von ihrem Neid und abwertend allen anderen gegenüber. Aber ich glaube, das ist der Punkt?