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Es ist ein völlig irrationaler und egoistischer Wunsch, mich und dich in einem neuen Wesen fortzuschreiben. Aber als ich diese Einbürgerungsurkunde wieder in der Hand hielt, wurde mir etwas klar: Ich bin endlich bereit, meine Körperlosigkeit hinter mir zu lassen und mein Da-sein-Dürfen zu fühlen.

Ich stelle mir vor, wie du das alles liest und wütend auf mich wirst, weil ich mich wieder mit Geschichten um deine Fragen herummogele. Das mag ja sein, aber ich will nicht vor dir fliehen, sondern zu dir! Und wenn du genau hinsiehst, widme ich mich mit diesen Geschichten meiner Erinnerung und beantworte damit deine Fragen. Wenn du die Einzelteile zusammensetzt, bekommst du ein vollständiges Bild.

Doch wenn Wahrheit durch Wiederholung etabliert wird - was passiert, wenn es kaum Gelegenheit für Wiederholung gibt, weil die eigene Perspektive so abseitig, so unerwünscht ist? Und wenn das, woran wir uns erinnern, unsere Identität formt - was passiert, wenn wir vergessen? Können wir unsere Identitäten auf vergessenen Geschichten bauen? Wer kann seine Identität auf vergessenen Geschichten bauen?