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“das badewasser, das ich ausschütte
nach seinem körper glänzend nass läuft er
davon
ins wohnzimmer

hier im schatten meines alters
gib mir ein gänseblümchen, denn ich kann
es in der hand halten

das gedicht heilt
die wunde, die die vernunft verursachte

ein lochmuster in den rüschen
entlang des ausschnitts seines pullovers

die nähmaschine, die man mir gab
die fäden im inneren des auges”

“nicht hinter dem schrank
nicht hinter den schubladen
nicht im mehl oder getreide oder grieß
wohnen sie
und trotzdem
tag für tag
flattert eine
motte durchs zimmer
wo uns langsam
die sonne erfüllt
tag für tag
der frühling”

“Die Blicke der anderen verließen mich, sie richteten sich auf das Kind. Sie hoben es hoch, nahmen es in ihre Arme. Ich liege noch immer auf der Geburtsliege. Ich kann nicht raus. Obwohl seitdem mehrere Jahre vergangen sind, hat niemand entdeckt, dass ich an dem Abend, als sie das Kind hochhoben, verschied, das, was jetzt unter ihnen wandelt, ist kein Mensch, sondern der abgelegte Ankunftskanal eines Kindes.”

“Und falls in der Nacht zu träumen auch bedeutet, am Leben zu sein, falls es Teil der Erfahrung ist und falls Schreiben auch Träumen ist, dann ist Schreiben genauso sehr Leben wie alles andere.
Aber das Leben verdoppelt sich in diesem Fall, weil das Geschriebene bestehen bleibt, nachdem es geschrieben wurde. Es geht als ein eigenes Leben weiter. Ist dieses Leben ein echtes, lebendiges Leben? Eine Lebensform?”

„Mein Problem ist wohl, dass ich zu sehr der Literatur zugewandt bin, alles ist Fiktion für mich, alles kann man schreiben.
Aber das gilt nicht für eine Mutter. Wir verlangen von einer Mutter, dass sie nicht so über ihre Kinder schreibt, über ihre Mutterschaft. Für eine Mutter kann nicht alles Fiktion sein.
Man könnte sagen: […] Mutter zu werden bedeutet, das Recht auf Fiktion zu verlieren.“