März 2017
Mittwoch, 8. März 2017 - Vierzehnuhrsieben, fünfkommasieben. Schüttet. Eben im Autoradio Telemanns Konzert für Viola, zwei Violinen und Basso continuo. „Das war schon ein guter Kerl, dieser Telemann“. Hat Matthias Beltz gesagt.
„Wer morgens aufsteht“, schreibt Salomon Korn, „muss wissen, dass an diesem Tag die Demokratie neu erkämpft werden muss. (…) Wer mit dem Unvorhergesehenen, dem Vielfältigen, dem Differenzierten nicht leben kann, ist für die Demokratie nicht wirklich reif.“
Wie er mir schon jetzt auf den Senkel geht, der Kandidat Schulz, mit seinem Engagement für die „hart arbeitenden Menschen“, das er – gefühlt – in jedem zweiten Satz seiner hölzernen Reden behauptet. Und weit und breit niemand, der sich mal für uns Faulenzer ins Zeug legte.
Was einem alles entgehen kann, wenn man sich nicht gelegentlich im Abseits umtut: Nie gelesen hatte ich Robert Frosts hinreißendes Gedicht „The Road Not Taken“. Und während ich noch an einer eigenen herumstümpere, entdecke ich Paul Celans Übertragung, die auf beglückende Weise vollkommen ist.
„Von der Freude eines solchen Augenblicks kann man ein Leben lang zehren“. Das wiederum schrieb J. A. Baker im „Wanderfalken“, als er an Heiligabend auf dem Ast einer Eiche den Sperber entdeckte. „Der Wanderfalke“ – eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Hätte es der Filmemacher Werner Herzog nicht zur Pflichtlektüre für seine Studenten gemacht, wäre ich nie drauf gestoßen.
Todestag von Louise Colet – Dass auch einmal noch von ihr die Rede sei und nicht nur von ihrem Geliebten Gustave Flaubert, der sie so schnöde abserviert hat.
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