Still und leise
Habe ich jemals davon geträumt, Bestsellerautorin zu sein?
Ich glaube nicht. So vermessen wäre ich nie gewesen. Ich gebe zu, ich habe davon geträumt, Schriftstellerin, bzw. Buchautorin zu sein. Als ich die relative Aussichtslosigkeit erkannte, einen Verlag zu finden, indem ich Manuskripte anbot, und ich den Weg über die Veröffentlichung per PoD wählte, war ich schon zufrieden. Ich hielt mein Buch in Händen und war glücklich. An den Moment erinnere ich mich ganz genau, es war ein Moment stiller, glücklicher Freude.
Und jede weitere Entwicklung machte mich glücklich. Jedes verkaufte Buch, jede geschriebene Widmung, jede Lesung, jede Zeitungsartikel, jede Bestellung via Amazon, jede Order einer Buchhandlung - jedes Mal war ich glücklich und vollkommen zufrieden. Niemals hätte ich mit mehr gerechnet, hätte gar mehr erwartet. Mein größtes Ziel hatte ich im September 2005 erreicht, als ich Unter Haien in Händen hielt, durchblätterte, das Impressum las und meine Gedanken und Worte in gedruckter Form zwischen Buchdeckeln sah.
Fünf Jahre später bin ich Lichtjahre von diesem Moment entfernt und doch keinen nennenswerten Schritt weiter, denn nach wie vor ist das, was ich am liebsten tue, das Schreiben. Wenn ich mich in einem ruhigen Moment umdrehe und zurückblicke - was ich zugegebenermaßen selten tue, denn ich bin ein Mensch, der im Jetzt und Hier lebt - dann habe ich ein ähnliches Gefühl wie bei einem Ausritt vor ein paar Jahren, als wir mit den Pferden die Diretissima auf den Eichkopf hochgeritten sind und ich zurück auf die Straße blickte: mir wird schwindelig und ich fühle mich unwirklich.
Schneewittchen hat mich ganz nach oben katapultiert. Immer wieder staune ich ungläubig und dankbar. Nichts ist für mich in diesem Jahr je selbstverständlich geworden. Ich freue mich immer wieder über unfassbare Platzierungen in Bestseller- und Verkaufslisten, über jeden Eintrag in meinem Gästebuch, über Fanpost, über E-Mails, über Fotos meiner Bücher, die man mir aus allen Teilen Deutschlands schickt, über jede Nachricht. Ich kann kaum glauben, dass die Geschichten, die ich mir ersonnen habe, bald in über 14 verschiedene Sprachen übersetzt werden, dass es Hörbücher geben wird und vielleicht sogar irgendwann Filme! Das ist so grandios, das mir und allen am Erfolg Beteiligten nach und nach die Superlative ausgegangen sind. Ich genieße es. Still und leise. Ich bin dankbar. Für mein Talent, für die Chancen, für glückliche Zufälle und Begegnungen.
Neulich fragte jemand vom Verlag besorgt, wie ich denn damit umgehen würde, wenn meine Bücher mal nicht mehr auf vordersten Plätzen stünden. Ich habe darüber nachgedacht und ich weiß, dass es für mich kein Problem sein wird. Denn ich bin ich geblieben. Ich wohne im gleichen Haus, fahre dasselbe Auto, habe dieselben Freunde und meine großartige Familie. Ruhm kommt, Ruhm geht. Meine Bücher bleiben. Ich werde sie durchblättern und mich daran erinnern, wie es war, als sie auf Platz 1 standen. Und werde mich an der Erinnerung freuen. So, wie ich mich immer freue: still und leise.
Ich glaube nicht. So vermessen wäre ich nie gewesen. Ich gebe zu, ich habe davon geträumt, Schriftstellerin, bzw. Buchautorin zu sein. Als ich die relative Aussichtslosigkeit erkannte, einen Verlag zu finden, indem ich Manuskripte anbot, und ich den Weg über die Veröffentlichung per PoD wählte, war ich schon zufrieden. Ich hielt mein Buch in Händen und war glücklich. An den Moment erinnere ich mich ganz genau, es war ein Moment stiller, glücklicher Freude.
Und jede weitere Entwicklung machte mich glücklich. Jedes verkaufte Buch, jede geschriebene Widmung, jede Lesung, jede Zeitungsartikel, jede Bestellung via Amazon, jede Order einer Buchhandlung - jedes Mal war ich glücklich und vollkommen zufrieden. Niemals hätte ich mit mehr gerechnet, hätte gar mehr erwartet. Mein größtes Ziel hatte ich im September 2005 erreicht, als ich Unter Haien in Händen hielt, durchblätterte, das Impressum las und meine Gedanken und Worte in gedruckter Form zwischen Buchdeckeln sah.
Fünf Jahre später bin ich Lichtjahre von diesem Moment entfernt und doch keinen nennenswerten Schritt weiter, denn nach wie vor ist das, was ich am liebsten tue, das Schreiben. Wenn ich mich in einem ruhigen Moment umdrehe und zurückblicke - was ich zugegebenermaßen selten tue, denn ich bin ein Mensch, der im Jetzt und Hier lebt - dann habe ich ein ähnliches Gefühl wie bei einem Ausritt vor ein paar Jahren, als wir mit den Pferden die Diretissima auf den Eichkopf hochgeritten sind und ich zurück auf die Straße blickte: mir wird schwindelig und ich fühle mich unwirklich.
Schneewittchen hat mich ganz nach oben katapultiert. Immer wieder staune ich ungläubig und dankbar. Nichts ist für mich in diesem Jahr je selbstverständlich geworden. Ich freue mich immer wieder über unfassbare Platzierungen in Bestseller- und Verkaufslisten, über jeden Eintrag in meinem Gästebuch, über Fanpost, über E-Mails, über Fotos meiner Bücher, die man mir aus allen Teilen Deutschlands schickt, über jede Nachricht. Ich kann kaum glauben, dass die Geschichten, die ich mir ersonnen habe, bald in über 14 verschiedene Sprachen übersetzt werden, dass es Hörbücher geben wird und vielleicht sogar irgendwann Filme! Das ist so grandios, das mir und allen am Erfolg Beteiligten nach und nach die Superlative ausgegangen sind. Ich genieße es. Still und leise. Ich bin dankbar. Für mein Talent, für die Chancen, für glückliche Zufälle und Begegnungen.
Neulich fragte jemand vom Verlag besorgt, wie ich denn damit umgehen würde, wenn meine Bücher mal nicht mehr auf vordersten Plätzen stünden. Ich habe darüber nachgedacht und ich weiß, dass es für mich kein Problem sein wird. Denn ich bin ich geblieben. Ich wohne im gleichen Haus, fahre dasselbe Auto, habe dieselben Freunde und meine großartige Familie. Ruhm kommt, Ruhm geht. Meine Bücher bleiben. Ich werde sie durchblättern und mich daran erinnern, wie es war, als sie auf Platz 1 standen. Und werde mich an der Erinnerung freuen. So, wie ich mich immer freue: still und leise.
Published on December 25, 2010 10:44
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