Status Updates From Anbruch der neuen Zeit: Das...

Der Widerspruch ist unübersehbar und kann von Luther mit der Konstruktion der Obrigkeit als gottgewollt nur mühsam überdeckt werden, was insbesondere in der Heilszusage an die Soldaten als «heilige Märtyrer» deutlich wird: Einerseits ist der Kampf gegen die Osmanen keine religiöse, sondern eine weltliche Pflicht, andererseits ist er heilsverbürgend – was für Luther eigentlich inakzeptabel hätte bleiben müssen.

Der Bauernkrieg in Deutschland war vor allem ein Massakerkrieg, und darin war er der spanischen Kriegführung bei der Eroberung der Neuen Welt nicht unähnlich.

Ferdinand von Österreich [...] beanspruchte aufgrund seiner Ehe mit Maria von Ungarn [...] die Stephanskrone, um die es dann zum Streit mit János Szapolyai kam, dessen Anspruch auf die ungarische Königswürde sich auf osmanischen Rückhalt und ein Bündnis mit Frankreich stützen konnte.

Notiz

Als man, wie erwähnt, bei Nikopolis auf das türkische Heer traf, wollte die französisch-burgundische Ritterschaft unbedingt allein den ersten Angriff reiten, weil das für sie eine Frage der Ehre war – mit der Folge, dass die Schlacht in eine der Franzosen und Burgunder und eine des ungarischen Aufgebots zerfiel und am Schluss beide Heeresteile eine vernichtende Niederlage erlitten.

Die Armee setzte sich aus zwei Hauptteilen zusammen: zum einen dem stehenden Heer der Zentralgewalt, den hervorragend ausgebildeten Janitscharen, und zum anderen dem Provinzialaufgebot. Zahlenmäßig waren die Provinzialtruppen überlegen, aber qualitativ bildete das aus den Pfortensklaven bestehende Janitscharenkorps die Leistungsspitze der Armee.

Schon bald entstand eine wahre Flut von Berichten, was daran lag, dass die spanische Krone jedem, der nach Las Indias fuhr, auferlegte, das Gesehene und Geschehene an den Indienrat zu vermelden. [...] Sie wurden allerdings nicht veröffentlicht, sondern gehörten zu den arcana imperii, den Geheimnissen der spanischen Herrschaft über die Neue Welt.

Die portugiesischen Hauptstützpunkte in Indien und auf den Gewürzinseln sowie an der afrikanischen Küste eigneten sich nicht als Basis für eine eigenständige Herrschaft, und die mit den Stützpunktkolonien zu erzielenden Gewinne waren lange Zeit deutlich höher als die der Spanier.

[...] die Motivation war nur das eine, die Fähigkeit dazu das andere. Um den Atlantik und die anderen Ozeane zu befahren, bedurfte es eines Technologietransfers aus dem Nordwesten Europas, wo man seit jeher mit anderen maritimen Herausforderungen konfrontiert war und infolgedessen auch andere Schiffstypen entwickelt hatte [...]. Ohne diesen [...] Transfer wäre die ozeanische Expansion [...] nicht möglich gewesen.