Status Updates From الحرب عبر التاريخ

Monty beschränkt Erfolg oder Misserfolg im Afrikafeldzug auf die Nachschubfrage.

Montys knappe, aber absolut schlüssige Analyse des Ersten Weltkriegs hat für mich einige Rätsel gelöst, muss glatt noch mal nachlesen, ob ich in dickeren Büchern was übersehen habe.

Monty zeigt auf wie die seinerzeit nicht gezogenen Lehren aus dem amerikanischen Bürgerkrieg und den kleineren (kolonialen) Konflikten und die Fortschritte der Waffentechnik den Ausbruch des Weltkriegs in Europa befürworteten.

Der technische Fortschritt bringt auch neue logistische Herausforderungen mit sich.

3000 Jahre Kriegsgeschichte in Japan, Indien und China als Vorbereitung auf die Weltkriege des 20. Jahrhunderts.

Napoleon, Wellington, Nelson, nicht ganz auf dem Niveau der vorher gehenden Kapitel.

18. Jahrhundert Großartiger Sieg bei Quebec über die Franzosen, dank der besseren Strategie, dank dummer Sparmaßnahmen dann die komplette Kolonie an ein paar Meuterer verloren, weil die Revolte nicht rechtzeitig niederschlagen konnte. Friedrich II von Preußen größter Feldherr des 18. Jahrhunderts, auch wenn seine Taktik aufgewärmte Strategie der alten Griechen war, die nächste Strategiewende verschlafen die Preußen.

Feldherren und ihre Strategien im 30jährigen Krieg, Cromwells Genie auf dem Schlachtfeld, Englands Aufstieg zur permanenten Seemacht unter seiner Führung. Frankreichs Vormacht auf dem Kontinent unter Ludwig XIV, Vaubans Festungsbaukunst und Marlboroughs strategisches Genie.
Scheitern Karl XII in Russland. Eines der besonders gelungen Kapitel, das einem mühelos strategisches und historisches Wissen vermittelt.

Spaniens Aufstieg zur Weltmacht und ihr Untergang zur See

Die Antike bewältigt, dank der militärischen Brille schrumpft Echnaton auf einen Nebensatz ohne Namensnennung. Das Alexander-Kapitel macht den Größenwahn Julians noch nachvollziehbarer, bezeichnender Unterschied: absolute religiöse Toleranz.

Mittelalter bewältigt, taktisch gut aufgestellte Infanterie mit Bogen und Piken schlägt Ritterheere.

Nieder- und Untergang von Byzanz, Kreuzzüge und Aufstieg des osmanischen Reiches bis Wien, alles kurz und knapp und mit eindeutigem Schwerpunkt auf die technische und strategische Entwicklung. Die lakonische Art von Monty und seiner Junghistoriker, die trotzdem (verpasste) Chancen und Risiken aufzeigen, lässt Gibbon doch ziemlich geschwätzig erscheinen.

Jetzt weiß ich endlich, warum die Byzantiner, obwohl die taktisch flexibelsten und am vielseitigsten Kämpfer gegenüber den Seldschucken (Türken) in die Rückhand gerieten, obwohl die den islamischen Sturm auf dem Gipfel abwehren konnten. Ein König wich von der Defensivtaktik ab und suchte eine Entscheidungsschlacht, die Kapital verloren ging. Lese erst mal bis zur finalen Belagerung von Byzanz weiter, danach Gibbon.

Habe erst einmal das Völkerwanderungskapitel vorgezogen, Monty kennt und zitiert seinen Gibbon ist aber bei Analysen des militärischen Teils die kompetentere Auskunftsperson.