Status Updates From Himmelssturz

langweilig

154 + Schluss Helenes Story von ihrem von einer preisgekrönten Made ausgenutzten Schriftstellerbruder, der sein Personal nicht sterben lassen kann, reißt das Buch aus einem ziemlich lang anhaltenden Zwischentief. Anscheinend ist Hens derselben Ästhetik verpflichtet wie der Bruder, dessen Hauptehrgeiz aus authentischen Tischsituationen besteht.

Auf Seite 119 macht Hens einen unangekündigten Sprung ins chronologisch letzten Kapitel und nach Lissabon, ohne den Ort zu nennen, so dass der Leser nur noch Bahnhof und Freibier versteht. Vermutlich gab es dafür Bestnoten von einschlägiger Kritikerseite, da ich nicht weiter kam, habe ich mich das letzte Kapitel reingezogen, um noch ein paar Seiten zu machen. Danach ging das Buch auch wieder chronologisch.

Auf Seite 58 erfahren wir endlich, dass diese Helene, die der Erzähler schon endlos lange anschmachtet, blond ist. Wie ich solche Bücher hasse, die Haarfarbe ist schließlich kein Muttermal am Po, das bei passender Gelegenheit enthüllt werden kann. Die Ehe ist während der ganzen Erzählzeit schon im Sinkflug, insofern weckt der Klappentext falsche Erwartungen.

Der Anfang war vielversprechend, aber seitdem diese Helene die Sprechstunde des Erzählers mit ihren pointenfreien Erzählungen aus den Fünfzigern blockiert, denke ich doch, es ist so ein typischer Deutscher Roman, den allenfalls die Kritiker lieben. Futter für das literarische Quartett, Denis Scheck wird auch als Bejubler zitiert.

In dieser angeblich ideale Ehe, scheint schon jetzt der Wurm drin zu stecken.