Christoph’s Reviews > Der letzte Cimamonte > Status Update

Für das Buch braucht es einen langen Atem. Andauernd schwelt der Konflikt zwischen dem Ich-Erzähler und seinem Rivalen vor sich hin, aber nie eskaliert die Situation tatsächlich. Immerhin wurde nun angekündigt, dass die Geschichte ihrem Höhepunkt entgegensteuert. Mal schauen...

Sieh an: Es braucht nur eine Frau aufzutauchen und schon ist der "Duca" deutlich milder gestimmt.

Die Passagen mit der Familiengeschichte der Cimamontes sind ein wenig länglich. Aber ansonsten: Immer noch sehr gut. Allerdings kommt mir der Ich-Erzähler auch nicht ganz "koscher" vor. Der steigert sich schon arg in seine Ablehnung gegen den Großbauern hinein - fast so, als wären die Cimamontes nach wie vor die uneingeschränkten Herrscher über Dorf, Tal und Wälder.

Streng genommen ist noch nicht allzu viel passiert: Der zurückgezogen lebende letzte Spross einer Adelsfamilie erfährt, dass jemand einen Teil seines Waldes gerodet hat. Aber wie das beschrieben ist, ist großartig und beklemmend. Die raue Landschaft, das langsam aussterbende Bergtal, die erste Begegnung des "Duca" und seines Gegenspielers in der Bar - da braut sich Unheilvolles zusammen.

Gleich auf den ersten Seiten Krähen, die sich überall und immer unverschämter ausbreiten. Das kenne ich von meinen Spaziergängen, damit kann ich etwas anfangen.