Anna Carina’s Reviews > Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme. > Status Update

Anna Carina
Anna Carina is finished
Von Glasersfeld zur Re-Präsentation.
Und er legt den Finger in die Wunde, wie entscheidend das Begriffliche Verständnis ist, wenn Texte in andere Sprachen übersetzt werden.
Da das Thema gerade große Relevanz in einer Diskussion hatte, füge ich das längere Zitat von von Glasersfeld im Kommentar ein.
Aug 01, 2025 09:12AM
Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme.

5 likes ·  flag

Anna Carina’s Previous Updates

Anna Carina
Anna Carina is finished
Kapitel Kybernetik
„Die formale Bewältigung der Selbstreferenz wurde in dramatischer Weise durch den Indikationskalkül von Spencer Brown gefördert… Die Realität wird interaktiv konzipiert,denn Beobachter und Beobachtetes bilden ein wechselseitig voneinander abhängiges Paar...Objektivität ist die Selbsttäuschung eines Subjekts,daß es Beobachten ohne ein Subjekt geben könne.“
Aug 03, 2025 09:03AM
Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme.


Anna Carina
Anna Carina is finished
„…nicht bereit, die Suche nach ontologischer Wahrheit aufzugeben.
Manche ernsthafte Kritiker des Radikalen Konstruktivismus werden von der gleichen Überzeugung angetrieben. Sie weigern sich einzusehen, daß diese Theorie des Wissens ein Werkzeug sein soll, das nach seiner Nützlichkeit beurteilt werden muß und nicht als metaphysischer Entwurf anzusehen ist.“

Meine Fragestellung im Kommentar:
Jul 26, 2025 08:32AM
Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme.


Anna Carina
Anna Carina is finished
„Ich nannte mein eigenes Modell
»radikal« und formulierte seine beiden Grundprinzipien so:
a) Wissen wird vom denkenden Subjekt nicht passiv aufgenommen, sondern aktiv aufgebaut.
b) Die Funktion der Kognition ist adaptiv und dient der Organisation der Erfahrungswelt, nicht der Entdeckung der ontologischen Realität.“
Jul 25, 2025 10:56PM
Radikaler Konstruktivismus. Ideen, Ergebnisse, Probleme.


Comments Showing 1-1 of 1 (1 new)

dateUp arrow    newest »

message 1: by Anna Carina (new) - added it

Anna Carina „Meine zweite, die semantische, Bemerkung hat mit dem Wort
»Repräsentation« und seinem Gebrauch in der englischen Sprache zu tun. Wie viele andere Wörter hat auch das Wort »repre-sentation« verschiedene Bedeutungen. Im allgemeinen werden die Benutzer des Englischen mit Mehrdeutigkeiten gut fertig, im Falle dieses Wortes gibt es aber eine eigentümliche Schwierigkeit:
Eine seiner Mehrdeutigkeiten scheint nicht vom ursprünglichen Gebrauch des Wortes im Englischen herzurühren, sondern von seiner unglücklichen Verwendung durch Übersetzer deutscher philosophischer Texte. Vielleicht ist diese Mehrdeutigkeit auch schon alter, in der Philosophie ist sie aber mit der Übersetzung von Kants Kritik der reinen Vernunft Allgemeingut geworden.
Die im Deutschen klar geschiedenen Wörter »Vorstellung« und
»Darstellung« wurden beide durch das englische Wort »repre-sentation« wiedergegeben. Für Sprecher des Englischen bedeutet es eine Reproduktion, eine Kopie oder ein anderes Gebilde, das mit einem Original irgendwie isomorph ist. Diese Bedingung paßt gut zu dem Wort »Darstellung«, nicht aber zu »Vorstel-lung«. Das Wort »Vorstellung« wird von Kant in allen seinen Arbeiten gebraucht und hätte besser als »presentation« übersetzt werden sollen, denn dieses bezeichnet unter anderem die Vorführung eines Zauberers und wird auch im Theater benutzt (zum Beispiel fragt man: Wie viele Vorstellungen gibt es am Samstag?).
Die Vermengung der beiden Begriffe in einem erkenntnistheoretischen Zusammenhang ist natürlich verheerend. Obwohl beide deutschen Wörter sich auf begriffliche Strukturen beziehen, enthalten sie doch unvereinbare Merkmale. Das Element der autonomen Konstruktion ist ein wesentlicher Teil der Bedeutung von
»Vorstellung«. Geht es verloren, dann wird eine der entscheidenden Aspekte von Kants (und Piagets) Theorie unverständlich.“


back to top