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Halber Kapitel
Halber Kapitel is on page 73 of 192
Ein Trip, bei dem ich immer mal wieder nicht weiß, wo mir der Kopf steht. Kollaborateure, Henker, Knaben. Eine Katze lässt sich nicht töten, weil sie vielleicht der Teufel ist. Ein gotteslästerliches Gebet voller Demut. Johanna von Orleans menstruiert bei ihrer Hinrichtung. Erotik der Grausamkeiten. Eher überwältigend als berührend, aber das Zitat über die Hoffnung folgt als Kommentar.
Aug 25, 2025 01:12PM
Das Totenfest

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Halber’s Previous Updates

Halber Kapitel
Halber Kapitel is on page 128 of 192
Ein gewagtes Spiel mit Masken und Perspektiven, der der Vergewaltigung, dem Mord, der Demütigung versucht, subversive Schönheit, Freiheit, Melancholie, Erfüllung zu entreißen. Allerdings mit den Zähnen. Einzigartig.
Sep 13, 2025 08:22AM
Das Totenfest


Halber Kapitel
Halber Kapitel is on page 54 of 192
Um die Geschichte seines toten Geliebten, aus heutiger Sicht durchaus eine Beziehung mit mißbräuchlichen Zügen, zu erzählen, reißt uns Genet/Erzähler in einen Strom aus Erinnerung und Phantasma, Sicht- und Körperwechselwechsel, Rückblende und Betrachtung. Alles schwimmt in einem unruhigen Rausch durch- und ineinander, sprachgewaltig und erotisch aufgeladen - ich verstehe einiges nicht, genieße aber den Flow
Aug 19, 2025 11:23AM
Das Totenfest


Halber Kapitel
Halber Kapitel is on page 28 of 192
Aug 18, 2025 04:54AM
Das Totenfest


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Halber Kapitel Der Kummer, Jean seit vier Tagen in einem engen Grab, in einem Sarg aus weißem Holz, und seinen Körper bereits in Auflösung zu wis-sen, war so groß, daß ich nahe daran war, einen Wissenschaftler ganz im Ernst zu fragen: «Sind Sie sicher, daß man ihn nicht wieder lebendig machen kann?» Der Wahnsinn dieser Frage ist mir auch heute noch nicht deutlich; denn nicht meine Vernunft stellt sie, sondern meine Lie-be. Da ich keinen Gelehrten zur Hand hatte, fragte ich mich selbst. Vor Hoffnung zitternd wartete ich auf die Antwort. Die Hoffnung brachte wahrhaftig alles um mich her, alles in mir zum Zittern. Ich wartete auf eine Lösung, die nur die Hoffnung erfinden konnte.
Dieses Zittern war das Flügelschlagen, das einem Flug voraneilt. Ich weiß, daß eine Wiedererweckung nicht möglich sein kann und auch damals nicht möglich war; aber es ist mir unbegreiflich, daß nicht mir zuliebe die Ordnung der Welt aufgegeben wird. Einen Augenblick lang erwog ich den Gedanken, einen Mann zu kaufen, einen Totengräber, der mir ausgraben sollte, was von dem Kind übriggeblieben war, damit ich einen Knochen, einen Zahn in meinen Händen halten könnte, damit ich noch einmal erführe, daß ein solches Wunder wie Jean möglich war.


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