Hendrik’s Reviews > Bannmeilen. Ein Roman in Streifzügen > Status Update

Eine Zeit lang schaue ich auf diese Karte als auf das Inbild meiner erschreckenden Gedankenlosigkeit, bis ich mich dafür schäme, doch nur wieder an mich gedacht zu haben.

Die permanente Zurschaustellung ihrer Schamgefühle ist so spießig deutsch wie überflüssig. Ihre Bobo-Befindlichkeiten verstellen leider allzu oft den Blick auf die Umgebung. Die Passagen wo sie sich selbst zurücknimmt lesen sich viel besser.

Ich wünschte die Erzählerin und ihr Begleiter fänden endlich einen Ausweg aus dem ironischen Modus. Thierry wirkt dadurch leider unnötig arrogant, während sie geradezu unterwürfig erscheint. Kaum stellt sie eine Frage, antwortet er in einem herablassenden Ton, der ihre Unwissenheit bloßstellen soll. Darauf folgt von ihr sogleich das pflichtschuldige Eingeständnis ihrer Naivität. Das nervt gehörig auf die Dauer.