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Blinde Flecken reflektorisch einzuholen, bereitet mir Kopfzerbrechen. Das geht wohl nur über den Umweg der Interpenetration und auch der doppelten Kontingenzerfahrung - insoweit muss ich mich teilweise kontrolliert fallen lassen, um neue Denkrichtung beschreiten, andererseits aber die Begriffe aufrechterhalten, um überhaupt Informationen verarbeiten zu können. Ich würde fast meinen, das nennt sich Dialektik - das Abtasten des blinden Fleckes durch blinde Verschiebung.

Alexander wrote: "Blinde Flecken reflektorisch einzuholen, bereitet mir Kopfzerbrechen. Das geht wohl nur über den Umweg der Interpenetration und auch der doppelten Kontingenzerfahrung - insoweit muss ich mich teilw..."

Weiß du, ich denke dass die Interpenetration von sozialem und psychischem System Lacan auf das Spielfeld ruft. Die Latenz ist für mich nichts anderes als der Mangel. Die Emotionen des psychischen Systems können nicht durch die Sprache des sozialen Systems vollständig ausgedrückt werden. Es geht etwas verloren, das ist die Latenz. Sie benötigen einander, um überhaupt als Systeme zu funktionieren, produzieren aber ihre Spaltung, die blinden Flecken. Dh wir haben eine doppelte Latenz. Die das System selber erzeugt und die, die durch die Interpenetration erzeugt wird.

Ich verstehe Luhmann so, dass es durch die Temporalisierung (system ändert sich z.B. schneller als die Reflexion greift) und die Auopoieses keine Möglichkeit gibt die blinden Flecken einzuholen. Jede Reflexion verändert sie direkt wieder. Ich kann zwar durch Handlung, ja auch indem ich aus meiner Rolle falle "fallen lassen", die Lücken sichtbar machen. Die Latenz an sich, erfahre ich aber nicht.

Für mich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass es nicht darum geht den Mangel oder die blinden Flecken einzuholen, sondern zu wissen, sie sind da und sie halten uns und Systeme im Werden. Also kann ich nur versuchen meine Strukturen so fluide wie möglich zu halten, um Veränderungen mitgehen zu können und offen zu bleiben, Handeln und aufmerksam bleiben.

Also ja, ich stimme deinem Gedanken zu, aber nur als Wachsamkeitsfaktor, nicht um etwas einzuholen oder sie einzusammeln. Wahrscheinlich würde ich ehr den Weg darüber gehen, zu begreifen was es nicht ist. Wahrscheinlich meinst du das, wenn man deinen Gedanken breiter ausformulieren würde, da du ihn ja dialektisch begreifst. Also gehst du ja irgendwo selber in die Negation.

mhh, "Blinde Verschiebung" ja du meinst dasselbe wie ich. Du versucht den blinden Fleck, ohne ihn zu begreifen über die Lücke, als dem, was es nicht ist, in die Synthese zu führen und ihn darüber in einer neuen Form zu stabilisieren. Ok, denke ich habe deinen Gedanken verstanden. Hat eine Weile gebraucht.