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Erinnerung Quotes

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Bernhard Schlink
“Warum macht es mich so traurig, wenn ich an damals denke? [...] Ist es das Wissen, was danach kam und daß danach nur ans Licht kam, was schon da war?
Warum? Warum wird uns, was schön war, im Rückblick dadurch brüchig, daß es häßliche Wahrheiten verbarg? [...] Weil Glück nur stimmt, wenn es ewig hält? Weil schmerzlich nur enden kann, was schmerzlich gewesen ist, unbewußt und unerkannt?
[...] Ist es das, was mich traurig macht? Der Eifer und Glaube, der mich damals erfüllte und dem Leben ein Versprechen entnahm, das es nie und nimmer halten konnte? [...] Ist diese Traurigkeit die Traurigkeit schlechthin? Ist sie es, die uns befällt, wenn schöne Erinnerungen im Rückblick brüchig werden, weil das erinnerte Glück nicht nur aus der Situation, sondern aus einem Versprechen lebte, das nicht gehalten wurde? (SS.38-39)”
Bernhard Schlink, The Reader

Rafik Schami
“Aber was war das überhaupt, das Gedächtnis? Salman überlegte, schrieb auf, strich vieles wieder durch und fand, dass es zu simpel wäre, das Gedächtnis nur als Archiv zu betrachten. Es war viel mehr. Tage brauchte er, bis er das passende Bild fand: Das Gedächtnis ist eine unsichtbare Stadt. Die hat mehrere Vergnügungsviertel, Geheimverstecke, Reparaturwerkstätten aller Art, einen Friedhof, eine Leichenhalle, ein Krematorium, mehrere Tempel für Heilige, dunkle Gebiete, die man fürchtet und meidet, ein Museum, Verliese für Verhasste, Kühlräume, einen Heizkessel zum Aufwärmen alter Erlebnisse und Gärten, die gegossen, gepflegt oder vernachlässigt werden. Auch Supermärkte für glitzernden Schrott, Lügen und Legenden, die er in der Familie, Schule und Kirche für wahr gehalten und gespeichert hatte und die sein Denken beeinflussten.”
Rafik Schami, Sophia oder Der Anfang aller Geschichten

Marcel Proust
“Die Erinnerung an ein bestimmtes Bild ist wehmutsvolles Gedenken an einen bestimmten Augenblick; und Häuser, Straßen, Avenuen sind flüchtig, ach! Wie die Jahre.”
Marcel Proust, Swann’s Way

Søren Kierkegaard
“Wiederholung und Erinnerung sind die gleiche Bewegung, nur in entgegengesetzter Richtung; denn dasjenige, woran man sich erinnert, ist gewesen, wird rückwärts wiederholt, während die eigentliche Wiederholung eine Erinnerung in vorwärtiger Richtung ist.”
Søren Kierkegaard

Laura Chouette
“Die Erinnerungen im Herzen sind am schwersten zu vergessen”
Laura Chouette

André Aciman
“Du hast mir nie verziehen, was?"
"Es gab nichts zu verzeihen. Im Gegenteil, ich bin dankbar für alles. Ich erinnere mich nur an Gutes."
Das hatte ich Leute im Film sagen hören. Sie schienen es zu glauben.”
André Aciman, Call Me By Your Name

Bernhard Schlink
“Es ist eines der Bilder von Hanna, die mir geblieben sind. Ich habe sie gespeichert, kann sie auf eine innere Leinwand projizieren und auf ihr betrachten, unverändert, unverbraucht.”
Bernhard Schlink, The Reader

William Faulkner
“Es gab einmal – Merken Sie, wie sich, von der Sonne an dieser Wand hervorgepresst, der Duft der Glyzinie herauslöst und (vom Licht ungehindert) wie in einer heimlichen Weiterleitung von Teilchen zu Teilchen der Myriaden von Elementen der Dunkelheit dieses Zimmer durchdringt? Das ist die Substanz der Erinnerung – Gefühl, Gesicht, Geruch: die Muskeln, mit denen wir sehen, hören und fühlen – nicht Bewusstsein, nicht Denken: So etwas wie Gedächtnis gibt es nicht: Das Gehirn entsinnt sich nur dessen, wonach die Muskeln greifen: nicht mehr, nicht weniger: Und was dabei herauskommt, ist normalerweise ungenau und falsch und verdient nur die Bezeichnung Traum.”
William Faulkner, Absalom, Absalom!

Toyo Shibata
“ERINNERUNG II

Kind an der Hand
wartete ich am Bahnhof
auf deine Heimkehr
entdeckte dich
in der Menge der Menschen
und winkte

die kleine Straße die wir drei gingen
duftete süß nach Osmanthusblüten
und aus einem Haus
erklang ein Lied aus dem Radio

wie es dem Bahnhof
und der kleinen Straße
wohl geht?”
Toyo Shibata, Du bist nie zu alt um glücklich zu sein - Lebensweisheiten einer Hundertjährigen

Zyta Rudzka
“Einen Moment lang hielt ihn das Ächzen der Schränke auf, das mitleiderregend war, ähnlich einem weinerlichen Geigenton, und zugleich boshaft, wie er es aus der Kindheit in Erinnerung hatte.
Jetzt aber, als er es zum ersten Mal von so Nahem hörte, ergriff die Klage des Möbelstücks machtvoll Nathans Körper, nahm ihn in einer klebrigen Umarmung gefangen, ehe sie ihn schüttelte und losließ, er selbst aber geriet ins Wanken, klammerte sich an die Regalbretter. Der in der Kleidung eingesperrte Geruch eines weiblichen Körpers stieg ihm in die Nase, vermischt mit dem Duft bitteren Rosenöls, das Mordka sich zur Vorbeugung von Asthma-Anfällen in die Schläfen einmassiert hatte.”
Zyta Rudzka, Mikwe

Zyta Rudzka
“Die Katzen wussten, das Nathan, den man weder zu den Kindern noch zu den Alten zählen konnte, unbewusst die besten Jahre durchlebte, in denen weder die Entdeckung eines Gefühls noch die Erinnerung daran Macht über uns haben.”
Zyta Rudzka, Mikwe

“behalte den flug im gedächtnis

ob schnee lag. ob uniformierte patroullierten. ob
es morgen war oder abend. ob viele taschentücher
aufgebraucht wurden. ob ich müde war. ob über-
haupt jemand an der absperrung stand. ob die luft
anders roch als sonst. ob die grenzer am flughafen
nett waren oder bedrohlich. ob wir gefrühstückt
hatten an diesem tag. ob ich ein buch im handgepäck
hatte. ob ich mich von irgendjemandem verabschie-
det habe. ob die sonne schien. ob ich angst hatte. ob
ich einen fensterplatz oder einen am gang hatte. ob
ich den berg in wahrheit überhaupt sehen konnte.
ob die geschwister quengelig waren. ob wir abends
irgendjemandem bescheid gegeben haben. ob ich
verstand, warum die frau ständig von heimat sprach.
ob ich ahnte, dass der mann nicht ahnte, dass es für
immer war. ob ich vorher noch einmal durch den
garten gegangen bin. ob jemand die tür hinter uns
schloss. ob ich mich noch einmal umgedreht habe.”
Sudabeh Mohafez

Faten El-Dabbas
“Was ihnen im Gedächtnis bleibt
sind keine Heldentaten
sondern Taten aus Liebe
und dein lachendes Gesicht
trotz aller inneren Kriege.”
Faten El-Dabbas

“Ich mag Fotografie, da sie den Moment konserviert.”
Dahi Tamara Koch

Joachim Meyerhoff
“Erst wenn ich es geschafft haben werde, all diese abgelegten Erinnerungspäckchen wieder aufzuschnüren und auszupacken, erst wenn ich mich traue, die scheinbare Verlässlichkeit der Vergangenheit aufzugeben, sie als Chaos anzunehmen, sie als Chaos zu gestalten, sie auszuschmücken, sie zu feiern, erst wenn alle meine Toten wieder lebendig werden, vertraut, aber eben auch viel fremder, eigenständiger, als ich mir das jemals eingestanden habe, erst dann werde ich Entscheidungen reifen können, wir die Zukunft ihr ewiges Versprechen einlösen und ungewiss sein, wir sich die Linie zu einer Fläche weiten.”
Joachim Meyerhoff, Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

Rutger Bregman
“Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen.
- George Santayana (1863-1952)”
Rutger Bregman, Utopia for Realists: How We Can Build the Ideal World

Laura Chouette
“Was uns die Liebe jetzt gibt, wird einmal zur schönsten Erinnerung.”
Laura Chouette

Laura Chouette
“Wir fühlen so viel und erinnern uns an so wenig.”
Laura Chouette

Laura Chouette
“Die besten Erinnerungen sind immer noch die Momente, die wir fast verpasst hätten.”
Laura Chouette

Laura Chouette
“Was uns die Liebe jetzt gibt,
wird einmal zur schönsten
unserer Erinnerung.”
Laura Chouette

Antje Rávic Strubel
“Erst, wenn eine Französin, wenn ein Deutscher bereit sind, zu sagen, der Gulag ist unser ureigenes Problem, so wie Auschwitz unser ureigenes Problem ist, steuern wir nicht mehr auf ein westliches, ein östliches, ein mittleres Europa, also auf den Zerfall Europas zu!”
Antje Rávik Strubel, Blaue Frau

“Überhaupt erinnert so manches an damals.”
Flo Osrainik, Das Corona-Dossier: Unter falscher Flagge gegen Freiheit, Menschenrechte und Demokratie

Daniel Ruczko
“Ich bin vielleicht zu alt, um jung zu sterben, aber ich bin nicht zu alt, um in Erinnerung zu bleiben.”
Daniel Ruczko, Scherben einer zerbrochenen Seele

“„Vielleicht ist das Erinnern für mich auch wie ein zugefrorener See – trüb und glatt -, an dessen Oberfläche sich von Zeit zu Zeit ein Riss auftut, durch den ich meine Hand stecken und ein Detail, eine Erinnerung im kalten Wasser fassen kann. Doch zugefrorene Seen sind heimtückisch. Mal erwischt man einen Fisch, ein anderes Mal bricht man ein und ertrinkt.”
Bastašić, Lana

Emma Lotti
“„Ich baue Welten, die noch nicht existieren – und Gefühle, die es immer gab.“
(EN: I create worlds that do not yet exist – and emotions that always have.)”
Emma Lotti

M. Aurelico
“Die guten Erinnerungen auf Papier – so will ich sie vom Herzen trennen.”
M. Aurelico, Was von uns übrig blieb: An alle gebrochenen Herzen

Laura Chouette
“Die eine Bedingung, die ich an das Leben stelle, ist nicht, für immer geliebt zu werden, sondern die schlichte Gewissheit, es zumindest für einen kurzen Moment gewesen zu sein.”
Laura Chouette

Laura Chouette
“Manche Momente bleiben ewig im Herzen, selbst nachdem es längst aufgehört hat zu schlagen – das sind die einzigen Geister, vor denen ich mich wirklich fürchte.”
Laura Chouette