Status Updates From Meister der Dämmerung: Pete...

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Manches läßt mich ratlos: Handkes Beziehungsunfähigkeit und die Wut- und Gewaltausbrüche, die er nicht im Griff hat, sind befremdlich; sein sonderbares Engagement für Serbien, vor allem der Besuch der Trauerfeier für Milosevic kann auch Herwig nur ansatzweise erklären als Widerstand gegen die gängigen (Vor)Urteile in der Presse, die vieles glauben läßt und doch nichts weiß.

Plötzlich das Gefühl, ich könne mir nach langen Jahren Bücher von Kafka oder Handke wieder zutrauen. Verwirrung. Ist es nur ein merkwürdiger Moment oder mehr?

Das letzte Kapitel war wieder eines der journalistischeren, aber überwiegend muss sich Herwig nicht den Vorwurf der Oberflächlichkeit und des Klischees gefallen lassen. Sympathisch auch, dass er eine notwendige Distanz zum Objekt (=Subjekt) seines Buches wahrt.

Interessantes Kapitel: Wie werden Kindheitseindrücke in Sprache gebannt, wie wird Literatur daraus?

Diese bereits früb bestehende Überzeugung etwas Besonders zu sein (inklusive der Verachtung für andere) sind manchmal schon zum Erbrechen...

Das ist alles ganz eingängig beschrieben. Dennoch bin ich immer etwas skeptisch, wenn das literarische Werk in solchem Maße für die Beweisführung einer Biografie herangezogen wird. Fiktion ist sicher oft, und im Falle Handkes ganz offensichtlich, autobiografisch gefärbt. Wenn sie aber völlig gleichbedeutend mit der autobiografischen Realität wäre, wäre sie keine Kunst mehr.