Offr’s Reviews > Der Fuchs und Dr. Shimamura > Status Update

Anfang März 1923, es hatte noch einmal geschneit, sah Shimamura Shunichi zum ersten Mal einen Fuchs. In der Dämmerung stand er still zwischen den Quittenbäumen. Es war eine Füchsin und sie trug ein Füchslein im Maul. Das schwache Licht, das aus dem Haus drang, ließ ihre Augen leuchten. Shimamura ging in die Hocke. Da nahm sie Reißaus.

Mit einem gewissen Grauen lud er den Japaner zum Nachtmahl ein. Schließlich war er, was immer ihm fehlte, Kollege. Breuers Frau und seine kleinen Töchter waren begeistert von ihm und gerieten alle drei in eine alberne, hektische Stimmung. Der Japaner sprach kurz über Myelitis, dann über Wiener Baukunst und Clemens Brentano. Nach diesem Abend bestellte ihn Breuer lieber wieder in die Praxis [...].

»In Berlin«,[...], »Wo ich ein ganzes Jahr ver brachte oder vielleicht sogar zwei, verfasste ich amn Feierabend schockweise Artikel, warum Japan gut für die Nerven ist. Penetrantes Auf-dem- -Boden-Hocken, alter Rettich zum Frühstück, eine Sprache ohne Numerus oder Genus, wegfliegende Häuser, Familienstammbäume, Familienbadewannen, acht Millionen Götter, Erdbeben, Seebeben et cetera. Das stähle alles die Nerven [...].

Dann ging das Mädchen übers Dach. Es glitt lautlos den First entlang, auf allen vieren, Hand über Hand, Zeh über Zeh. In der Mitte des Daches, [...] , blieb sie sitzen. [...] Dann zog sie sich aus. Sie zog das Nachtkleid aus, [...], und sie zog ihre Menschenhaut aus, durch eine glatte Öffnung am Bauch, und ihr Menschenhaar schüttelte sie auch ab und putzte sich, als sie befreit waren, die Ohren.

Sachiko erinnerte sich mit schlechtem Gewissen an den einen Brief, von dem sie ihrem Mann nie erzählt hatte. Den hatte sie aufgehoben, unter dem Boden des Südzimmers in einem holländischen Pharmakologiebuch ihres Vaters. Das war ein Brief von einem, der Shimamuras komplette Holzschnittsammlung wollte und schon den Preis dafür genannt hatte, einen guten. Dem würde Sachiko schreiben, wenn ihr Mann gestorben wäre [...].