,

Einsamkeit Quotes

Quotes tagged as "einsamkeit" Showing 1-29 of 29
Hermann Hesse
“Einsamkeit ist Unabhängigkeit, ich hatte sie mir gewünscht und mir erworben in langen Jahren. Sie war kalt, o ja, sie war aber auch still, wunderbar still und groß wie der kalte stille Raum, in dem die Sterne sich drehen.”
Hermann Hesse, Steppenwolf

Thomas Mann
“Die Beobachtungen und Begegnisse des Einsam-Stummen sind zugleich verschwommener und eindringlicher als die des Geselligen, seine Gedanken schwerer, wunderlicher und nie ohne einen Anflug von Traurigkeit. Bilder und Wahrnehmungen, die mit einem Blick, einem Lachen, einem Urteilsaustausch leichthin abzutun wären, beschäftigen ihn über Gebühr, vertiefen sich im Schweigen, werden bedeutsam, Erlebnis, Abenteuer, Gefühl. Einsamkeit zeitigt das Originale, das gewagt und befremdend Schöne, das Gedicht. Einsamkeit zeitigt aber auch das Verkehrte, das Unverhältnismäßige, das Absurde und Unerlaubte.”
Thomas Mann, Der Tod in Venedig

Jessica Koch
“Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher, aber dafür sind Schiffe nicht gemacht. Das Gleiche gilt übrigends für Menschen. [...] Auch wir fühlen uns am sichersten, wenn wir allein zu Hause bleiben und alle Gefahren von uns fernhalten. Am besten auch alle anderen Menschen, um nicht verletzt oder enttäuscht zu werden. [...] Aber dafür sind Menschen eben auch nicht gemacht. Genauso wie ein Schiff im Hafen von Salz und Algen zerfressen wird, passiert das beim Menschen mit Einsamkeit und Angst.”
Jessica Koch, Wenn das Meer leuchtet

“Sie sind woanders. Wie auf einem anderen Kontinent, bloß im selben Haus.”
Anne Freytag, Das Gegenteil von Hasen

Judith Schalansky
“Nichts ist befreiender als selbstgewählte Einsamkeit. (Alfred van Cleef nach J. Schalansky)”
Judith Schalansky

Mascha Kaléko
“Ob alle Liebenden so einsam sind?”
Mascha Kaléko, In meinen Träumen läutet es Sturm

Wolfgang Borchert
“Ich möchte Leuchtturm sein
in Nacht und Wind –
für Dorsch und Stint,
für jedes Boot –
und ich bin doch selbst
ein Schiff in Not!”
Wolfgang Borchert, Fener, Gece ve Yıldızlar ve Ölümünden Sonra Yayınlanan Şiirleri

Madeline Miller
“Ich saß auf den Felsen und dachte an die Geschichten von Nymphen, die so lange weinten, bis sie zu Felsgestein wurden oder zu Kranichen, zu dümmlichen Kühen und zu dürren Bäumen, ihre Gedanken bis in alle Ewigkeit eingesperrt unter der Rinde. Doch wie es schien, gelang mir noch nicht einmal das. Ich war mein Leben eingesperrt, umschlossen von granitenen Wänden, die immer näher rückten.”
Madeline Miller, Circe

Robert Walser
“Ich sollte eigentlich ganz allein auf der Welt sein, ich, Helbling, und sonst kein anderes lebendes Wesen. Keine Sonne, keine Kultur, ich nackt auf einem hohen Stein, kein Sturm, nicht einmal eine Welle, kein Wasser, kein Wind, keine Straßen, keine Banken, kein Geld, keine Zeit und kein Atem. Ich würde dann jedenfalls nicht mehr Angst haben. Keine Angst mehr und keine Fragen, und ich würde auch nicht mehr zu spät kommen. Ich könnte die Vorstellung haben, daß ich im Bett läge, ewig im Bett. Das wäre vielleicht das Schönste!”
Robert Walser, Im Bureau: Erzählungen

Stefan Zweig
“Ich weiß, ich muß dann doch wieder allein sein. Und es gibt nichts Entsetzlicheres, als Alleinsein unter den Menschen.”
Stefan Zweig, Letter from an Unknown Woman and Other Stories

Arthur Schopenhauer
“Die Einsamkeit ist das Erbe aller außergewöhnlichen Seelen.”
Arthur Schopenhauer

Takis Würger
“Beim Hunger war es ein Loch gewesen, das ich im Bauch gespürt hatte. Die Einsamkeit war ein Loch, das ich in meinem ganzen Körper spürte, als wäre von mir nur die Hülle eines Menschen übrig geblieben.”
Takis Würger, Der Club

Leisa Rayven
“Manchmal bauen Leute Schutzwälle um sich auf, nicht nur um andere draußen zu halten, sondern auch, um zu sehen, ob sich irgendwer bemüht, sie einzureißen.”
Leisa Rayven, Bad Romeo

Toyo Shibata
“DER WIND, DIE SONNE UND ICH

Da der Wind
an der Glastür rüttelt
lasse ich ihn ein
dann kommt die Sonne
zu dritt halten wir
ein Plauderstündchen

Großmutter
fühlst du dich nicht einsam
so allein?
fragen Wind und Sonne
Letztendlich
sind wir Menschen
doch immer allein sage ich
Wenigstens hat man seine Ruhe, was?

Wir lachen
an diesem frühen Nachmittag”
Toyo Shibata, Du bist nie zu alt um glücklich zu sein - Lebensweisheiten einer Hundertjährigen

Mathias Énard
“In der Liebe können wir die Leiden des anderen ebenso wenig teilen wie unsere eigenen heilen.”
Mathias Énard, Compass

Mascha Kaléko
“So starb ich tausendmal. Doch da du kamst,
Mocht ich das Glück, dir nah zu sein, nicht stören.
Wie aber solltest du mein Schweigen hören,
Da du doch nicht einmal mein Wort vernahmst ...”
Mascha Kaléko, In meinen Träumen läutet es Sturm

“Es mag paradox klingen, dass Gemeinschaft befreit. Meistens verbindet man Freiheit mit Alleinsein. Aber auch das Alleinsein kann zu einem Gefängnis werden. Gemeinschaft befreit, wenn sie Geborgenheit in der eigenen Schwäche ermöglicht.”
Mira Ungewitter, Roadtrip mit Gott: Leben ist Freiheit und jeden Tag ein Abenteuer!

“Ich setzte mich in die Cafeteria und malte mir aus, wie es wohl wäre, auf dem Mond zu leben. Zumindest würde ein Mondbewohner ständigen Kontakt mir der Flugkontrolle pflegen. Er könnte sich mit dem Kontrolleur unterhalten, seine Familie ins Raumfahrtzentrum begeben und mit ihm sprechen, und er könnte sie sogar auf dem Bildschirm sehen. Man würde ihn über die Weltereignisse auf dem laufenden halten und die Spiele der Houston Astros verfolgen lassen. Vielleicht waren schon Amerikaner auf dem Mond gelandet als in Adamstown. Der Ort, an den ich reisen wollte, lag abgelegener als ein Planet.”
Dea Birkett, Serpent in Paradise

“Das Alleinsein wertzuschätzen ist offensichtlich ein nützlicher Wert, denn man kann sich nicht der Selbsterforschung widmen, wenn man von anderen unruhigen Geistern umgeben und mit ihnen in Verbindung ist. Der bewusst gewählte Rückzug ist von einer Flucht zu unterscheiden, in der wir vor uns selbst oder vor Dingen fliehen, denen wir uns nicht stellen wollen. Wenn eine Aktivität nur der Flucht dient, haben wir ein Gefühl der Unzulänglichkeit. Ein Geist, der das Alleinsein schätzt, ist ein Geist, der es genießt, für sich zu sein. Die Einsamkeit ist die beste Umgebung für die Selbsterforschung. (S. 196)”
James Swartz, Yoga der Liebe: Naradas Bhakti Sutra aus der Perspektive des Vedanta

Elizabeth Jane Howard
“Ganz allgemein sind mir Bücher inzwischen lieber als Menschen und Menschen in Büchern lieber als Menschen, die woanders sind.”
Elizabeth Jane Howard, Marking Time

Jo Lendle
“Dies ist wahrhaftig der einsamste Ort der Welt.”
Jo Lendle

Nicole Gozdek
“Sie lächelte, beinahe traurig, und der Anblick versetzte Lerio einen Stich. Es war seine Schuld, dass sich seine Schwester keine Hoffnungen auf eine Ehe erlaubte. Er wusste, was sie über ihn erzählten. Viele hielten sein zerstörtes Auge und die schrecklichen Narben in seinem Gesicht für eine Missbildung oder die Folgen einer Krankheit, also etwas Erbliches, das seine Schwestern und er an ihre Kinder weitergeben konnten. Dabei war es eine Verletzung gewesen, die sein Gesicht und all seine Aussichten auf Glück, auf Liebe und einen Partner zerstört hatte.”
Nicole Gozdek, Emanio - Der Schöne und das Biest

Till Lindemann
“...und bleibe für die Ewigkeit
die Hure meiner Einsamkeit.”
Till Lindemann, On Quiet Nights

Daniel Schreiber
“Bei Durchblättern von Büchern, die ich immer wieder zur Hand nehme, stoße ich auf Unterstreichungen wie diese: »Heute, so scheint es ihm, schreibt er mehr aus einer freien Position heraus. … Er sagt das ohne den Dünkel, der solche Unabhängigkeitserklärungen begleiten kann, und ohne die Pose des Traurigseins, mit der man eine Einsamkeit zugibt«. Die Sätze stammen aus Roland Barthes’ autobiographischem Buch Über mich selbst. Ich muss die Unterstreichung vor langer Zeit gemacht haben. Trotzdem habe ich das Gefühl, sie zum ersten Mal zu lesen.
Wenn ich in Maggie Nelsons Bluets blättere, ihren Reflexionen über das Ende einer Liebesaffäre und die Anziehungskraft der Farbe Blau, wartet, in verblassendem Neonrosa markiert, folgender Satz auf mich: »Ich habe schon seit einiger Zeit versucht, in meiner Einsamkeit Würde zu finden. Ich habe festgestellt, dass ich damit Schwierigkeiten habe.«Drei Ausrufezeichen stehen neben der Anstreichung. Es muss eine Zeit gegeben haben, in der ich mich mit Nelsons Lakonie identifizieren konnte. Tue ich das jetzt auch noch?
Und schließlich, beim Blick in Marguerite Duras’ Écrire, ihren Essay über die Einsamkeit von Schreibenden: »Sobald der Mensch allein ist, stürzt er in die Unvernunft. Ich glaube Folgendes: Ich glaube, dass eine auf sich allein gestellte Person immer schon vom Wahnsinn gezeichnet ist, da sie nichts vor dem Einbruch des eigenen Deliriums schützt.«1 Wenn ich diese Zeilen lese, schlägt mein Herz etwas schneller. Unfreiwillige Wellen des Erkennens unter Regungen des Widerstands. Haltung bewahren, den Blick nach vorn.”
Daniel Schreiber, Allein

Nicole Gozdek
“Inzwischen hatte der launische Wind seine Aufmerksamkeit anderen zugewandt. Er fuhr durch die schweren Stoffbahnen der Marktstände um Farisio herum, brachte die Flaggen und Fähnchen zwischen den Häusern zum Tanzen und die Windspiele an den Gebäuden zum Klingen, erfand mit spielerischer Leichtigkeit eine neue Melodie und gab den Luftschiffen der Wachen über der Stadt Brise einen kleinen Stups. Er erzählte ihnen allen etwas, doch Farisio merkte, dass niemand dem Wind zuhörte. Niemand außer ihm.”
Nicole Gozdek, Die Gilde der Schatten

Daniel Schreiber
“Doch der springende Punkt all dieser Serien, das, worauf sie immer zusteuern, wird leicht übersehen: Sie enden damit, dass ausnahmslos alle ihrer Protagonistinnen und Protagonisten Partnerinnen und Partner finden, Familien gründen und sich Leben aufbauen, in denen die vormals gefeierten Freundschaften nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle mehr spielen. Die während der Serie hoch gehaltenen Codes und Regeln der Freundschaft gelten zu ihrem Ende nicht mehr, wenn ihre Heldinnen und Helden im sicheren Hafen traditioneller Liebesbeziehungen angekommen sind.”
Daniel Schreiber, Allein

Ryan Gelpke
“Brücken haben immer die Verbindung symbolisiert, die Nähe zwischen zwei Endpunkten. Jetzt, da sie weg sind, sind wir isolierter, einsamer und weniger wahrscheinlich, Verbindungen zu anderen Menschen zu knüpfen”
Ryan Gelpke, Wir Die Tragischen Wenigen

“Man verstand erst, was Hunger bedeutete, wenn er bereits da war, wenn er einen von innen auffraß. Genauso wie man erst verstand, was Einsamkeit bedeutete, wenn niemand, aber auch wirklich niemand mehr da war.”
Miriam Georg

Hermann Hesse
“Meine Einsamkeit ist weder enge noch ist sie leer, sie erlaubt mir zwar das Mitleben in eine der heutigen gültigen Daseinsfprmen nicht, erleichtert mir aber zum Beispiel das Mitleben in hundert Daseinsformen der Vergangenheit, villeicht auch der Zukunft, es hat ein unendlich großes Stück Wlet in ihr raum. Und vor allem ist diese Einsamkeit nicht leer. Sie ist voll von Bildern. Sie ist eine Schatzkammer von angeeigneten Gütern, ichgewordener Vergangenheit, assimilierter Natur.”
Herman Hesse