Sprache Quotes

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Martin Heidegger
“Die Sprache ist das Haus des Seins.”
Martin Heidegger

Robert Menasse
“Das Problem mit Fremdsprachen [...], wenn man sie nicht zumindest stiefmuttersprachlich beherrschte, war, dass man immer nur sagt, was man sagen kann, und nicht, was man sagen will. Die Differenz ist das Niemandsland zwischen den Grenzen der Welt.”
Robert Menasse, Die Hauptstadt

Antoine de Saint-Exupéry
“Das Leben ist weder einfach noch verzwickt, weder klar noch dunkel, weder widerspruchsvoll noch zusammenhängend. Das Leben ist. Die Sprache allein ordnet oder verwirrt es, erhellt oder verdunkelt es, zerstreut oder vereinigt es.”
Antoine de Saint-Exupéry, Citadelle

Peter Bichsel
“Am Mann blieb der alte Fuß lange im Bild läuten, um neun stellte das Fotoalbum, der Fuß fror auf und blätterte sich aus dem Schrank, damit er nicht an den Morgen schaute.”
Peter Bichsel, Kindergeschichten

“Sprache in all ihren Facetten - ihr Lexikon, ihre Wortarten, ihre Zeitformen - ist für Menschen wie Wasser für Fische. Der Stoff unseres Denkens und Lebens, der uns formt und prägt, ohne dass wir uns seiner in Gänze bewusst wären. Wenn ich dieses Bewusstsein herstelle, wenn ich die Grenzen meiner eigenen Wahrnehmung spüre, dann löst das Demut in mir aus. Demut vor der Welt, die ich nur aus meinem eingeschränkten Blinkwinkel betrachte. Ich bin dafür dankbar für das Bewusstsein um die Existenz dieser Grenzen - ich hoffe sie bewahren mich davor, mit unwandelbaren Prämissen und Grundannahmen durch die Welt zu gehen. Das Bewusstsein für unsere Grenzen relativiert die Dinge, die wir ignorant voraussetzen. Die Dinge, die wir als universal postulieren - definieren sie doch nichts mehr als die Grenzen unseres Horizonts.”
Kübra Gümüşay, Sprache und Sein

Augustine of Hippo
“Ein Zeichen ist nämlich ein Ding, das bewirkt, dass außer seiner äußeren Erscheinung, die es den Sinnen einprägt, irgendetwas anderes aus ihm selbst im Nachdenken ausgelöst wird.”
Augustinus

Mouloud Benzadi
“Wenn man eine Sprache lernt, lernt man nicht nur, eine neue Sprache zu sprechen und zu schreiben, sondern auch, aufgeschlossen, liberal, tolerant, freundlich und rücksichtsvoll gegenüber der gesamten Menschheit zu sein.”
Mouloud Benzadi

Samuel Johnson
“Wenn wir sehen, wie die Menschen altern und nach gewisser Zeit einer nach dem anderen sterben, Jahrhundert für Jahrhundert, dann können wir nur lachen über das Elixier, das die Verlängerung des Lebens auf über tausend Jahre verspricht; mit gleichem Recht ist der Lexikograph zu verspotten, der ohne das Beispiel einer Nation anführen zu können, die ihre Wörter und Ausdrücke vor Veränderlichkeit bewahrte, sich einbildet, sein Wörterbuch könne seine Sprache einbalsamieren, vor Verfälschung schützen und Verfall, und der meint, es stehe in seiner Macht, irdische Natur zu ändern oder die Welt mit einem Schlag von Verrücktheit, Eitelkeit und Affektiertheit zu befreien.”
Samuel Johnson

“Wörter haben nicht mehr als zwei oder drei Bedeutungen. Dinge aber können so viele Bedeutungen haben, wie sie Wesenseigentümlichkeiten haben.”
Richard v. St. Viktor

Alberto Manguel
“Hier in Buenos Aires träume ich auf Spanisch von Menschen, die nicht sprechen und mich nicht hören - und immer von der Stadt, wie ich sie früher kannte, niemals, wie sie heute ist.”
Alberto Manguel, A Reading Diary: A Passionate Reader's Reflections on a Year of Books

Jennifer Egan
“Je zittriger und erschöpfter Davis von seinen Liegestützen wird, umso mehr vermischen sich die normalen Wörter, die wir alle jeden Tag benutzen, mit den Wörtern, die er zu einem früheren Zeitpunkt in seinem Leben benutzt haben muss [...] Und als mir Davis' alte Wörter erst einmal aufgefallen waren, fing ich an, sie überall zu hören, denn dieser Ort hier ist ein Wortgefängnis - Wörter bleiben hier stecken, sind gefangen von dem Moment an, an dem in unserem alten Leben die Uhr stehengeblieben ist [...] und ich schnappe mir diese Ausdrücke, ich fange sie in meinem Kopf und ich bewahre sie auf. Denn jedes davon hat die DNA eines ganzen Lebens in sich, eines Lebens, in das diese Worte gepasst und in dem sie einen Sinn ergeben haben, weil alle anderen sie ebenfalls benutzten. Ich sammle diese Wörter, und später, wenn ich das Notizbuch aufschlage, im dem ich dieses Tagebuch führe, [...] trage ich eins nach dem anderen ein. Und aus irgendeinem Grund versetzt mich das in gute Laune, wie Geld auf der Bank.”
Jennifer Egan, The Keep

Friedrich Rückert
“Mit jeder Sprache mehr, die du erlernst, befreist
Du einen bisdaher in dir gebundnen Geist,

Der jetzo thätig wird mit eigner Denkverbindung,
Dir aufschließt unbekannt gewesne Weltempfindung,

Empfindung, wie ein Volk sich in der Welt empfunden;
Nun diese Menschheitsform hast du in dir gefunden.

Ein alter Dichter, der nur dreier Sprachen Gaben
Besessen, rühmte sich, der Seelen drei zu haben.

Und wirklich hätt‘ in sich nur alle Menschengeister
Der Geist vereint, der recht wär‘ aller Sprachen Meister.”
Friedrich Rückert, Die Weisheit des Brahmanen

“Kommunikation beginnt wenn Schweigen endet.”
Nina Hrusa

Walter Moers
“Prinzessin Dylia musste allerdings tadeln, dass das Wort Palindrom selbst kein Palindrom war. Man hätte es doch Mordilidrom nennen können oder so, dann wäre es auch ein Palindrom, aber wenigstens ein richtiges. Aber diese Linguisten waren für ihre Einfallslosigkeit und Denkfaulheit genauso bekannt wie die meisten anderen Akademiker.”
Walter Moers

Milan Kundera
“Die deutsche Sprache ist die Sprache der schweren Wörter”
Milan Kundera, The Unbearable Lightness of Being

Anne Weber
“Sie lernt Wüstenbewohner- // gesten. Arabisch lernt sie auch, aber nach vielen // Mühen gibt sie es wieder auf, denn sie ist // unvergleichlich weniger begabt für Sprachen als fürs // Revolutionieren.”
Anne Weber, Annette, ein Heldinnenepos

Martin Heidegger
“Der Mensch gebärdet sich, als sei er Bildner und Meister der Sprache, während doch sie die Herrin des Menschen bleibt.”
Martin Heidegger

“Die Sprache ist eben ihrer Struktur nach eine vorwissentschaftliche Wissenschaft.”
Harald Weinrich, La lingua bugiarda. Possono le parole nascondere i pensieri?

“Liebe ist eine Sprache, in der ohne Worte alles gesagt werden kann, Laura.”
Anne Helene Bubenzer, Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown

Adam Soboczynski
“Die Sprache war jene abgezweckte, die man aus jeder dem Tourismus verpflichteten Großstadt kennt: allerorts jenes beharrliche "Your are welcome!" and "Have a nice day!". Eine Freundlichkeit, die keine mehr war.”
Adam Soboczynski, Das Buch der Laster

“Wenn Sie eine andere Sprache neben der deutschen sprechen, dann fallen Ihnen mit Sicherheit zahlreiche Begriffe ein, die Phänomene, Situationen oder Gefühle beschreiben, für die es im Deutschen keine exakte Übersetzung gibt.
So beschreibt das japanische Wort "komorebi" das Sonnenlicht, das durch die Blätter von Bäumen schimmert. "Gurfa", ein arabisches Wort, steht für die Menge an Wasser, die sich in einer Hand schöpfen lässt. Das griechische Wort "meraki" beschreibt die hingebungsvolle Leidenschaft, Liebe und Energie, mit der sich jemand einer Tätigkeit widmet. Und kennen Sie diese Situation: Sie sind unterwegs in einer fremden Stadt, jemand gibt Ihnen eine Wegbeschreibung, Sie hören aufmerksam zu, und kaum dass Sie loslaufen, haben Sie die Beschreibung wieder vergessen? Es gibt im Hawaiianischen ein Wort dafür: "akihi".”
Kübra Gümüşay

“Fremdsprache ist nicht gleich Fremdsprache. Bilingual ist nicht gleich bilingual.
Wenn Sie an Bilingualität denken, welche Sprachen fallen Ihnen ein? Deutsch und Französisch? Deutsch und Englisch? Deutsch und Chinesisch? Sprachen, die sich gut machen im Lebenslauf, in der Wirtschaftswelt, im Arbeitsleben. Sprachen mit Prestige.
Dachten Sie auch an Deutsch und Türkisch? Deutsch und Arabisch? Deutsch und Rumänisch?”
Kübra Gümüşay, Sprache und Sein

“Wir haben die AfD so groß gemacht, wie sie es heute ist. Indem wir ihre Provokationen durch unsere Diskussionen legitimierten. Indem wir ihren Hass zur Meinung erkoren haben. Indem wir ihre Menschenfeindlichkeit, ihren Rassismus, ihren Antisemitismus, ihren Sexismus zu legitimen Perspektiven geadelt haben.”
Kübra Gümüşay, Sprache und Sein

“Ein Einwand wird unweigerlich kommen: Wenn nun aber jede Person aus ihrer Perspektive spricht und all die Geschichten voraussetzungsreich sind, nicht von allen unmittelbar verstanden werden können - wie sollen Menschen einander überhaupt verstehen? Der Einwand wird vonseiten derjenigen kommen, die es nie gewohnt waren, andere nicht zu "verstehen" - weil es ihre Perspektive war, aus der die Welt betrachtet wurde. Für alle anderen war die Welt schon immer komplex. Sie sprachen schon immer mehrere Sprachen, sie hörten schon immer Geschichten, in denen niemand vorkam, der ihnen ähnelte. Sie können es. In einer Weilt leben, in der sich ihnen nicht alles erklärt. In der nicht alles auf ihren Blick genormt ist. Eine Welt, in der ihnen bewusst wird, dass ihre Perspektive auch nur eine von sehr vielen ist.”
Kübra Gümüşay, Sprache und Sein

“Denn für ein wirklich gemeinsames Nachdenken über unsere gemeinsame Zukunft braucht es vor allem das: Wohlwollen zwischen Menschen, die sich prinzipiell denselben Werten verschrieben haben. Kritisches Denken bedeutet nicht, sich über die Kritisierten zu erheben. Wer wohlwollend kritisiert, der öffnet seinem Gegenüber eine Tür, durch die er auf einen zugehen kann. Und Kritik kann auch Zustimmung enthalten - nur so entstehen neue gedankliche Wege, die allen offenstehen, auch wenn nicht alle derselben Meinung sind.”
Kübra Gümüşay, Sprache und Sein

“Sprache ist kein starres Konstrukt, sondern geht immer mit der Zeit.”
Black Voices, War das jetzt rassistisch?: 22 Anti-Rassismus-Tipps für den Alltag

“5. Die letzten Wörter – Oder warum es sie nicht gibt.
Fassen wir zusammen: In nur einem Wort steckt eine ganze Geschichte. Der Biogra-Fisch singt das Lied davon. Ein erfundenes (falsches) Wort ist Bestandteil einer neuen Sprache mit eigenen Regeln. Der Zusammenprall zweier Sprachen kreiert bilinguale Wörter und Sprachen, die deutungsoffene poetische Kindergeschichten ermöglichen. Das sind meine letzten Wörter für heute. Auch wenn es sie nicht gibt..."

"4. Der Wörterhimmel des Fräulein Dill – Wörter aus fremden Sprachen als Schlüssel zu mehrdeutigen poetologischen Geschichten", in: Wörter Wörter Himmelörter: Sprachen erfinden, Konkursbuch, 2023, S.63”
Andrea Karimé

Mouloud Benzadi
“Wenn man eine Sprache lernt, lernt man nicht nur, sie zu sprechen und zu schreiben. Man lernt auch, offen, tolerant, freundlich, rücksichtsvoll und weltoffen gegenüber allen Menschen zu sein.”
Mouloud Benzadi